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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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können, dass keine Informationen in die falschen Hände gelangen. Wenn wir schutzlos reingehen, sollten wir zumindest dafür sorgen, dass wir nicht schon erwartet werden.«
    »Wird gemacht«, sagte Griffen.
    »Dann lasst uns unsere Sachen packen«, sagte Mack. »Viel Zeit bleibt uns nicht mehr. Hat noch jemand Fragen?«
    »Wie kommen wir da wieder raus, Mack?«, fragte Gideon.
    Die anderen, die sich in der Küche versammelt hatten, drehten sich um und hörten zu.
    »Genauso, wie wir reingehen. Niemand darf uns sehen. Keiner soll erfahren, dass die Kinder überhaupt jemals in der amerikanischen Botschaft waren. Darum geht es. Also werden wir uns unbemerkt reinschleichen und unbemerkt wieder verschwinden.«
    »Das heißt, wir schleichen uns zwischen den Marines hindurch. Während führende Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der Botschaft dinieren, mit einem verstärkten Aufgebot an Wachen.«
    »Genau«, sagte Mack.
    Ein bedächtiges Lächeln breitete sich auf Gideons
Gesicht aus. »Wie in den alten Zeiten, als wir noch im Training waren, Boss.«
    »Abgesehen davon«, hob Jaimie hervor, »dass ihr es diesmal mit zwei Kindern zu tun habt, die sich zu Tode fürchten und nicht unbedingt verstehen werden, dass ihr da seid, um ihnen zu helfen.«
    »Wir wissen nicht, in welcher Verfassung sie sind«, fügte Mack hinzu. »Jaimie, du bist doch gut in Fremdsprachen. Du wirst es übernehmen müssen, sie zu beruhigen.«
    »Das kannst du genauso gut wie ich«, verbesserte sie ihn.
    »Die Sprache schon, aber du bist eine Frau«, sagte er mit einem selbstgefälligen Grinsen.
    »Paul kann alles von Washington aus überwachen«, sagte Griffen.
    Einen Moment lang trat Stille ein. Paul stand langsam auf und blickte finster. Mack hob eine Hand, damit der Junge schwieg. »Paul ist ein wertvolles Mitglied unseres Teams. Sie werden uns doch nicht bei einem so wichtigen Einsatz schwächen, indem Sie jetzt das Team aufspalten.«
    »Sie haben selbst gesagt, Paul könnte sich nicht telepathisch verständigen und würde Ihr Team gefährden«, hob Griffen hervor.
    »Das war, bevor ich ihn kannte. Er ist ein guter Soldat, und wir werden ihn und seine Fähigkeiten brauchen. Er ist ein Mitglied meines Teams, Sergeant Major. Sie können ihn nicht grundlos abziehen.«
    Zum ersten Mal zögerte Griffen. Es war deutlich zu erkennen, dass er seinen Sohn nicht zu einem Einsatz schicken wollte, der sich als Himmelfahrtskommando erweisen oder, falls sie mit den Kindern geschnappt wurden,
dazu führen könnte, dass sie für den Rest ihres Lebens als Verbrecher galten, die man weltweit verurteilen und ächten würde. Selbst wenn ihr guter Ruf wiederhergestellt wäre, würde ihnen diese Schande für alle Zeiten anhaften. Und sie würden vor aller Welt entlarvt sein und somit als eine Belastung angesehen werden.
    Griffen holte tief Atem und warf einen Blick auf seinen Sohn. Paul wirkte grauenhaft verlegen. Die anderen Angehörigen des Teams sahen in alle Richtungen, bloß nicht in seine. Griffen zwang sich zu einem Nicken. »Also gut. Offenbar haben Sie einen Plan, wie Sie die Schwierigkeiten bei der Verständigung beheben werden.«
    »Ich habe immer einen Plan, Boss«, sagte Mack. »Aber die Einzelheiten dieser Mission werde ich, wie sonst auch, für mich behalten. Das hat sich bisher bewährt, denn wir sind alle noch am Leben.«
    Griffen stand auf. »Wenn das so ist, gehe ich jetzt, damit Sie sich bereitmachen können. Ich fliege wieder nach Hause. Paul, bring mich zur Tür.«
    »Wird gemacht, Boss«, sagte Paul.

19.
    JAIMIE KAUERTE AUF dem Boden des Lieferwagens, und ihr Herz pochte so heftig, dass sie befürchtete, es würde in ihrer Brust zerspringen. Sie fühlte sich wie in einer Sardinenbüchse, auf allen Seiten von Männern in voller Kampfmontur eingezwängt, schwarz von den Kopfmasken bis zu den Schuhen mit den Kreppsohlen. Ihr Mund war wie ausgedörrt. Sie war alles Mögliche, aber keine Agentin. Warum wollte niemand auf sie hören, wenn sie es ihnen sagte?
    Sie waren viele Stunden unterwegs gewesen, hatten eingehend detaillierte Lagepläne studiert, waren jede Möglichkeit durchgegangen und hatten an jede Kleinigkeit gedacht, und jetzt war Jaimie erschöpft und hatte jedes Zeitgefühl verloren. Die Kleidung war ihr allzu vertraut; sie schmiegte sich an sie wie eine zweite Haut, als gehörte sie zu ihr. Die Männer trainierten täglich, Tag für Tag, für die Rettung von Geiseln. Jeder von ihnen war ein ausgezeichneter Schütze.

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