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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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abrupt stehen, krümmte sich ein wenig und presste sich eine Hand in die Seite, als hätte sie Seitenstechen. Ihr Atem ging wieder abgehackt. Er wartete stumm, da es ihm so schien, als wollte sie nicht, dass er es merkte. Er musste es vermeiden, irgendwelche Bemerkungen über ihre mangelnde Kondition zu machen. Daher blickte er stattdessen zu dem klaren Nachthimmel auf und tat so, als interessierte er sich für die Sterne, doch ihr Duft hüllte ihn ein.
    Da sie jetzt nicht mehr um ihr Leben rannten, beharrte sein Körper darauf, auf ihren zu reagieren. Die Anziehungskraft war rein körperlich, rief er sich ins Gedächtnis zurück. Vor Monaten hatten sie miteinander geredet, sich mit gedämpften Stimmen unterhalten oder die intimere telepathische Verständigung eingesetzt, wenn sie fürchteten, die Wärter würden sie belauschen und Whitney Bericht erstatten. Kane war von ihrem Mut beeindruckt gewesen. Am meisten beeindruckte ihn, dass sie ihn so behandelt hatte, als sei er ein menschliches Wesen und kein Monster, das es darauf abgesehen hatte, sie zu
vergewaltigen. Sie hätte weinen oder schreien können, doch sie war kooperativ gewesen, hatte versucht, sich zu entspannen, und war sogar so weit gegangen, ihn trotz der Umstände zu ermutigen.
    Er presste zwei Finger auf seine pochenden Schläfen. Wenn er an das erste Mal mit ihr dachte, das für sie das erste Mal überhaupt gewesen war, beschlich ihn immer ein ganz elendes Gefühl. Für ihn war diese Vereinigung das Paradies gewesen, ihr Körper glühend heiß, samtweich und so eng, dass er sich wie im Himmel fühlte. Aber er wusste, dass er ihr wehgetan hatte, auch wenn er noch so langsam vorgegangen war und sie noch so vorsichtig behandelt hatte.
    Sie richtete sich auf und atmete tief durch. »Es tut mir leid, aber ich muss mich dringend ausruhen.«
    Er reichte ihr Wasser und achtete sorgsam darauf, dass sie es trank. Sie wirkte erschöpft, und die Blutschmierer und die Aufschürfungen auf ihrem Gesicht machten ihm Sorgen. Er feuchtete einen Zipfel seines Hemdsaums mit dem Wasser an, um ihr behutsam das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Sie erhob keine Einwände und gestattete ihm, ihr Gesicht zu säubern.
    »Tut es weh?«
    Sie bedachte ihn mit einem matten Lächeln. »Nein, nicht wenn ich bedenke, was alles hätte passieren können. Ich dachte nur gerade an den Jungen. Wir haben ihn einfach dort liegen lassen, so dass die Leute vom Kartell ihn kurz und klein schneiden können, während sie ihn verhören.«
    »Javier hat den Jungen«, sagte Kane beschwichtigend. Er legte ihr einen Arm um die Schultern und zog sie näher an seinen warmen Körper. Vielleicht war das alles
zu viel für jemanden, der so zerbrechlich war. Sie war verwirrt und hatte keine klare Erinnerung an die Vorfälle.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich meine den Teenager, den sie gefesselt hatten. Ich habe ihm den Puls gefühlt, und er war noch am Leben, aber bewusstlos und vielleicht schon halb tot. Auf dem Boden um ihn herum war eine Menge Blut. Ich hätte etwas tun sollen. Du weißt, dass sie ihn töten werden.«
    »Liebling«, sagte er leise, »wir hatten keine andere Wahl. Wir hätten ihn nicht mitnehmen können. Er hat uns nicht gesehen. Hoffentlich begreifen sie das und lassen ihn laufen.«
    »Sie werden ihn niemals laufen lassen.« Sie wandte ihr Gesicht dem Himmel zu.
    Rose sah so traurig aus, dass sein Herz seltsam erschauderte und es ihn große Mühe kostete, sie nicht in seine Arme zu ziehen. Er musste sich immer wieder sagen, dass die Dinge, die er für sie empfand, nichts mit Gefühlen zu tun hatten und dass sie nichts für ihn empfand. Er sah sie als seine Frau an. Als die Frau überhaupt. Die Einzige. Sie gehörte zu ihm, und er wollte sie trösten und beschützen, sie eng an sich ziehen und die Welt für sie zu einem wunderbaren Ort machen. Sie wäre entsetzt, wenn sie wüsste, was er empfand —nicht nur entsetzt, sondern auch furchtsam. Und wenn er sich selbst gegenüber ganz aufrichtig war, konnte sie durchaus Grund haben, sich vor ihm zu fürchten. Er hatte nämlich die Absicht, um sie zu werben.
    Geschickt hatte er das bisher nicht gerade angestellt. Sie hatte bereits versucht ihn zu erschießen, und sie hatte eindeutig mit dem Gedanken gespielt, ihn zu erstechen. Mit seiner unausgesprochenen Bemerkung über ihre
schlechte Kondition hatte er sich auch nicht besonders beliebt bei ihr gemacht. Kane blickte finster. Bisher konnte er sich überhaupt keine Punkte gutschreiben. Sein

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