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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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Mauer der Bibliothek, fiel und krachte zu Boden. Unsichtbare Hände schienen Jonas zu würgen, unsägliche Qualen ihn zu traktieren. Cira und Sam, die seine Emotionen als Sternträger teilten, brachen ebenfalls auf die Knie und krümmten sich vor Schmerz.
    „9.000 Jahre lebe ich nun mit dem Fluch, den mein Gottvater mir auferlegte. Nur alle 700 Jahre ist es mir gewährt, auf die Erde niederzufahren, um meine Triebe mit Menschenfrauen auszuleben.“ Jeder Satz des zornigen Engels fuhr von Blitzen begleitet nieder, die die Umgebung in Brand steckten. „Jede Frau, jede einzelne, brachte mir bisher ausschließlich Söhne zur Welt! Keine gebar ein Mädchen, das für immer an meiner Seite würde glücklich leben können. Keine!“ Seine mächtige Stimme schien den gesamten Erdball zum Beben zu bringen. Der Ozean zog sich zurück, als kippte die Weltkugel zur Seite, um brachial zurückzukommen und sie bis zu den Schenkeln mit Wasser zu überfluten. Schiffe krachten in die nahen Gebäude. „Und du, Jonas Baker, hast es gewagt, meine Chance auf meine große Liebe zunichtezumachen. Jede Qual, die dich nun trifft, sollst du ebenfalls 9.000 Jahre erdulden müssen, weil du mir den Menschen Cira Anderson nahmst.“
    Jonas schrie, als würde er im Fegefeuer verbrennen und Cira und Sam kauerten wimmernd am Boden. Timothy flitzte umher und kümmerte sich um Mensch und Tier, die ansonsten vom Sog ins Meer gezogen oder von Gegenständen tödlich verletzt sterben würden. Ny’lane streckte die Fäuste gen Himmel. „Nimm mich, du …!“
    Ein irres Krakeelen unterbrach ihn. „Jichaaaa! Ich hab’s gewusst! Gewusst hab ich’s! Wie ein Bumerang zurück in Omis Körper. Yippieyayay!“
    Nyl drehte sich um. Die grauhaarige Oma planschte verrückt im Wasser. „Du?“, brachte Nyl fassungslos hervor. Dieselbe Frage erklang synchron aus dem Firmament.
    Lilith stand auf und hatte Mühe, gegen die Salzwasserfluten anzukämpfen. „Wer sonst würde auf die tollkühne Idee kommen, sich gerade jetzt in euer nettes Gespräch einzuklinken?“ Lilith kreischte, als eine heftige Woge sie umwarf und ein Stück mitriss. „Kannst du mal mit dem Quatsch aufhören? Wie soll ich reden und gleichzeitig schwimmen? Ich bin im Rentenalter.“
    „Du hältst mich sowieso nur hin. Rede oder schweig“, donnerte Nephilim.
    „Ja ja, für immer. Ich weiß. Ich kenn den Spruch.“
    Die Oma watete heran, griff nach Ny’lanes Arm und zog sich mühsam hinter seinen Körper. Nyl war versucht, sie abzuschütteln, doch jede Unterstützung kam ihm gelegen. Welches Ass Lilith auch ausspielen wollte, er hoffte nur, es steckte mehr dahinter als nur ihre große Klappe.
    „Boss, das war ein Versehen. Ein klitzekleines Missverständnis. Ich habe mich geirrt. Weiter nichts. Cira war nie deine Frau, nie die Einzige, mit der du Töchter machen kannst. Ähm, mein Fehler. So, jetzt ist’s raus. Mein Kleid ist nass, ich will ins Trock…“
    Ein Blitz schlug neben der Oma ein und katapultierte sie hinfort, bis eine Steinmauer ihren Flug brutal abbremste. Timothy kümmerte sich um sie. Nyl wandte sich rasch an Jonas, der sich röchelnd am Boden wand. Er zog ihn auf einen Hügel aus dem Wasser und rief Nephilim entgegen: „Lass ihn zufrieden. Du hörst doch, er hat nichts getan, was dir schadet. Nimm mich, wenn du jemanden töten willst, um Rache zu nehmen.“
    „Du irrst“, krächzte Jonas unter Anstrengung, „du bist der Erbe des Ältesten … Es ist das Schicksal deines Blutes, zu leben und zu richten, mein Freund.“
    Nephilim lachte höhnisch. „Warum sollte ich wählen? Ich vernichte die Erde. Aber ihr sollt vorab Qual erleiden für den Schmerz, den ihr mir bereitet habt.“
    „Ach, komm schon“, sagte Lilith und kam auf wackligen Beinen näher.
    Nyl nickte ihr zu. Sie war nicht nur nicht totzukriegen, sondern ihnen auch verbundener und mutiger, als er je vermutet hätte.
    „Ist doch nicht so wild. Versuchst du es halt bald …“
    „In 700 Jahren!“, donnerte der Engel und ging mit Orkanböen auf Lilith los, die krampfhaft ihr Toupet festhielt. „All meine Macht, meine Liebe. Und ich vergehe, allein, ewig allein. Das hat ein Ende …“
    Nyl sprintete zu Amy, kontrollierte ihren Puls, der rasch, aber stetig pochte, und half Jonas auf die Knie. Seit Lilith sich mit Nephilim zankte, schien er Jonas’ Qual zu vernachlässigen. Jonas’ Hand lag schwer auf Nyls Schulter.
    „Wenn ich eines gelernt habe, dann, meinem Schicksal Vertrauen zu schenken. Das

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