Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)
ihr nichts davon gesagt hatte, dass sie und ihr Mann ausgerechnet Cole zum Essen eingeladen hatten.
Und auf Meredith hätte sie regelrecht wütend werden können – weil das Mädchen Lügengeschichten über irgendwelche Liebschaften verbreitet hatte, die es gar nicht gab. Aber der Abend war so angenehm verlaufen, dass Lauren den beiden einfach nicht mehr böse sein konnte. Nicht mal, als Summer Cole darum bat, Lauren nach Hause zu bringen, „weil es schon so dunkel ist“. Das war maßlos übertrieben: Der Vollmond strahlte hell am klaren Nachthimmel, außerdem gab es genug Straßenlaternen, und die Häuser waren auch alle beleuchtet. Andererseits hatten sie sowieso praktisch denselben Heimweg.
„Es tut mir leid, dass du da hineingezogen wurdest“, sagte Lauren, als sie nebeneinander die absolut stille Straße hinuntergingen. „Aber Summer meint es nur gut.“ Ganz automatisch wurde sie langsamer. Sie hatte es nicht eilig, nach Hause zu kommen, obwohl sie normalerweise früh zu Bett ging, um entsprechend früh aufzustehen. Heute war ihr das egal. Im Gegenteil, sie wollte den Abschied von Cole so lange wie möglich hinauszögern.
„Keine Angst, ich nehme ihr das nicht übel“, erwiderte Cole und wirkte dabei so entspannt, wie sie ihn noch nie erlebt hatte. Ob das wohl an den beiden Gläsern Wein lag, die er getrunken hatte? Oder daran, dass seine Kinder nicht dabei waren? „Der Schokoladenkuchen hat mich sozusagen für alles entschädigt.“
Lauren lächelte. „Dann stimmt es also, dass man Männer mit gutem Essen erobern kann.“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, hätte sie sie am liebsten wieder zurückgenommen. Erobern? Was sollte er jetzt bloß von ihr denken?
Cole schien das allerdings nichts auszumachen. „Tja, wenn das so ist, müsste dir die ganze Männerwelt zu Füßen liegen. Tut sie ja auch so ein bisschen. Hank liebt dich jedenfalls schon heiß und innig. Er redet die ganze Zeit von dir und wollte dir sogar einen Teller Doppeldeckerkekse mit Schokocreme vorbeibringen, nachdem du mit uns im Krankenhaus warst.“
„Ich liebe gefüllte Schokokekse.“
„Auch die aus dem Supermarkt? Er wollte dir weismachen, dass wir sie selbst gebacken haben.“
Darüber musste Lauren herzlich lachen. Sie konnte sich das Gespräch zwischen Vater und Sohn lebhaft vorstellen. „Na, da bin ich ja froh, dass mich wenigstens einer aus eurer Familie mag“, scherzte sie und dachte dabei an Justin und Meredith, die offenbar beide befürchteten, Lauren könnte ihnen ihren Dad wegnehmen.
„Das mit Meredith tut mir leid“, erwiderte Cole. „Ich habe keine Ahnung, was mit ihr los ist.“
„Ich schon. Ich glaube, sie wollte dich beschützen.“
„Wovor denn das bitte? Etwa vor dir?“ Er klang ungläubig.
Für Lauren wiederum lag die Sache klar auf der Hand. „Ja, wahrscheinlich schon. Vielleicht meint sie, dass ich nicht gut genug für dich bin. Es kann sogar sein, dass in ihren Augen keine Frau gut genug für ihren Dad ist.“
„Und in meinen Augen gibt es überhaupt keine Rechtfertigung für das, was sie getan hat. Ich knöpfe sie mir morgen gleich mal vor, und zwar ordentlich.“
„Klar, dann werde ich ihr bestimmt so richtig sympathisch“, murmelte Lauren.
Langsam und gemächlich gingen sie weiter durch die kühle Nachtluft. Für Lauren war das ausgesprochen untypisch: Normalerweise hatte sie ein schnelles, zielstrebiges Schritttempo und trödelte nicht. Bloß heute wünschte sie, dieser Spaziergang mit Cole würde nicht so bald vorbeigehen.
„Ich mag dich übrigens auch“, sagte er plötzlich. Es klang, als hätte es ihn Überwindung gekostet, die Worte auszusprechen. „Ich mag dich sogar viel zu sehr, genau das ist ja das Problem. Und weil meine Tochter ein sehr aufmerksamer Mensch ist, hat sie das wohl gemerkt.“
Inzwischen waren sie vor Laurens Einfahrt angekommen. Also müsste sie sich jetzt eigentlich von ihm verabschieden und ins Haus gehen, und zwar allein. Stattdessen blieb sie einfach stehen.
Cole wandte sich zu ihr um und sah sie an.
Noch nie hatte ein Mann sie mit einem einzigen Blick so aus dem Konzept gebracht. Am liebsten hätte sie sich an seinen festen, viel zu großen Körper geschmiegt. Jetzt. Sofort.
„Ich … habe für so etwas keine Zeit“, raunte er. Seine Stimme klang tief und unglaublich sexy. Ein heißer Schauer durchströmte ihren Körper. Es war ein unglaublich intensives Gefühl … aber ganz bestimmt kein unangenehmes.
„Wofür hast du keine
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