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Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Titel: Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones
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die sie ihn ihrerseits beobachtete. Gerade, als sie die Tür öffnen und ihn doch zu sich hereinbitten wollte, wandte er sich ab und ging nach nebenan.

5. KAPITEL
    Als Cole aufwachte, stieg ihm frischer Kaffeeduft in die Nase. Aber diesmal stand Meredith nicht an seinem Bett, um ihn mit dem heißen Getränk milde zu stimmen. Das hätte auch nicht funktioniert.
    Am liebsten hätte er seine Tochter gleich gestern Nacht geweckt, weil er sich so sehr über sie geärgert hatte. Aber dann hatte er sich gedacht, dass es besser wäre, das Ganze erst einmal zu überschlafen und sich in Ruhe zu überlegen, was er ihr eigentlich sagen wollte.
    Jetzt, am nächsten Morgen, ärgerte er sich zwar immer noch über sie, aber in erster Linie machte er sich Sorgen. Was hatte sie dazu bewegt, sich einzumischen und solche Lügengeschichten zu verbreiten? Aus seiner letzten ebenso kurzen wie katastrophalen Datingphase hatte sich Meredith doch völlig herausgehalten! Damals hatte er die meisten dieser Frauen mehr unfreiwillig als freiwillig mit nach Hause gebracht: weil er immer wegen irgendeines Zwischenfalles schnell hatte zurückkommen müssen. Alle Frauen hatten damals angeboten, ihn zu begleiten. Vielleicht, weil sie meinten, er könne ihre Unterstützung gebrauchen, oder aber weil sie seine Kinder kennenlernen wollten. Vielleicht hatten sie auch einfach nur gehofft, bei ihm übernachten zu können.
    Im Nachhinein fragte er sich allerdings, ob die vielen kleinen „Unfälle“, die sich dann zu Hause ereignet hatten, wirklich alle bloß unglückliche Fügungen gewesen waren. Hatte Justin sich etwa mutwillig übergeben, konnte er so etwas steuern? Das kam Cole doch ziemlich unwahrscheinlich vor, wenn auch nicht unmöglich. Und die ganzen anderen Missgeschicke, die immer etwas mit irgendwelchen Schmierereien und Körperflüssigkeiten zu tun hatten? Hatten seine Kinder das alles mit Absicht getan?
    Falls ja, war er ganz schön blind gewesen. Aber damals war er fest davon überzeugt gewesen, dass er eben einfach Pech hatte. Er hatte es als Zeichen dafür gedeutet, dass es in seinem ohnehin schon hektischen Leben keinen Platz für eine Frau gab. Vielleicht lag das aber auch daran, dass er immer ganz und gar für seine Kinder da gewesen war und seine Bedürfnisse grundsätzlich hintangestellt hatte.
    Jetzt kannten die drei es gar nicht mehr anders und erwarteten womöglich, dass das ewig so weiterging. Und weil Meredith Angst hatte, dass Lauren ihr Leben durcheinanderbringen würde, hatte sie sich diese ganzen Lügen ausgedacht.
    Tatsächlich hatte ihn dieser eine Kuss schon ganz schön durcheinandergebracht. Und was auch immer als Nächste passieren würde – eines war ihm klar: dass er die Dinge langsam angehen musste. Seine wilde Zeit war längst vorbei. Inzwischen war er älter geworden, möglicherweise sogar klüger …
    Cole quälte sich aus dem Bett und ging in die Küche, wo Meredith gerade Rührschüsseln und Messbecher aus dem Schrank holte. Offenbar hatte sie vor, Pfannkuchen zu machen. Ihre Pfannkuchen waren sogar noch schlimmer als die Rühreier: innen klebrig und außen verkohlt. Aber das Fehlermachen gehörte eben zum Lernprozess dazu. Außerdem war sie erst zwölf Jahre alt, da war es völlig in Ordnung, wenn sie kein vernünftiges Gericht zustande brachte.
    Cole ging direkt zur Kaffeemaschine, seinen Lieblingsbecher hatte Meredith schon daneben gestellt. „Wo sind denn die Jungs?“, erkundigte er sich.
    „Ach, die schlafen noch“, erwiderte sie, ohne sich zu ihm umzudrehen. „Kayla hat sie gestern viel zu lange aufbleiben lassen. Eigentlich hätten wir gar keinen Babysitter gebraucht, ich kann nämlich auch sehr gut auf die zwei aufpassen.“
    Er trank einen großen Schluck Kaffee und machte dabei ein nachdenkliches Geräusch.
    „Wie war denn das Abendessen?“, erkundigte sie sich und wandte sich zu ihm um.
    „Sehr schön.“
    „Ja, kann Mrs Schuler gut kochen? Was gab es denn? Also, wir haben gestern Käse-Makkaroni gegessen.“
    „Lauren war übrigens auch da.“
    Schlagartig wurde Meredith blass, das war nicht zu übersehen. Trotzdem ließ sie sich nicht aus dem Konzept bringen. „Wirklich?“, gab sie zurück. „Hatte sie einen ihrer Männer dabei?“
    „Nein, die zwei geheimnisvollen Männer hatten schon etwas anderes vor. Wahrscheinlich waren sie gerade mit Tiffany unterwegs.“
    Einige Sekunden lang schien Meredith sprachlos. Dann hob sie das Kinn und sah ihn herausfordernd an. Ihre Augen blitzten.

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