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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Francisco im falschen Lagerhaus landet?«
    »Jaimie, ich habe es dir doch schon gesagt.« Mack stand auf und tappte auf leisen Sohlen durch den Raum, um hinter ihr stehen zu bleiben. »Glaubst du etwa, dass ich in dem Punkt lüge? Dass ich dich belüge?«
    »Lass Kane die Frage beantworten«, schlug Jaimie mit ruhiger Stimme vor. »Ich denke, das ist eine berechtigte Frage, meinst du nicht auch, Kane?«
    Mack schüttelte den Kopf. »Ich habe den Befehl vom Sergeant Major entgegengenommen, nicht Kane. Ich habe den Fehler gemacht, nicht alles ausreichend zu überprüfen.« Mack hatte es eilig damit, Kane zu verteidigen. »Wir standen so dicht davor, sie zu schnappen, nachdem wir die Fracht verfolgt hatten, und ich wollte es nicht einmal ein paar Minuten hinausschieben.«
    »Ich möchte, dass Kane meine Frage beantwortet, Mack«, beharrte Jaimie mit sehr leiser Stimme.
    Kane seufzte hörbar. »Nein, das willst du nicht, meine Süße. Du hast dir deine Antworten bereits selbst gegeben und bist für jede andere Antwort unzugänglich.«
    »Das ist keine Antwort.«
    »Was wirfst du Kane vor, Jaimie?«, fragte Mack.
    Kane ignorierte Mack und stellte seine eigene Frage. »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dich fast
drei Jahre lang ausbilden lässt, alle anderen bei jeder Übung überbietest und beim ersten echten Einsatz ausrastest ?«
    Mack zuckte zusammen, und in seinen Eingeweiden regte sich der Jähzorn. »Du verfluchter Mistkerl, Kane, du gehst zu weit.« Er blickte von einem zum anderen. »Ich weiß nicht, was hier vorgeht, aber hört auf damit.«
    Jaimies Finger legten sich um Macks Unterarm, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Nein, Mack. Ich will, dass er weiterredet.« Der Vorwurf in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
    Mack drehte sich um und sah seinen ältesten und engsten Freund an, den Mann, den er als einen Bruder ansah. Kane lag weiterhin auf dem Sofa, hatte die Beine ausgestreckt und die Hände im Nacken gefaltet. Er blickte starr an die Decke, während er sprach.
    »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dich fürchterlich mit Mack und mir verkrachst, wenn wir vorher noch nie Krach miteinander hatten?« Kanes Stimme klang sehr ruhig, nahezu unbeteiligt. »Und für wie hoch hältst du die Wahrscheinlichkeit, Jaimie, dass du abhaust, in einer rein zufällig gewählten Stadt in ein rein zufällig gewähltes Hotel ziehst und dort deinem früheren College-Professor über den Weg läufst?«
    Jaimies Nägel gruben sich in Macks Haut. Er glaubte nicht, dass sie es merkte. »Das ist keine Antwort, Kane. Es sieht dir ähnlich, dass du versuchst, mich aus der Fassung zu bringen, aber dazu wird es nicht kommen, weil ich es nicht zulasse.«
    »Wozu soll das gut sein?«, fragte Kane, dessen Gelassenheit sich abrupt in Luft auflöste. »Wir sind jetzt hier bei dir. Spielt es eine Rolle, was uns hierhergeführt hat?
Du hattest alle Zeit auf Erden, dir Gedanken über diese Dinge zu machen. Du wolltest es nicht wissen. Warum zum Teufel willst du es ausgerechnet jetzt wissen, nachdem wir wieder bei dir sind? Warum interessiert dich jetzt, wie alles zustandegekommen ist?«
    »Vielleicht kann ich Manipulation leichter akzeptieren als Verrat.«
    Mack fluchte und riss sie zu sich herum. »Was zum Teufel soll das heißen, Jaimie?«
    Sie blinzelte gegen die Tränen an und hielt seinem wütenden Blick stand. »Kane weiß, was es heißt. Werde ich in eine Falle gelockt, Kane?«
    »Verflucht, Jaimie, das ist nicht zu fassen.« Kanes Stimme klang erstaunt. »Du gehörst zur Familie, du stehst mir so nah wie kaum jemand sonst. Du bist Macks Frau. Was zum Teufel könnte dich darauf bringen, dass ich etwas anderes täte, als dich zu beschützen?«
    »Es kommt mir nicht wie Schutz vor.« Jaimie rückte mit einer kleinen defensiven Geste von Mack ab.
    Mack schnürte sich der Magen zu. »Jaimie.« Er wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Ich habe mir ein Leben aufgebaut.« Sie wies auf das Fenster. »Und jetzt stecke ich wieder mitten in etwas, womit ich nichts zu tun haben will. Ich bin kein Anker wie ihr alle. Ich komme nur mit Mühe und Not zurecht. Es ist an jedem einzelnen Tag ein Kampf. Die meisten Nächte liege ich mit mörderischen Kopfschmerzen im Bett und frage mich, ob ich die Nacht überstehe. Ich komme nicht zurück, für keinen von euch beiden.«
    Mack missachtete ihren kleinen Rückzug. Er folgte ihr und schlang seine Arme um sie. »Du bekommst nie Kopfschmerzen, wenn ich bei dir bin.«

    Keine

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