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Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Titel: Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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bewusst. „Tallie, sag deinem Vater, dass er sich das Hemd in die Hose stecken soll“, sagte sie und nahm ihre Schürze ab.
    Anny wollte sagen, dass es nicht wichtig war. Dass nichts wichtig war außer ihrer Liebe zu Demetrios. Und seiner Liebe zu ihr.
    Aber Demetrios sagte nicht die erlösenden Worte, sondern: „Ich gehe zur Tür.“
    Ihr Vater hatte nicht einen Fahrer oder einen Minister geschickt. Er war persönlich gekommen, wie Anny wenige Sekunden später erstaunt feststellte. Sein Auftreten war wie gewohnt staatsmännisch, aber als er Anny erblickte, bröckelte die harte Fassade.
    „Adriana.“ Er lächelte, doch in seinem Gesicht stand Sorge.
    „ Papa “, erwiderte Anny mit zittriger Stimme. „Du hättest doch nicht extra kommen brauchen.“
    „Natürlich musste ich kommen, du bist meine Tochter.“
    „Ja, aber …“
    „Kein aber“, antwortete er nur und streckte ihr die Arme entgegen.
    Ohne die gesamte Familie, die mittlerweile in der Küche zusammengekommen war, wirklich wahrzunehmen, lief sie ihm entgegen.
    Es dauerte eine Weile, bis sie sich gesammelt hatte und sich der Etikette bewusst wurde.
    „Das ist Demetrios, Papa “, sagte sie.
    Doch Demetrios kam nicht und nahm ihre Hand, sondern nickte ihrem Vater nur freundlich zu. „Eure Hoheit.“
    „Ja, wir haben uns schon kurz an der Tür getroffen“, erwiderte ihr Vater und musterte Demetrios mit einem durchdringenden Blick.
    Jetzt . Sag es jetzt, dachte Anny. Sag, dass du mich liebst.
    Aber Demetrios verharrte wortlos.
    Sie schluckte ihre Enttäuschung herunter und stellte den Rest der Familie vor. Malena reichte ihrem Vater sofort Kaffee und Kekse, Socrates erkundigte sich nach dem Flug, Garrett, Nick und Edward ließen ihren ganzen Charme spielen und erhielten sofort von Annys Vater die Erlaubnis, die Limousine von innen anzuschauen.
    Demetrios sagte kein Wort.
    Elias verwickelte ihren Vater in ein Gespräch über Segelboote und Privat-Jets, während Anny von ihrer Reise erzählte.
    Demetrios sagte kein Wort.
    Mit ihrem ganzen Willen wünschte sich Anny, dass er sprechen möge. Dass er seine Liebe gestehen würde. Sie suchte seinen Blick, aber es war, als ob er durch sie hindurch schaute.
    Den zweiten Kaffee lehnte ihr Vater dankend ab. „Wir müssen gehen, mein Liebling“, sagte er zu Anny. „Wenn du bitte deine Sachen zusammen packen würdest.“
    Sie sollte ihren Traum aufgeben. Zurück ins wirkliche Leben. Wo waren die Sternschnuppen?
    Anny blickte Demetrios an, mit dem Herzen in der Hand.
    „Ich hole ihre Sachen“, sagte er.

11. KAPITEL
    Demetrios konnte nicht tatenlos zusehen, wie sie ging.
    Während seine Verwandten sich um Anny und ihren Vater drängten und sich verabschiedeten, holte er ihr Gepäck und brachte es zur Limousine.
    Dann verschwand er auf die Dachterrasse. Er sah, wie sie seine Eltern, seine Geschwister und alle Nichten und Neffen herzlich umarmte und sich daraufhin suchend umblickte.
    Nach ihm? Natürlich kannte er die Antwort. Er wusste, dass sie ihn liebte – so wie er sie liebte.
    Und obwohl alles in ihm sich dagegen wehrte, sie einfach gehen zu lassen, konnte er nichts tun. Wer war er, um eine arrangierte Hochzeit zu verhindern? Was konnte er einer Frau wie Anny schon bieten? Er hatte kein Recht, ihr Leben durcheinander zu bringen.
    Für zwei Wochen hatten sie auf dem Schiff wie in einer Seifenblase gelebt. Fernab von Pflichten und Erwartungen.
    Aber dieser Traumzustand konnte im wahren Leben nicht anhalten.
    Dafür kannte er sich zu gut. Zu viele schlechte Erinnerungen und Kummer trug er mit sich herum. Und seinen Glauben an glückliche Enden hatte er schon lange verloren.
    Dass Anny ihn in der ersten Nacht darum gebeten hatte, ihr eine schöne Erinnerung zu schenken, erschien ihm jetzt wie eine Ironie des Schicksals. Nie hätte er sich vorstellen können, wie wichtig Erinnerungen sind. Aber er wusste nun, dass sie für immer in seinem Gedächtnis bleiben würde. Ihr Lachen, ihre Freude, ihre Großzügigkeit, ihr ganzes Wesen hatten sich in sein Herz gebrannt.
    Und natürlich die letzte Nacht. Nie würde er vergessen, wie es sich anfühlte, sie in den Armen zu halten, sie zu lieben. Er hätte ihr widerstehen müssen.
    Aber wer konnte schon widerstehen, wenn Anny Bitte sagte?
    Glücklicherweise hatte sie es nicht gesagt. Ein Bitte, lass mich nicht gehen hätte genügt, um seine Standhaftigkeit ins Wanken zu bringen und alle guten Vorsätze über Bord zu werfen. Er hätte sie nicht gehen lassen. In eine

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