Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)
wahrscheinlich keine Zeit mehr, weil …“
„Ich muss mir das erst mal in Ruhe überlegen“, unterbrach Lauren sie.
Am anderen Ende der Leitung war es mehrere Sekunden lang totenstill. „Warum musst du da bitte noch nachdenken?“, sagte Hilary schließlich.
Wegen Cole. „Wegen meiner Großmutter. Ich kann sie nicht einfach so …“
„Dann engagierst du eben jemanden, der sich um sie kümmert. Das kannst du dir von der Gage ohne Weiteres leisten, außerdem dauert das Ganze ja nur ein paar Wochen. Sechs, soviel ich weiß. Oder auch zehn. Es sei denn, du gewinnst, und sie wollen gleich weitermachen. Aber das sind ja noch ungelegte Eier. Jetzt will Edward dich so schnell wie möglich kennenlernen. Passt es dir dieses Wochenende?“
Lauren zog sich der Magen zusammen. „Ich … darüber muss ich wirklich erst mal nachdenken“, erwiderte sie. „Ich rufe dich später noch mal an, okay?“ Und obwohl das eigentlich ziemlich unhöflich war, legte Lauren einfach auf, bevor Hilary noch etwas dazu sagen konnte.
7. KAPITEL
Als Cole nach Hause kam, stellte er fest, dass es dort gar keinen echten Notfall gab. Meredith hatte eine einfache Wäschefrage als Vorwand benutzt, ihn von Lauren wegzuholen. Aber vielleicht war das auch gut so, schließlich war er kurz davor gewesen, Lauren gleich auf dem Küchentisch zu lieben.
Gerade hatte er sich eine Tasse Kaffee eingeschenkt, da klingelte das Telefon. Er stöhnte, als er die Nummer seiner Schwägerin auf dem Display erkannte: Janet. Am liebsten hätte er es einfach weiterklingeln lassen, aber dann hätte sie es gleich auf dem Handy probiert. Um ihm dann eine SMS nach der anderen zu schicken … und schließlich die Polizei zu rufen. Also brachte er das Ganze am besten so schnell wie möglich hinter sich.
„Hallo, Janet“, sprach er in den Hörer.
„Hallo, Cole.“ Es klang kühl und distanziert. Seit er ihr offenbart hatte, dass er und die Kinder nach Huntsville ziehen würden, hatte sie diesen Tonfall ihm gegenüber zum Standard gemacht. „Was machen die Kinder?“
„Denen geht es gut. Möchtest du sie vielleicht sprechen?“ Die drei hatten immer noch Hausarrest, aber das brauchte Janet nicht zu wissen. „Einen Moment, ich …“
„Nein, lass mal. Ich würde euch am Wochenende gern besuchen kommen. Passt euch das?“ Ohne seine Antwort abzuwarten, fuhr sie fort: „Mir wäre der Samstag am liebsten. Ich sag dir noch mal Bescheid, wann ich ankomme.“
„In Ordnung, wir sind zu Hause.“
Nachdem sie das Gespräch beendet hatten, blickte Cole sich im Wohnzimmer um. Ihm war völlig klar, warum Janet unbedingt vorbeikommen wollte: Sie wollte sehen, ob er sich auch vernünftig um ihre Nichte und die beiden Neffen kümmerte, kurz: ob er und seine Kinder ohne sie, Janet, zurechtkamen. Also musste er ihr beweisen, dass hier alles in bester Ordnung war – selbst wenn das nicht stimmte.
Zeit für eine kleine Familienkonferenz! Als Meredith, Hank und Justin auf dem Sofa Platz genommen hatten, schilderte er ihnen die Lage. „Am Samstag kommt Tante Janet zu Besuch.“
Keine Reaktion. Die drei hatten ihre Tante zwar gern, kannten aber auch ihre Eigenarten: Sie war ziemlich anspruchsvoll, kritisch und erdrückte einen fast mit ihrer Fürsorglichkeit. Außerdem unterzog sie bei jedem Besuch alle Kinderzimmer einer strengen Prüfung. „Dann müssen wir vier ihr beweisen, dass hier alles tipptopp ist“, sagte Cole.
„Was ist tipptopp?“, wollte Justin wissen.
„Das heißt schön, wunderbar, perfekt“, erklärte Cole.
„Heißt das auch, dass ich mein Zimmer aufräumen muss?“, hakte Hank besorgt nach.
„Allerdings.“ Cole sah zu Meredith hinüber. „Außerdem müssen wir ihr etwas zu essen anbieten. Du kannst dir ja schon mal etwas überlegen, das sich einfach und schnell zubereiten lässt – aber keine Hähnchen-Nuggets aus dem Gefrierschrank!“, fügte er hinzu. „Ich kann ja auch noch mal mit Lauren sprechen.“
„Nein!“, erwiderte das Mädchen trotzig. „Das kriege ich allein hin, auch ohne diese Frau.“
„Schön, dann überlasse ich das einfach dir. Ansonsten hätte ich am Samstag gern ein sauberes, ordentliches Haus. Und drei saubere, vernünftig angezogene Kinder.“ Er warf Hank einen bedeutungsschweren Blick zu. „Damit Tante Janet uns glaubt, dass wir hier allein zurechtkommen.“
Hilary ließ nicht locker. Immer wieder rief die Lektorin bei Lauren an, bis sie sich breitschlagen ließ, sich wenigstens einmal mit dem
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