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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Zweck hatten sie Pipelines und Erdgasleitungen gesprengt. Sie standen in dem Ruf, Anwohner zu töten, die nicht mit ihren Methoden einverstanden waren. Jimenez hatte nur Faustrecht gelten lassen und jegliche menschlichen Werte verraten. Er hatte eine weit
verzweigte Familie, und Kane bezweifelte, dass sie alle tot waren. Er war ein schlechter Mensch, der Inbegriff des Bösen, so einfach war das, und Rose hatte den sterbenden alten Mann nicht durchschaut. So jemand kam nicht aus seiner Haut heraus. Einmal eine Schlange, immer eine Schlange.
    Kane setzte sein gesteigertes Nachtsehvermögen ein und sah sich sorgsam um. Die Nacht schien still zu sein, doch was ein Zufluchtsort gewesen war, erschien ihm plötzlich feindselig.
    »Ich weiß, was du denkst, aber ich habe mich bis zu seinem Tod um ihn gekümmert. Er hat mir die Koordinaten und die Schlüssel gegeben. Er wusste, dass ich einen Ort brauchen würde, an dem ich mich bis nach der Geburt des Babys verstecken kann.«
    Sie wies auf das Dach, das mit Erde und Gras bedeckt war. Jetzt konnte er die niedrige, rechteckige Steinkonstruktion erkennen, die zwischen den beiden Hügeln errichtet worden war. Das Haus war so gebaut, dass es sich das Tageslicht und Seitenwinde zunutze machte. Von vorn sah das Bauwerk aus wie eine halb eingesunkene Ruine, eine Wirkung, die mit Gewissheit beabsichtigt war. Das Gestrüpp auf dem Dach war sorgsam angepflanzt worden, damit es wie ein Teil der natürlichen Umgebung wirkte. Die Erde sah so aus, als hätte sie der Wind dorthin geweht, und wirkte somit auch ganz natürlich. Kane lief den Hang hinauf, um das Dach zu inspizieren. Er musste ganz genau hinsehen, um die Schlitze zu finden, die Licht in die unterirdischen Räume einließen. Das ganze Gebäude wirkte eher wie eine uralte Brücke, die zwischen den beiden Hängen gebaut worden und jetzt unter Erde, Gestrüpp und hohen Grashalmen begraben war.

    Sie stiegen den Hang zur Haustür hinunter. Was von den Mauern zu sehen war, war ziemlich dick.
    »Das Glas der Fenster ist kugelsicher«, sagte Rose, als sie die Tür aufschloss.
    Er packte sie an der Schulter und stieß sie nicht allzu sanft hinter sich. Sie protestierte nicht, doch er hörte sie übertrieben laut seufzen. Das machte nichts. Er wusste, dass sie Jimenez nicht als einen Bösewicht ansah —ihn gar nicht so sehen konnte  –, doch er wusste es besser. Er traute keinem Rebellen, noch nicht einmal über achtzigjährigen Rebellen, die im Sterben lagen. Es war eine viel zu großzügige Geste, ihr die Schlüssel zu dem Zufluchtsort in der Wüste auszuhändigen. Hier ging etwas vor, etwas, dem er misstraute und was er auch nicht verstand, aber er würde sie dieses Haus nicht betreten lassen, ehe er nicht persönlich jeden Zentimeter durchsucht hatte.
    Er gab ihr ihre Pistole zurück und trat ein. Im Hausinnern war es kühl, ohne unangenehm kalt zu sein. Er bewegte sich mühelos durch die Dunkelheit und hielt sich dicht an der Wand, als er durch den breiten Eingangsbereich lief, der in ein großes Wohnzimmer führte. Die Einrichtung war spärlich, ein Sofa und zwei Sessel, aber sie schienen von guter Qualität und in gutem Zustand zu sein. Auf dem niedrigen Couchtisch lagen keine Zeitschriften, und es stand auch nichts darauf. Nirgendwo im ganzen Zimmer stand ein Aschenbecher, und die Luft machte einen sauberen Eindruck.
    Ihm sprangen zwei Bogendurchgänge ins Auge, die in andere Räume führten, und er bewegte sich lautlos zu dem nähergelegenen. Der Fußboden war aus Hartholz. Sehr kostbare handgeknüpfte Teppiche waren, wie zufällig, geschickt vor dem Sofa und den Sesseln platziert.
Das Zimmer, das er betrat, war ein Schlafzimmer. Ein breites Doppelbett mit geschnitztem Holzgestell stand mit dem Kopfende an der tragenden Wand, und am Fußende stand eine niedrige, breite Truhe. Das Kopfende war von Bücherregalen umgeben, die an der Wand über dem Bett eine Brücke bildeten. Er konnte weit genug unter das Bett sehen, um zu wissen, dass sich dort niemand verborgen hielt. Ein Kleiderschrank zog seine Aufmerksamkeit auf sich, und er schlüpfte ins Zimmer und glitt neben die Schranktür. Mit einer flinken Bewegung drehte er den Knopf und riss die Tür auf. Dahinter herrschte Leere. Nicht einmal Kleidung befand sich in dem Schrank.
    Rose würde nicht kapieren, wie bedeutsam das war. Oder der Umstand, dass keine Gemälde an den Wänden hingen und keine Gegenstände auf den Regalen standen, noch nicht einmal Bücher. Sie war auf

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