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Scheunenfest: Ein Alpen-Krimi (Alpen-Krimis) (German Edition)

Scheunenfest: Ein Alpen-Krimi (Alpen-Krimis) (German Edition)

Titel: Scheunenfest: Ein Alpen-Krimi (Alpen-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Förg
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Brandbombe?«
    »Entweder Thomas wusste davon und hat sie sich zunutze gemacht, oder sie ist einfach so mit hochgegangen!«
    »Wenn das Leben so einfach wäre, Kathi! Wir wissen doch gar nicht, ob es wirklich Thomas war.«
    »Wer sonst! Wir müssen Thomas nur zu einem Geständnis bewegen.«
    »Nur! Na, prima, Kathi.«
    »Laden wir ihn vor?«
    »Ja sicher. Aber erst morgen. Es ist nach zehn, und mein Kopf brummt.«
    »Meiner auch, aber er sagt mir, dass Thomas Arschgesicht unser Mann ist!«
    Irmi schüttelte bloß noch den Kopf und fuhr heim. Kurz vor Schwaigen begann es sachte zu schneien. Die Kater kamen aus dem Nichts und beschwerten sich über das kalte katzenunfreundliche Wetter.
    »Warum geht ihr nicht rein, ihr Trottel?«, fragte Irmi.
    Beide blickten gelangweilt und schienen zu denken: Warum sollten wir durch den Hintereingang des alten Stalls gehen, wenn du uns die Fronttür aufsperren kannst?
    Drinnen schlief Bernhard vor dem Fernseher, auf dem ein furchtbar hübscher blonder Mann im Anzug zu sehen war, der angeblich Menschen mental manipulieren konnte und mit einer ebenfalls furchtbar hübschen Brünetten zusammenarbeitete. So einen Mitarbeiter würde sie auch anfordern. Allein wegen der Optik. Es folgte Werbung: Ein Spot von Save the Children zeigte grauenvolle Bilder von unterernährten Kindern. Dann kamen Werbespots von C&A und McDonald’s. Es war schon eine seltsame Welt.
    Irmi schaltete den Fernseher aus, doch Bernhard schlief ungerührt weiter. Dabei sabberte er ein kleines bisschen aus dem Mundwinkel.
    Sie lächelte und ging zu Bett.

7
    Am nächsten Morgen wurde Irmi vom Vibrieren ihres Handys geweckt. Andrea war dran.
    »Tut mir leid, dass ich so früh anruf, aber da war grad eine Mordsschlägerei in Ugau.«
    Irmi wurde nur langsam wach. Eine Schlägerei? Was hatte sie damit zu tun? Und das um sieben in der Früh? Wo sie endlich einmal tief und traumlos geschlafen hatte …
    »Zwei Rumänen haben Markus Schmid aus dem Bett geholt und vermöbelt. Und dann ist Thomas noch dazugekommen.«
    Auf einmal war Irmi hellwach.
    »Die Kollegen haben die Rumänen verhaftet«, fuhr Andrea fort. »Der Schmid liegt im Klinikum in Garmisch. Seine Nase ist hin. Und der Thomas ist abgehauen. Ich hab den Kollegen gesagt, sie sollen die Rumänen gleich herbringen, weil das doch sicher mit unserem Fall zu tun hat. Aber wenn ich …«
    »Andrea, alles gut. Gib mir nur Zeit für einen Kaffee.« Irmi klemmte sich das Handy zwischen Ohr und Schulter und krabbelte aus dem Bett. Elegant war was anderes. »Diese Rumänen sind der Vater und der Bruder von Ionella, nehme ich an?«
    »Ja, genau.«
    »Warum bist du eigentlich schon im Büro?«
    »Ich wollte schon mal das Netbook von Tereza checken. Bin auch recht weit gekommen. Ich hab E -Mails von Ionella gefunden und lass sie grad übersetzen.«
    Andreas Bescheidenheit stand ihr immer im Weg. Etwas mehr Selbstvertrauen, und das Mädchen wäre längst steil die Karriereleiter hinaufgestiegen.
    »Großartig, Andrea, vielen Dank. Du solltest aber auch mal schlafen!«
    »Schlafen kann man, wenn man tot ist«, konterte Andrea.
    »Na dann. Bis gleich!«
    Während Irmi sich anzog und Kaffee kochte, dachte sie über diesen ganz besonderen Weckruf nach. Warum hatten die Rumänen Markus Schmid verprügelt und nicht Thomas? Hatte Kathi doch recht gehabt mit ihrem Misstrauen gegenüber dem philosophischen Biobauern? Vielleicht betrog Markus seine Frau doch mit hübschen jungen Rumäninnen? Irmi seufzte.
    Bernhard kam in die Küche. »Was stöhnst denn so?«
    »Ach, Brüderchen, diese Welt enttäuscht mich schon in so früher Stunde«, deklamierte sie und lächelte.
    »Sonst geht’s aber?«, brummte Bernhard und schlappte wieder hinaus.
    Im Büro traf sie auf eine triumphierende Kathi. »Siehste, Irmi, ich hab’s ja gleich gesagt, oder! Mit dem Markus stimmt was nicht. Bei Gutmenschen tickt immer irgendwas nicht richtig.«
    Die beiden Männer, die im Vernehmungszimmer warteten, sahen schlecht aus. Der Ältere trug einen inzwischen getackerten Riss über der Augenbraue und der Jüngere ein Veilchen der Extraklasse, das seine volle Farbpalette noch entfalten würde. Beide wirkten müde und erschöpft. Kein Wunder, wahrscheinlich hatten sie die ganze Nacht im Bus verbracht und waren gleich morgens über Markus Schmid hergefallen.
    »Kaffee?«, fragte Irmi. »Und Brezen?«
    Die beiden nickten überrascht.
    Irmi gab Sailer ein Zeichen, woraufhin dieser hinausschlich und wenig später mit zwei

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