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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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stieg wieder in den zweiten Stock hinauf.
    Javier fiel auf, dass sie stiller war als sonst. Jaimie war
schon im College rekrutiert und zur Agentin ausgebildet worden. Sie hatte mit Sicherheit nichts von dem verlernt, was sie ihr beigebracht hatten. Es war ganz erstaunlich, wie genau sie immer wusste, wo ihre Feinde zu jedem beliebigen Zeitpunkt waren. Wenn es darum ging, war sie vielleicht die Beste von ihnen allen, aber sie konnte nicht töten. Für Jaimie kam es nicht in Frage, den Abzug zu betätigen. Javier konnte nicht verstehen, warum sich Mack daran störte. Die Frau war einfach anders gepolt. Sie war es schon immer gewesen. Er hatte sie noch als ein kleines Mädchen in Erinnerung, das nur aus Augen, wüstem Haar und einem Gehirn bestand, das nicht abschalten konnte. Sie hatte im Alter von acht Jahren die Highschool besucht. Mack und Kane waren damals bereits fünfzehn gewesen und hatten auf sie aufgepasst.
    Javier?, flüsterte Mack in seinem Kopf. Kannst du da, wo du bist, reden?
    Ja.
    Wir haben die Leichen weggeschafft. Mir sind zwei Verdächtige über den Weg gelaufen, aber sie haben sich von ihrem Haus zurückgezogen. Ich glaube allerdings, dass sie es beobachten. Ich lasse die beiden überwachen. Wir werden uns an mehreren Orten einrichten.
    Es besteht kein Zweifel daran, dass sie sich Jaimie schnappen wollten. Wer sind diese Kerle, Sergeant?
    Nicht die, nach denen wir suchen. Hier mischt noch jemand anders mit. Kane hat von Sergeant Major Griffen die Information erhalten, Madigan hätte einen Herzinfarkt gehabt und läge im Krankenhaus. Das erklärt, warum hier alles so unauffällig gehandhabt wird. Sie wollen Doomsday keinen Hinweis darauf geben, wo sie die Waffen aufbewahren, und auch den Umstand nicht
durchsickern lassen, dass Madigan unpässlich ist. Wahrscheinlich hat er ihnen eine Geschichte über eine Verzögerung aufgetischt. Das sollte uns etwas mehr Zeit geben, uns hier häuslich einzurichten, das Lagerhaus zu beobachten und für Jaimies Sicherheit zu sorgen.
    Einen Herzinfarkt?, fragte Javier.
    Ja, ziemlich passend, wie?
    So etwas könnte passieren, hob Javier hervor. Es waren schon seltsamere Dinge passiert.
    Das Problem mit der Adresse? Dass Jaimie hier ist? Und dass Madigan einen Herzinfarkt hat, bevor er Doomsday die Waffen übergeben kann? Diese seltsamen Zufälle häufen sich, sagte Mack. Behalte Jaimie gut im Auge und trau keinem.
    Das tue ich ohnehin nie, erwiderte Javier, während er in den ersten Stock hinaufstieg.
    Wenn Mack glaubte, sie würden alle manipuliert, dann konnte man davon ausgehen, dass es wohl so war. Mack irrte sich selten, wenn er einen so klaren Verdacht hatte, dass er ihn in Worte fasste.
    Im ersten Stock waren inzwischen zwei weitere Kisten geöffnet worden, und das bedeutete, dass Jaimie sich aufgeregt hatte, nachdem sie gegangen waren, und lieber gearbeitet hatte, als sich ins Bett zu legen. Er brachte noch ein paar zusätzliche Sprengladungen an, damit jeder unerwünschte Gast langsamer vorankam. Dann begab er sich in Jaimies Wohnung. Sofort schlug ihm Kaffeeduft entgegen.
    Javier grinste sie an. »Ich hatte ganz vergessen, dass du den besten Kaffee weltweit kochst.«
    Im obersten Stockwerk waren ein paar schummerige Nachtlichter angeschaltet; er wollte nicht, dass Schatten
auf die Fenster fielen und ihren jeweiligen Aufenthaltsort verrieten, aber Jaimie hatte keine hellen Lichter eingeschaltet. Jetzt drehte sie sich um und lehnte sich mit einer Hüfte an die Arbeitsplatte. Sein Magen zog sich zusammen. Nun war es so weit. Verflucht nochmal. Er hatte gehofft, Mack würde es abkriegen, nicht er.
    »In den letzten zwei Jahren habe ich keinen von euch gesehen, und wenige Minuten, nachdem ihr hier aufgetaucht seid, steht mir Ärger ins Haus, stimmt’s, Javier?«
    Er versuchte es mit einem engelhaften Lächeln. Das funktionierte bei den meisten Frauen, aber sie kannte ihn. Sie erwiderte sein Lächeln nicht, und ihre Augen flackerten. Oh ja. Sie war außer sich. »Ich dächte lieber, wir seien gerade im rechten Moment eingetroffen, um eine holde Maid aus großer Not zu retten.«
    Sie setzte sich auf die Arbeitsplatte und baumelte mit den Beinen. »Wie groß ist die Gefahr denn, Javier?«
    Er zwinkerte. »Da ich jetzt hier bin, besteht überhaupt keine Gefahr mehr. Wir werden uns einfach nur von den Fenstern fernhalten. Du hast doch sicher einen Fluchtweg von hier oben, stimmt’s?« Er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand, der so gründlich plante wie Jaimie,

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