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Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Titel: Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones
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blickte zu ihr hoch.
    So viel kleiner als ich ist sie gar nicht, dachte Lauren. Bald hat sie mich eingeholt, sie hat ja jetzt schon so lange Beine.
    Ein wunderschönes Mädchen, das zu seiner wunderschönen Frau heranwachsen würde … Aber im Moment war sie immer noch ein Kind. „Ich habe eine Idee“, sagte Lauren.
    Als Meredith das verbrannte Essen aus dem Ofen geholt hatte, war sie überzeugt davon gewesen, dass es heute frittierte Hähnchenteile vom Schnellimbiss zum Mittagessen geben würde. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, dass der Tag noch so eine Wendung nehmen würde.
    Auf Laurens Anweisung hin versteckte sie das verbrannte Essen, weil irgendjemand es bestimmt im Abfalleimer finden würde. Dann deckte sie den Esstisch mit dem guten Geschirr, das sie noch von ihrer Mom hatten. Sonst benutzten sie die zerbrechlichen Porzellanteller mit dem zartrosa Rand nie, sondern aßen immer von Papptellern. Aber Lauren hatte auf den Porzellantellern bestanden, und Meredith war bereit, alles zu tun, was ihre Nachbarin ihr sagte.
    Lauren brauchte das alles gar nicht zu tun, sie müsste mir gar nicht helfen, dachte Meredith. Sie hätte mich einfach weinend auf der Veranda stehen lassen können. Im umgekehrten Fall hätte ich das jedenfalls getan.
    Um eine Sache hatte Lauren sie allerdings gebeten: Auf gar keinen Fall sollte sie ihren Dad in die Küche lassen. Also hatte Meredith ihre Brüder eingeweiht, die versprochen hatten, sich darum zu kümmern.
    Gemeinsam öffneten sie die Fenster und versprühten Raumspray, um den Geruch nach Verbranntem zu vertreiben. Das klappte auch einigermaßen, obwohl Meredith immer noch die verkohlten Erbsen herausroch. Allmählich wurde die Zeit knapp. Als sie mit der Aufräumaktion fertig waren, rannte Lauren nach nebenan, und Meredith rannte hinterher.
    In Laurens Küche duftete es himmlisch – wie immer.
    Sie schlüpfte in zwei makellose Topfhandschuhe, an denen kein einziger Flecken und keine einzige verbrannte Stelle zu erkennen war, und holte damit eine große Auflaufform aus dem Ofen.
    „Im Kühlschrank steht noch eine Schüssel“, erklärte sie und ging in Richtung Hintertür. „Bringst du die bitte auch mit? Wir kommen gleich wieder zurück und holen den Rest.“
    Ganz vorsichtig trug Meredith die Schüssel nach Hause, aus Angst, sie könnte sie aus Versehen fallen lassen. Das passierte aber nicht. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand im Esszimmer war, traute sich auch Lauren mit ihrer Auflaufform herein und stellte sie auf dem Tisch ab. Dann runzelte sie die Stirn. „Hier fehlen noch Blumen“, sagte sie, als wäre das eine Todsünde.
    „Bei uns wächst nur Unkraut“, gab Meredith lapidar zurück.
    Lauren lächelte. „Dafür habe ich den ganzen Garten voller Blumen.“ Sie musterte die zerknitterte Tischdecke und runzelte die Stirn. „Die können wir jetzt nicht mehr bügeln, aber ich habe ein paar Rosen, die farblich genau zu dem Streifenmuster passen.“
    Die zwei liefen noch ein paarmal hin und her und holten weitere Schüsseln, Blumen und eine Vase. Als sie fertig waren, betrachtete Lauren stolz das Ergebnis und lächelte über das ganze Gesicht.
    Meredith musterte sie aufmerksam. „Warum hast du das alles getan?“, wollte sie wissen.
    Lauren begegnete ihrem Blick geradeheraus. „Weil du in Schwierigkeiten gesteckt hast. Da habe ich dir eben geholfen. So einfach ist das. Du hättest bestimmt nicht anders reagiert.“
    „Aber …“ Gerade wollte Meredith ihr widersprechen und sagen, dass sie laut losgelacht hätte, wenn Lauren in der Klemme gesessen hätte. Machte sie das zu einem schlechten Menschen?
    In diesem Moment schlug draußen jemand eine Autotür zu.
    „Sie ist da!“, schrie Justin, und Dad rief irgendetwas zurück.
    Lauren zuckte zusammen. „Ich muss jetzt los“, sagte sie schnell und lief in die Küche, um das Haus von dort aus durch die Hintertür zu verlassen. Hals über Kopf.
    Cole führte Janet ins Esszimmer. Er hatte keine Ahnung, was ihn dort erwarten würde. Meredith hatte darauf bestanden, dass er auf gar keinen Fall in die Küche kam. Und weil ihr das unendlich wichtig zu sein schien, hatte er sich auch daran gehalten. „Wenn du doch Hilfe brauchst, dann ruf einfach nach mir“, hatte er noch gesagt, aber daraufhin nichts mehr von ihr gehört. Also war wohl alles in Ordnung.
    Nudelauflauf mit Thunfisch sollte es geben – nicht gerade gehobene Küche, aber ein schlichtes, gut essbares Gericht. Schließlich hatte nicht

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