Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

deinetwegen.“
    Sie lächelte. In der Welt der Listen und Verhaltensregeln fühlte sie sich zu Hause. „Okay, erstens …“
    „Jetzt noch nicht.“ Cole beugte sich zu ihr vor und raubte ihr mit einem leidenschaftlichen Kuss den Atem. Und auf einmal standen sie eng umschlungen in ihrer Küche und küssten sich wild und hemmungslos, als hätten sie nicht gerade eben erst von Listen und Verhaltensregeln gesprochen.
    Lauren räumte die Küche auf und ging noch einmal im Geiste die Lunch-Verabredung mit Cole durch. Vor dem Essen hatte er sie nahezu besinnungslos geküsst. Dann hatte er sich ihr gegenüber an den Küchentisch gesetzt und gegessen, ohne sie auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Anschließend hatte er sie wieder geküsst.
    Auf die Liste mit den Verhaltensregeln kamen sie nicht noch mal zu sprechen, aber die konnte warten. Sie sprachen überhaupt nicht mehr viel. Stattdessen setzte Lauren sich auf seinen Schoß. Sie streichelten sich, erkundeten ihre Körper und küssten sich, immer wieder … Wenn Cole sie berührte, vergaß sie darüber alles andere um sich herum, inklusive aller Anforderungslisten, die sie jemals erstellt hatte.
    Irgendwann kam Hank dann vorbei, um seinen Dad zu holen – viel zu früh, wie sie fand. Kaum hörten sie die Kinderschritte auf den Stufen vor der Hintertür, wichen sie auseinander. Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Moment kam der Junge schon in die Küche gestürmt. Offenbar hatte es nebenan mal wieder irgendeinen Notfall gegeben. Cole hatte sich zuerst vergewissert, dass nichts wirklich Schlimmes passiert war, dann war er mit seinem Sohn nach nebenan gegangen. Vielleicht kam er ja später noch einmal bei ihr vorbei, wenn die Kinder schliefen? Mit dem Babyfon in der Hosentasche …
    Das Schrillen des Telefons riss Lauren aus ihrem Tagtraum. Sie warf einen Blick auf das Display: aha, Hilary, ihre zuständige Redakteurin beim Buchverlag.
    „Hallo?“
    „Lauren! Halt dich fest, du glaubst nicht, was gerade passiert ist!“ Hilary Casale klang furchtbar aufgeregt. Dabei war sie eine erfahrene Lektorin, ein eher kühler, distanzierter Typ und normalerweise durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Was war bloß in sie gefahren?
    „Was ist denn los?“, erkundigte sich Lauren und hoffte, dass es nicht Schlimmes war.
    „Ich hatte heute Morgen einen Anruf, aber ich musste erst mal einiges klären, bevor ich das an dich weitergeben konnte … pass mal auf … du hast nämlich ein irres Glück, weißt du das?“ Hilary war völlig außer Atem und offenbar nicht in der Lage, einen einzigen vernünftigen Satz zu formulieren.
    „Irres Glück“ klang aber schon mal nicht allzu schlecht.
    „Jetzt erzähl mir doch bitte endlich, was los ist“, forderte Lauren sie auf.
    Hilary atmete hörbar ein, dann fing sie noch einmal von vorn an: „Mich hat heute ein Fernsehproduzent angerufen, der über eine Kollegin von deinem Buch gehört hat. Edward Mandel heißt der Mann. Er arbeitet gerade an einer neuen Realityshow. Darin sollen mehrere Nachwuchsköche gegeneinander antreten, und der Gewinner bekommt seine eigene Kochsendung. Deine Webseite hat ihm schon mal richtig gut gefallen, und jetzt will er, dass du mitmachst.“
    „Wie bitte? Wo soll ich mitmachen?“
    Hilary lachte. „Als Kandidatin beim Kochwettbewerb. In sechs Wochen gehen die Dreharbeiten los. Dabei sollst du als Südstaaten-Hausfrau verkauft werden, die am liebsten reichhaltige Gerichte zubereitet und mit einem entsprechend breiten Akzent spricht. Das kriegst du doch hin, oder?“
    Lauren wusste nicht ganz, wie ihr geschah. Das alles kam etwas plötzlich. „Ich glaube schon, aber …“
    „Es gibt kein Aber, Lauren. So eine Chance hat man nur einmal im Leben! Mach einfach alles, was dieser Edward Mandel von dir will. Dann wird dein Buch auf jeden Fall ein Bestseller, egal wie du abschneidest.“ Hilarys Stimme überschlug sich. „Hey, was ist los mit dir? Freust du dich gar nicht? Du bist so ruhig!“
    Lauren war wie benommen. Im Grunde klang das alles wirklich gut – aber mit seinem Angebot brachte dieser Fernsehproduzent ihre Pläne für die nächsten Monate völlig durcheinander. Sex, Sex, Listen mit Verhaltensregeln, noch mal Sex und vielleicht sogar ein richtiges Date – das war ihr eigentliches Programm. „Und wo genau wird die Show aufgenommen?“
    „Na, hier in New York! Dann gehen wir mal zusammen essen, ja? Am besten gleich am Anfang. Wenn die Aufnahmen losgehen, hast du für so was