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Schenk mir mehr als diese Nacht

Schenk mir mehr als diese Nacht

Titel: Schenk mir mehr als diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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gewesen. Ein attraktiver, schwerreicher Charismatiker, dazu Vater von sieben Kindern und einem illegitimen Spross – dem inzwischen weltweit bekannten brasilianischen Privatunternehmer Rafael da Souza. Dass William Wolfe als Kenner und Liebhaber schöner Frauen galt, war angesichts dreier Ehen und unzähliger Affären kein Geheimnis. Doch jede seiner Beziehungen endete unter mysteriösen oder tragischen Umständen. Er selbst kam, wie Sebastian erwähnt hatte, ebenfalls tragisch ums Leben, nämlich durch die Hand seines ältesten Sohnes. Allerdings war dieses furchtbare Unglück ein Unfall.
    Über Sebastians und Nathaniels Mutter Carrie Hartington fand Aneesa nur eine dürftige Notiz. Offenbar war Carrie bereits vor fünfundzwanzig Jahren in eine geschlossene Einrichtung für psychisch kranke Patienten eingewiesen worden. Von ihrem derzeitigen Aufenthaltsort wurde nichts erwähnt.
    Nach Sebastians spärlichen Informationen konnte Aneesa sich nur vorstellen, dass seine Mutter unter einer postnatalen Depression gelitten haben musste, die fast zum Freitod und Mord an ihrem Baby geführt hätte. Denn vom eigenen Ehemann zu einer derart schrecklichen Tat getrieben worden zu sein, erschien Aneesa unmöglich.
    Als sie abends ins Bett fiel, fühlte sie sich völlig ausgelaugt. Sebastians wahre Lebensgeschichte musste irgendwo zwischen den Zeilen der verwirrenden Geschichten liegen, die sie heute gelesen hatte. Echte Aufklärung konnte sie wohl nur von ihm selbst erwarten. Und wann er dazu bereit sein würde, vermochte sie nicht einmal zu ahnen.
    Mitten in der Nacht wachte sie davon auf, dass er lautlos in ihr Bett schlüpfte. Sobald sie seine warme Nähe an ihrem Körper spürte, lächelte Aneesa mit geschlossenen Augen und half ihm dabei, ihr Nachthemd loszuwerden. Sie liebten sich schweigend und voller Inbrunst.
    „Nein, bleib!“, bat sie, als er sich später zurückziehen wollte. „Wenigstens so lange, bis ich wieder eingeschlafen bin.“
    Sie spürte seinen inneren Widerstand und hielt den Atem so lange an, bis er nachgab. Und dann war es Sebastian, der tief und fest schlief, während Aneesa mit zuckendem Herzen in die Dunkelheit starrte, bis sie endlich auch selbst in einen traumlosen Schlaf fiel.
    Als sie am nächsten Morgen aufwachte, lag sie allein im Bett und überlegte einen Moment, ob sie Sebastians nächtlichen Besuch nicht vielleicht nur geträumt hatte. Doch ihr nackter Körper, der immer noch von innen zu glühen schien, belehrte sie eines Besseren.
    Aneesa brauchte nicht erst aufzustehen, um zu wissen, dass Sebastian das Penthouse bereits verlassen hatte und in seinem Büro war. Doch diesmal verspürte sie statt Frustration gesunden Ärger und Entschlossenheit. So wollte sie sich nicht länger behandeln lassen. Sie war die Mutter seines Kindes und nicht irgendein dummes Betthäschen, das ihm willig zur Verfügung stand, wann immer es ihn nach Sex gelüstete.
    Sebastian war gleichermaßen verstimmt und verwirrt. Seit jener Nacht, in der Aneesa ihn nach seinem Albtraum schwach und verletzlich gesehen hatte, kämpfte er darum, sein Territorium wieder klar abzustecken und die eingebrochenen Schutzmauern neu zu zementieren.
    Gestern hatte er seine PA damit beauftragt, passende Apartments zu suchen, die zu mieten waren oder zum Verkauf standen. Aneesa musste aus dem Penthouse verschwinden. Oder sie blieb, und er zog aus. Auf keinen Fall konnte es so weitergehen wie bisher. Sie immer um sich zu haben und ihren fragenden Blick ständig im Rücken zu spüren, trieb ihn allmählich in den Wahnsinn.
    Als er abends nach Hause kam, hatte er den Stapel Hochglanzprospekte nur in ihr Zimmer legen wollen, damit sie sich gleich nach dem Aufwachen damit auseinandersetzen konnte. Ihr und ihrem Baby sollte es an nichts fehlen, egal ob sie in England blieb oder irgendwann nach Mumbai zurückkehren wollte.
    Aber als er sie so friedlich und aufreizend zugleich in ihrem Bett liegen gesehen hatte, vergaß er schlagartig alle guten Vorsätze und riss sich förmlich die Kleider von Leib, um ihren warmen, geschmeidigen Körper so schnell wie möglich an seinem zu spüren. Und als sie sich dann in seinen Armen umdrehte und ihn küsste …
    Danach war er neben ihr liegen geblieben und hatte geschlafen! Tief und fest!
    Als er im Morgengrauen erwachte, war sein erstes Gefühl Erleichterung gewesen. Erleichterung darüber, dass er nicht wieder von dem furchtbaren Albtraum heimgesucht worden war. Stattdessen lag sein Arm um Aneesas Taille

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