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Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Titel: Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones
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aufspürte? Offenbar schon.
    Aber das Leben ging weiter, und in etwa zwei Stunden würden ihre Gäste eintreffen: der Produzent Edward Mandel samt Kameramann. „Sag bloß nicht Eddie zu ihm!“, hatte ihre Lektorin sie noch gewarnt.
    Lauren hatte längst den Tisch im Esszimmer gedeckt. Dort aß sie fast nie, weil sie es in ihrer Küche viel gemütlicher fand. Der Schokoladenkuchen stand auf der Anrichte und sah aus wie gemalt. Das Hühnchen mit Reis war bereits im Ofen. Sobald ihre Gäste eintrafen, wollte sie es zusammen mit den Brötchen aufwärmen. Der Bohnensalat stand fertig im Kühlschrank. Also war alles perfekt. Ich könnte höchstens noch ein paar Tomaten holen, aufschneiden und damit den Bohnensalat dekorieren, dachte sie.
    Durch die Hintertür ging sie in den Garten und suchte die Stauden nach großen, reifen Früchten ab.
    Plötzlich hörte sie von nebenan ein lautes Schluchzen. Sie hob den Kopf.
    Draußen neben der Küchentür der Donovans stand Meredith. Sie hatte die Hände vor den Kopf geschlagen und weinte so heftig, als hätte ihr jemand das Herz gebrochen.
    Einen Moment lang war Lauren ratlos. Immerhin hatte das Mädchen ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass sie sie nicht ausstehen konnte. Und Cole hatte einfach nur seinen Spaß mit ihr haben wollen und sie nach ein paar leidenschaftlichen Nächten entsorgt wie ein altes Handtuch. Also hielt sie sich am besten aus dem Leben ihrer Nachbarn heraus. Oder?
    Andererseits war Meredith doch noch ein Kind, und sie klang wirklich verzweifelt. Lauren atmete mehrmals tief durch und ging dann in den Nachbargarten. Dabei stolperte sie fast über einen Fußball und eine einarmige Action-Figur.
    „Hey, Meredith … was ist denn los?“
    Das Mädchen blickte auf. Sie wirkte überrascht, offenbar hatte sie Lauren nicht kommen hören. Ihre Augen waren völlig verheult und gerötet, ihr Gesicht war feucht und fleckig, außerdem lief ihr die Nase. „Das ist dir doch egal“, murmelte sie.
    Lauren hätte sich ohne Weiteres umdrehen und zurück in ihren Garten gehen können. Das wäre bestimmt die einfachste Lösung gewesen. Aber das konnte sie nicht; das Mädchen sah wirklich elend aus.
    „Wenn mir das alles egal wäre, wäre ich gar nicht hier“, gab sie also zurück. „Was ist denn passiert?“ Plötzlich kam ihr ein Gedanke, bei dem ihr fast das Herz stehen blieb. „Ist jemand verletzt?“
    Meredith schüttelte den Kopf. „Nein. Ich … ich wollte etwas für meine Tante kochen, sie kommt gleich zum Mittagessen. Ich hab mir solche Mühe gegeben und bin auch extra früh aufgestanden, aber … irgendetwas stimmt mit unserem Herd nicht. Alles ist verkohlt: Die Nudeln mit Thunfisch, der Apfelauflauf, und die Brötchen sind auch ganz schwarz. Außerdem sind mir die Erbsen angebrannt, und die ganze Küche stinkt danach! Jetzt habe ich keine Zeit mehr, etwas anderes zu kochen. Wenn Tante Janet das sieht, denkt sie bestimmt, dass wir ohne sie nicht klarkommen.“
    „Was sagt denn dein Vater dazu?“
    „Dem habe ich das noch gar nicht erzählt. Er räumt gerade mit Hank und Justin die Zimmer auf, weil Tante Janet die auch immer sehen will. Sie will sich immer alles ganz genau angucken. Wenn er mitkriegt, dass ich das Essen verbrannt habe, flippt er aus. Alles mache ich falsch!“
    Lauren legte dem Mädchen eine Hand auf die Schulter und befürchtete einen Moment lang, Meredith würde sie sofort wieder abschütteln. Aber das tat sie nicht. „Ach, Quatsch“, sagte Lauren. „Dein Vater wird ganz sicher nicht wütend, er findet es bestimmt toll, dass du dir solche Mühe gegeben hast. Auch wenn es nicht so geklappt hat, wie du wolltest, aber das ist im Leben leider manchmal so.“
    Meredith nickte. Sie wirkte zwar noch ziemlich aufgewühlt, aber immerhin schon wieder etwas ruhiger. „Ja, ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Und du hast recht: Dad wird bestimmt nicht wütend auf mich, wahrscheinlich sagt er wieder, dass das ganz schön mutig von mir war, so etwas zu versuchen. Das sagt er immer, wenn bei mir etwas schiefgeht. Und dann bringt er alles wieder in Ordnung.“ Sie seufzte. „Ich gehe schnell rein und erzähle ihm, was passiert ist. Dann kann er noch schnell ein paar Sachen einkaufen.“ Sie zitterte an ihrem ganzen schmalen Körper. „Wahrscheinlich hat Tante Janet recht. Wir kommen wirklich nicht ohne sie klar.“
    Gerade wollte sie ins Haus gehen, da legte Lauren ihr eine Hand auf die Schulter. „Hey, warte doch mal!“
    Meredith wandte sich um und

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