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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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großen Story ausbauen? Vampir hin oder her. Inzwischen wissen eh beinahe alle von eurer Existenz. Zumindest sind die Menschen auf dem besten Weg da…!“
    „Es reicht“, sagte er ruhig.
    „Du glaubst, du kommst aus der Sache wieder raus, nicht wahr?“
    Er schüttelte den Kopf.
    Amy lachte auf. „Ach, du meinst, weil ich dich geküsst habe, werde ich dich nicht bloßstellen, deine menschenverachtenden Machenschaften nicht aufdecken?“
    Nyl beobachtete ebenso wie sie den nahenden Hubschrauber. Er landete auf der kleinen Lichtung. Die Rotorblätter wirbelten Staub und Laubwerk auf. Amy ging in die Knie und schirmte ihre Augen mit dem gesunden Arm ab. Nyl trat auf sie zu. Er hatte sich natürlich nicht im Mindesten vor den rotierenden Langsäbeln geduckt. Sie dachte, er wollte ihr die Hand zum Aufstehen reichen, tat es aber nicht. Er beugte sich zu ihr herab, sein Gesicht war ihrem nah. So nah, als beabsichtigte er, sie zu küssen. Langsam schob er mit dem Mittelfinger die Sonnenbrille zurück auf die Nase.
    „Meinst du, es macht mir Spaß, von dir geküsst zu werden, bevor ich von dir gefickt werde?“
    Amy starrte seiner imposanten Rückseite hinterher, überwand ihre Verblüffung und eilte zum Hubschrauber. Meinte er das wörtlich? Oder fühlte er sich wirklich von ihr übers Ohr gehauen? Doch weshalb? Er hatte überhaupt kein Recht auf seiner Seite. Was er tat, war verabscheuenswert.
    Der Pilot stieg aus. Amy blieb wie angewurzelt stehen. Ny’lane saß auf dem Pilotensitz und setzte sich Kopfhörer auf. Über sein Gesicht huschte ein arrogantes Lächeln. „Einsteigen.“
    Amy stemmte die Hände in die Hüften und sah zu ihm empor. Überheblicher Affe. Blöder Alleskönner. Konnte es nicht einmal etwas geben, was er nicht beherrschte? „Ich fliege nicht mit dir zum Flughafen.“
    Seine Finger flogen über die Instrumente. „Nicht zum Flughafen? Oder nicht mit mir?“
    Mist. Fangfrage. Sie entschied sich grimmig für: „Flughafen.“
    „Schon klar.“
    Amy hob die Brauen. „Ach?“
    „Du willst deine Story. Du bekommst deine Story.“
    „Du willst dich rächen. Für den Kuss.“
    Ny’lane sah vermessen auf sie herab. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände, alle mit dem gleichen Tenor: Welcher von den Millionen Küssen, die ich ständig erhalte? Die Rotoren drehten sich schneller. Die Kufen wippten über den Sandboden.
    „Arroganter Prolet“, schleuderte sie ihm entgegen, woraufhin er die Frechheit besaß, herzhaft zu grinsen. Sie rannte um den Helikopter herum, kletterte auf den Co-Pilotensitz und schloss die Tür. Nyl reichte ihr ein Headset und sie setzte es auf.
    Augenblicklich hoben sie ab, die Nase senkte sich schräg nach vorn und Amy musste sich mit beiden Händen am Rand der Armaturen abstützen. Ein stechender Schmerz durchzuckte ihren Handballen und als hätte Nyl ihn ebenso gespürt, zog er den Steuerknüppel ein wenig zurück, um in der Waagerechten zu steigen.
    Amy vergaß fast ihre Wut, als sie über das faszinierende Land hinwegsausten. So weit das Auge reichte erstreckte sich ein strahlend grüner Dschungel leicht hügelig über die Ebene. Rotbraune Flecken verrieten bereits aus der Ferne Ansammlungen von Hütten, nahe Felder und einen Fluss, der sich an ihnen entlangschlängelte, um im dichten Wald wie eine Schlange zu verschwinden.
    „Du kommst von hier?“
    „Nein.“
    Amy verdrehte die Augen. Dieser verschlossene Kerl machte sie wahnsinnig. Gleichzeitig forderte er sie damit aber nur noch mehr heraus. „Und wo bist du geboren? Wenn ich fragen darf?“
    Er sah sie von der Seite an. Sie erwartete schon ein ‚nein, darfst du nicht‘, als er tatsächlich antwortete. „In Ägypten.“
    „Aha. Und welcher Pharao ist dein Vater?“
    Ny’lane verzog keine Miene, dennoch meinte sie, Verstimmung bei ihm zu spüren. Was heilloser Blödsinn war. Außerdem sollte das nur ein Witz sein.
    „Warum tust du das eigentlich alles?“, fragte er, den Blick nach vorn gerichtet.
    „Was genau?“
    „Dich in Gefahr bringen.“
    Sie lachte auf. „Schuhe kaufen war noch nie mein Ding.“
    „Mal ehrlich.“
    Amy legte ihren pochenden Handballen verkehrt herum auf den Oberschenkel und ließ ihre Gedanken mit ihrem Blick über das ursprüngliche Land gleiten. „Mir ist im Gegensatz zu dir eben nicht alles egal.“
     
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    Ny’lane antwortete nicht auf die unausgesprochene Frage, weshalb ihm alles egal zu sein schien. Was sollte er auch sagen? Du hast recht. Oder, es ist

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