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Scherben der Ehre

Scherben der Ehre

Titel: Scherben der Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Regierung. Aufgrund Ihrer Kriegserfahrung. Sobald es Ihnen wieder gut geht.«
    Cordelia schnaubte. »Man hat einige schrecklich sonderbare Illusionen über meine soldatische Karriere. Sehen Sie, soweit es mich angeht, kann sich Steady Freddy einen Büstenhalter mit Schaumgummieinlagen anziehen und um die Stimmen der Hermaphroditen in Quartz werben. Aber ich werde n-nicht die Rolle einer … einer Propagandakuh übernehmen, die von irgendeiner Partei gemolken wird. Ich habe eine Abneigung gegen die Politik, um einen Freund zu zitieren.«
    »Nun ja …«, er zuckte die Achseln, als hätte auch er sich einer Pflicht entledigt, und fuhr sicherer fort: »Sei es, wie es mag, meine Sorge ist, dass wir Sie wieder dienstfähig bekommen.«
    »Ich bin … ich werde okay sein, nach m-meinem Monat Urlaub. Ich brauche einfach mal Ruhe. Ich möchte wieder in den Erkundungsdienst gehen.«
    »Und das können Sie auch. Sobald Sie medizinisch gesundgeschrieben sind.«
    »Oh.« Sie brauchte einen Augenblick, um den eigentlichen Sinn dieser Aussage zu begreifen. »O nein – warten Sie einen Augenblick. Ich hatte ein kleines P-Problem mit Dr. Sprague. Eine sehr nette Frau, ihre Schlüsse waren zwar folgerichtig, aber ihre Prämissen waren falsch.«
    Kommodore Tailor blickte sie traurig an. »Ich glaube, ich sollte Sie jetzt lieber Dr. Mehta übergeben. Sie wird alles erklären. Sie werden mit ihr zusammenarbeiten, nicht wahr, Cordelia?«
    Cordelia verzog entmutigt die Lippen. »Damit ich Sie richtig verstehe: Sie wollen sagen, dass ich niemals wieder einen Fuß auf ein Schiff des Erkundungsdienstes setzen werde, wenn ich Ihre Seelenklempner nicht zufriedenstellen kann. Kein K-Kommando – das heißt tatsächlich: keinen Job.«
    »Das ist – eine sehr harte Art, es zu formulieren. Aber Sie wissen selbst, für den Erkundungsdienst, wo kleine Gruppen von Menschen beträchtliche Zeit miteinander isoliert sind, sind die psychischen Profile von äußerster Wichtigkeit.«
    »Ja, ich weiß …« Sie zwang ihren Mund zu einem Lächeln. »Ich werde k-kooperieren. G-gewiss.«

 
Kapitel 13
     
    »Nun«, sagte Dr. Mehta fröhlich am nächsten Nachmittag und stellte ihren Kasten auf einem Tisch im Appartement der Naismiths ab, »dies ist eine völlig nichtinvasive Methode der Beobachtung. Sie werden nichts spüren, es wird Ihnen nichts geschehen, außer dass ich Hinweise bekomme, welche Themen für Ihr Unterbewusstsein von Bedeutung sind.« Sie machte eine Pause, um eine Kapsel zu schlucken, und bemerkte: »Eine Allergie. Entschuldigen Sie. Stellen Sie sich diese Methode als emotionale Wünschelrute vor, die nach den verschütteten Wasseradern Ihrer Erfahrungen sucht.«
    »Und Ihnen sagt, wo Sie den Brunnen bohren sollen, wie?«
    »Genau. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich rauche?«
    »Nur zu.«
    Mehta zündete sich eine aromatische Zigarette an und legte sie beiläufig in einen Aschenbecher ab, den sie mitgebracht hatte. Der Rauch wurde zu Cordelia getrieben; sie blinzelte, weil er so scharf war. Seltsame Perversion für eine Ärztin; nun ja, wir haben alle unsere Schwächen. Sie beäugte den Kasten und unterdrückte ihre Irritation.
    »Jetzt ein Ausgangspunkt«, sagte Mehta. »Juli.«
    »Soll ich August oder was sagen?«
    »Nein, das ist kein freier Assoziationstest – die Maschine wird die Arbeit übernehmen. Aber Sie können, wenn Sie wollen.«
    »Geht schon.«
    »Zwölf.«
    Apostel , dachte Cordelia. Eier. Weihnachtstage .
    »Tod.«
    Geburt, dachte Cordelia. Die Barrayaraner der Oberschicht stecken alles in ihre Kinder. Name, Besitz, Kultur, sogar die Kontinuität ihrer Regierung. Eine schwere Last, kein Wunder, dass sich die Kinder unter dieser Belastung krümmen und drehen.
    »Geburt.«
    Tod , dachte Cordelia. Ein Mann ohne Sohn ist dort ein wandelndes Gespenst, ohne Anteil an ihrer Zukunft. Und wenn ihre Regierung versagt, dann zahlen sie den Preis mit den Leben ihrer Kinder. Fünftausend.
    Mehta schob den Aschenbecher ein bisschen nach links. Es half nichts, sondern machte die Sache mit dem Rauch nur noch schlimmer.
    »Sex.«
    Unwahrscheinlich, wenn ich hier bin und er dort … »Siebzehn.«
    Kanister, dachte Cordelia. Ich möchte wissen, wie es diesen armen, verzweifelten Häufchen Leben jetzt geht?
    Dr. Mehta runzelte unsicher die Stirn, als sie die Anzeigen an ihrem Kasten ablas. »Siebzehn?«, wiederholte sie.
    Achtzehn , dachte Cordelia entschlossen. Dr. Mehta machte sich eine Notiz.
    »Admiral Vorrutyer, armes, hingeschlachtetes

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