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Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Titel: Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones
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offenbar so witzig, dass er vor Lachen umfiel. Gleichzeitig kam Cole auf sie zu gerannt.
    Zum ersten Mal an diesem Morgen fragte Lauren sich, worauf sie sich da gerade eingelassen hatte.
    Na, super, dachte Cole. Ganz toll.
    Da hatte er gerade Hoffnung geschöpft, sich endlich mal wieder ein bisschen um sich selbst kümmern zu können, da wurde er prompt daran erinnert, warum genau das nicht so einfach war.
    „Lauren, das tut mir schrecklich leid“, sagte er. Das machte die Situation zwar auch nicht besser, aber im Moment konnte er nichts anderes tun, als sich für das Verhalten seines Sohnes zu entschuldigen. Laurens Wange, ihr Hals und ein großer Teil ihres T-Shirts waren schlammverschmiert.
    Justin hielt ihr immer noch das Wurzelwerk der frisch ausgerissenen Paprikapflanze entgegen. „Justin, leg sofort die Pflanze hin!“, rief Cole. Dann warf er seinem älteren Sohn einen warnenden Blick zu. „Und du hörst bitte auf zu lachen, Hank. Und zwar sofort!“
    Hank presste die Lippen zusammen, offenbar konnte er sich nur schwer beherrschen. Schließlich ließ auch Justin die Pflanze los.
    „Ihr zwei geht bitte sofort rein. Aber erst mal spritzt ihr euch mit dem Schlauch ab, den Dreck bringt ihr mir nicht ins Haus!“ Die Jungen waren über und über mit Schlamm bespritzt.
    Cole ging in die Hocke und wischte Lauren vorsichtig die nasse Erde von den Lippen. „Entschuldige bitte.“
    Gestern, als Meredith das Milchglas umgestoßen hatte, war sie noch ziemlich ruhig geblieben und souverän mit der Situation umgegangen. Aber jetzt fehlten ihr offenbar die Worte. Einen dicken Wurzelballen ins Gesicht geschleudert zu bekommen, war natürlich sehr viel unangenehmer als ein bisschen verschüttete Milch.
    Gegensätze ziehen sich an, hieß es immer so schön. Realistisch gesehen hatten er und Lauren aber wahrscheinlich keine Chance: Ihr ganzes Leben war perfekt durchorganisiert, während in seinem dauerhaft Chaos herrschte. Dreck und Schlamm gehörten für ihn zur Tagesordnung. Wenn er Lauren an seinem Leben teilhaben ließ, tat er ihr bestimmt keinen Gefallen.
    „Hey, Dad! Aus dem Weg!“
    Cole drehte sich um. Ein paar Meter weiter standen Hank und Justin mit dem Gartenschlauch, Justin hielt immer noch die Düse in der Hand. Beide waren klatschnass, aber wenigstens einigermaßen sauber. „Okay, das reicht“, rief er ihnen zu. „Geht jetzt bitte ins …“
    Aber bevor er den Satz zu Ende bringen konnte, richtete Justin den Schlauch auf Lauren und legte den Hebel um. Ein dicker Strahl traf sie mitten im Gesicht, das Wasser spritzte ihr in Augen, Nase und Mund und durchtränkte ihr T-Shirt. Blitzschnell warf sich Cole dazwischen, sodass der Strahl stattdessen seinen Oberkörper traf. Zum Glück hatten die Kinder nicht noch näher herankommen können, sonst wäre der Wasserdruck so groß gewesen, dass er Lauren umgeworfen hätte.
    „Stopp!“, schrie er.
    Der Strahl wurde kleiner, dann tröpfelte nur noch ein Rinnsal aus der Düse.
    „Ich wollte Lauren nur den Schlamm abspritzen“, erklärte Justin, und schon wieder lachte Hank los.
    Da ging die Hintertür auf, und Meredith kam in den Garten. Einen Moment lang starrte sie wortlos zu ihnen herüber, dann fing auch sie an zu lachen.
    Gestern Nacht hatte Cole noch geglaubt, dass aus ihm und Lauren vielleicht etwas ganz Besonderes werden könnte. Ein schöner Traum, der sich soeben in Luft aufgelöst hatte. Nach diesem Zwischenfall wollte sie bestimmt nichts mehr mit ihm zu tun haben. Da konnten sie noch so großartigen Sex gehabt haben …
    Inzwischen war auch den Jungen klar, dass sie sich lieber in Sicherheit bringen sollten. Sie rannten zum Haus.
    Und Lauren saß immer noch da wie vom Blitz getroffen und starrte ins Nichts. Schließlich wandte sie Cole das Gesicht zu und sah ihn mit ihren warmen grünbraunen Augen an. Ihr Blick wirkte unendlich traurig, als hätte sie gerade eine erschütternde Erkenntnis gehabt.
    „Tja, so sieht mein Alltag aus“, sagte er. „Ich habe zwar nicht jeden Tag mit Schlamm und Wasser zu tun, sondern manchmal auch mit Kaugummi und Spaghettisauce. Oder mit Apfelsaft und Filzstiftspuren. Falls du also jemanden suchst, der ein ordentliches, geregeltes Leben führt, bist du bei mir an der falschen Adresse.“
    „Ich weiß“, sagte sie.
    „Und? Gibst du uns immer noch eine Chance?“, wollte er wissen. „Wenn du mich jetzt am liebsten auf den Mond schießen würdest, nehme ich es dir bestimmt nicht übel.“ Insgeheim hoffte er auf eine

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