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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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lebensnotwendig für dich, genau das von mir zu glauben?
    Er hatte sie nicht wirklich fast eine Stunde allein auf der Lichtung gelassen, wenngleich sie das dachte. In der Umgebung der abgelegenen Diamantenmine siedelten viele der Arbeiterfamilien. Er hatte seine Gier rasch auf drei junge Frauen verteilt, die gleich darauf mit ihrer Feldarbeit fortfuhren, nachdem er die Trance von ihnen genommen hatte. Zu wenig Blut, um ihn zu befriedigen, doch es trieb ihn zurück in Amys Nähe. Er beobachtete fasziniert, wie sie nachdachte, mit einem Halm spielte, wie ihr lockengewelltes Haar trocknete und an Fülle zunahm. Es verwirrte ihn, als sie ihre Nase auf ihren Unterarm drückte und eine Weile verharrte, bis ihm der Geruch seines Hemdes einfiel. Aber Vampire rochen nicht, zumindest nicht für Menschen. Wahrscheinlich versuchte sie nur, ihn in der Seide zu erschnuppern. Das allein löste eine Zufriedenheit in ihm aus, die beinahe an einen Sättigungsgrad heranreichte, als hätte er sich lustvoll und ausführlich an den drei Arbeiterinnen bedient und ihnen nicht nur ein paar schnelle Schlucke entnommen. Andererseits beunruhigte es ihn. Ja, gut, er begehrte sie. Sein Kopf ihren klaren Verstand, seine Bestie ihr lockendes Elixier, sein Leib ihre weibliche Verführung. Offensichtlich erinnerte sich jede Faser in ihm sehnsüchtig an die zurückliegenden Freuden, die er vor Dekaden empfunden hatte. Er wollte in ihrer Nähe sein. Mehr noch, er lechzte danach, sie nochmals im Arm zu halten, ihre weiche Haut unter seinen Fingern zu spüren. Wie in einer Wiederholungsschleife sah er sich, wie er sie an den Schultern packte, an eine Wand drückte, um seinen Körper an ihr zu reiben, wie seine Hände grob an ihren Seiten hinabwanderten, ihren runden Hintern kneteten und über die Innenseiten ihrer Oberschenkel strichen. Gierig, aber langsam. Aufs Äußerste erregt, diamanthart und doch innerlich ruhig, weil er wusste, und das war das Schlimmste an der Vorstellung, dass er sie voller Wollust und genüsslich stöhnend im Moment der Erlösung in den Hals beißen würde, um sie zu der Seinen zu machen.
    Heilige Muttergottes! Wie gut, dass sie ihn hasste. Sie glaubte, was sie meinte, zu sehen und zu hören. Er würde niemals gegen ihren Willen handeln und somit war sie sicher vor ihm … Immer wieder sah er in den Himmel, ob sich düstere Wolkenberge aufbauten. Doch Nephilim schien beschäftigt. Oder Nyl litt unter Paranoia und hatte sich den Grund des Absturzes eingebildet. „Bist du gläubig, Amy?“
    Ihre schwarzen Iris musterten ihn. „Wie kommst du denn darauf?“
    „Du trägst ein Kreuz.“
    „Wann hast du das gesehen?“ Sie musterte ihn neugierig.
    Er erwiderte nichts. Es hing zwischen ihren üppigen Brüsten, die momentan kein BH einsperrte. Er sah sie … es vor sich, obwohl er es sich nur mit seiner Fantasie durch die Tropfen der Dusche vorgestellt hatte. Sollte sie von ihm denken, was sie wollte. „Und? Bist du’s?“
    „Und du?“, gab sie zurück.
    „Früher.“
    „Jetzt nicht mehr? Hätte mich auch gewundert. Lässt sich alles nicht so gut unter einen Hut bringen, was?“
    Er sah sie an und seufzte innerlich, weil sie so schön war, wenn sie sich kämpferisch zeigte, wenn ihr Blut brodelte und ihr Gehirn auf Hochtouren arbeitete. „Und?“
    „Ebenso“, gab sie knapp zurück. „Gib mir mal dein Handy.“
    „Das kannst du hier drin vergessen. Zu laut.“ Er löste das Satellitentelefon aus der Verschalung und reichte es ihr. Ihr Blick erfreute ihn. Sie hatte angenommen, er würde sie nicht telefonieren lassen oder zumindest nachfragen, wen sie anrufen wollte. Aber er würde es sowieso erfahren, da er nah genug saß, um mitzuhören.
    Amy telefonierte mit Cira, logo, erzählte, sie sei bei ihm und es ginge ihnen gut. Dann verlangte plötzlich Jonas am anderen Ende energisch, ihn zu sprechen, womit er nicht gerechnet hatte. Amy gab ihm das wie ein Handy geformte Satellitentelefon.
    „Jonas, für dich.“
    „Ja?“, brummte Nyl.
    „Sag mal, bist du von allen bösen Geistern auch noch verlassen worden? Tickst du nicht ganz richtig, FBI-Agenten ins Gesicht zu treten, Reportern ihre Videos und Kameras zu überlassen, obwohl sie dich in Aktion aufnehmen? Und vor allem, was zum Teufel ist in dich gefahren, Amy nicht telefonieren zu lassen? Scheiße noch mal, Ny’lane. Was verdammt ist los mit dir?“
    Nyl schluckte unauffällig und sah kurz zur Seite. Zum Glück bekam Amy bei dem Fluglärm Jonas’ Ausbruch am anderen

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