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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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er.
    „Macht dich das nicht wütend?“
    „Doch.“ Zwar nicht aus den Gründen, die sie vermutete, aber das war wiederum auch gut so. Wieder ein Abstandspunkt auf seiner Seite.
    „Ist das dein einziger Blutklub?“
    „Inzwischen schon.“ Er wartete auf die Nachfrage, doch erneut irrte er.
    „Und Cecilia ist deine …?“
    „Meine …?“
    Sie sah ihn leicht genervt an. „Cousine? Freundin? Friseurin? Blutsklavin? Putze?“
    „Freundin.“ Amy schnaufte kurz, obwohl er sicher war, sie wollte es unterdrücken. „Und du? Mit wie vielen Männern hattest du Sex?“
    Amy lächelte ihn an. „Genügend. Aber bestimmt nicht vergleichbar mit deiner Anzahl Frauen. Ich meine, in 131 Jahren … da kommt was zusammen, nicht wahr?“
    Woher wusste sie, wie alt er war? „Nun, Hauptsache Grace erfährt nicht, wie viele es wirklich bei dir waren, nicht? Sonst verlierst du noch dein schickes Penthouse.“
    Ein Schatten huschte über Amys Antlitz. Wäre er kein Vampir, hätte er es niemals bemerkt. Sein Respekt ihr gegenüber war tatsächlich noch imstande, anzuwachsen. Und ihre Wut auf ihn ebenso. Allerdings, so gestand er sich ein, hatte er soeben offenbart, dass er sich über ihr Leben informiert hatte. Der Name ihrer Mutter stand schließlich nicht auf Amys Türklingel. Ob sie geahnt hatte, dass er das Bedürfnis verspürte, mit ihrem Wissen über ihn gleichzuziehen und somit seine wahren Gedanken offenlegte?
    In Nyl entfachte ein wohliges Behagen, obwohl die Situation eher zum Heulen animierte. Innerlich, nach außen würde er es nie preisgeben, dass es ihm auf irgendeine kranke Weise Spaß bereitete, sich verbal mit Amy zu messen, gar zu streiten. Er hatte ein viertel Jahrhundert Massen mit seinen Reden begeistert und nie hatte jemals jemand an seinen Worten gezweifelt. Ihm war niemals das Vergnügen vergönnt gewesen, von irgendwem hinterfragt zu werden, niemand widersetzte sich seinen Anweisungen oder gab ihm Widerworte. Schon gar kein weibliches Wesen. Sicher auch, weil er ihnen nie eine Chance dazu gelassen hatte. Seine Gier lauerte immerzu zu mächtig hinter seiner Fassade und von Weißen hatte er sich, bevor er Cira kennenlernte, stets ferngehalten. Das Grinsen breitete sich in ihm aus wie Eis auf der Zunge verging und hinterließ Lust auf mehr. Er würde sie ein wenig aufziehen, sie reizen, denn letztendlich lag es auf der Hand, sie würde immer den Kürzeren zwischen ihnen beiden ziehen. Und schließlich war sie es, die ihn ständig provozierte. Und zu guter Letzt würde er sie nach dem heutigen Tag keinesfalls wiedersehen. Er brauchte etwas, woran er sich erinnern konnte. Er würde sich Unvergessliches gönnen, noch etwas, neben ihrem unvergleichlichen Geschmack auf der Zunge, der auf ewig währte, neben ihrem verführerischen Duft, den er niemals vergessen würde, weil alles andere fad roch, seitdem er ihn kannte.
    „Möchtest du die Kiste mal fliegen?“
    Sie taxierte ihn mit einem Blick, der aussagte, dass sie ihn für absolut durchgeknallt hielt, sie seiner Frage aber nicht ausweichen oder ihn davon abbringen würde, weil es ihr ein ebensolches Vergnügen bereitete, ihn sprachlos zu sehen. Ein vitalisierendes Kribbeln erwärmte seinen Körper. Genau das hatte er gemeint. Sie lief nicht weg, sie gab ihm volle Breitseite, stürzte sich mit Leidenschaft in den Kampf, obwohl sie weder Spielregeln kannte noch die Sinne eines Vampirs besaß. Verlangende Sehnsucht nach solch einer Gefährtin durchzuckte ihn wie seine unersättliche Gier nach weiblichem Blut. Jetzt, exakt jetzt, war der eine Moment, um aufzuhören. Doch nicht nur er stachelte sie an, die Herausforderung wirkte ebenso umgekehrt. Ein Duell. Es fühlte sich an wie … leben.
    „Na, und ob“, sagte sie mit wahrer Vorfreude. Ihre Hand griff zum Steuerknüppel.
    Er fuhr blitzschnell mit seinem Sitz zurück, schnallte sie ab, löste das Headset, hob sie an den Hüften hoch und setzte sie auf seinen Schoß. Die Reaktion auf ihre Nähe, auf den angenehmen Druck, den ihr Hintern auf ihn ausübte, überkam ihn unmittelbar. Er wusste, sie spürte seine Erregung, nicht nur dort, wo es stahlhart pochte, doch er ließ sie ihren kurzfristigen Schreck nicht annährend überwinden. Er umschlang ihren schlanken Oberkörper mühelos, glitt mit einer Hand an ihrem Arm hinunter, hob ihn an und legte ihre Hand um den Steuerknüppel. Seine Finger umschlossen ihre warm und er zog den Hebel zwischen ihrer beider Schenkel näher heran. Der Hubschrauber reagierte

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