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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Kopfschmerzen. Aber sie litt Seelenqualen, und das war schlimmer. Sie würde sich nicht von ihm trösten lassen, und sie würde auch nicht zulassen, dass er das Thema wechselte. Jaimie rückte ganz bewusst wieder von ihm ab.
    »Weshalb seid ihr wirklich hier?« Jaimie ging zum Spülbecken und füllte sich ein Glas mit Wasser, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Mack wirkte gekränkt. Er fühlte sich gekränkt. Das war das Letzte, was sie wollte, aber es war kein Zufall, dass sie hier aufgetaucht waren.
    Mack fuhr sich aufgewühlt mit beiden Händen durchs Haar. »Ich habe dir doch gesagt, dass es ein Irrtum war.«
    Jaimie schlenderte durch das Zimmer zur Straßenseite und starrte verdrossen auf die Nebelschwaden, die von der Bucht kamen.
    »Jetzt hör schon auf, Jaimie«, sagte Kane. Seine Stimme klang vollkommen ruhig. »Wir haben dir das nicht eingebrockt, und das weißt du selbst. Wir kommen dir als Sündenböcke gelegen. Du bist manipuliert worden, und du hast dich manipulieren lassen. Du wolltest aussteigen, und als sich dir ein leichter Ausweg angeboten hat, hast du mit beiden Händen zugegriffen, aber die Sache hatte einen Haken. Was diejenigen angeht, die dich beobachten  – sie waren schon vor uns da. Mit uns in deiner Nähe bist du sicherer als ohne uns.« Er gähnte. »Ich stehe nicht um fünf Uhr morgens auf, um das durchzukauen. Wenn ihr beide weiterreden wollt, dann tut es in Zeichensprache.«
    Schaff sie vom Fenster fort. Schaff sie schleunigst vom Fenster fort! Gideons Stimme schallte in Macks Kopf.
    Ohne zu zögern, sprang Mack mit einem Satz vor, stürzte sich auf Jaimie und warf sie zu Boden. Kane rollte
sich vom Sofa, schlug auf dem Boden auf und hatte die Waffe bereits schussbereit in der Hand, als er sich aus seinem Schlafsack herauskämpfte, was deutlich besagte, dass Gideon beiden Männern telepathisch seine Warnung erteilt hatte. Kane kroch zum Fenster, wo Mack Jaimie mit seinem Körper schützend bedeckte. Sie protestierte nicht und stellte auch keine Fragen, sondern blieb still unter den beiden Männern liegen.
    Was gibt es, Gideon? Ist Superman zurückgekommen?
    Ich wünschte, ich wüsste es. Ich glaube, diese beiden sind gekommen, um ihre Kumpel zu suchen. Sie sind bis an die Zähne bewaffnet.
    Hast du eine freie Schusslinie?
    Ja. Ich kann sie beide kriegen, aber das wird Lärm machen, Boss.
    »Sagt mir, was los ist«, forderte Jaimie.
    Ihre Stimme war frei von Panik, aber unterdrückte Wut war aus ihr herauszuhören. Mack wechselte über ihren Kopf hinweg einen Blick mit Kane. »Wer sind diese Männer, Jaimie?«, fragte Mack.
    »Das wüsste ich gern von dir, Mack«, gab sie unwirsch zurück und wand sich jetzt erstmals, um unter ihm herauszukommen.
    »Du kleine Lügnerin.« Mack zischte die Worte dicht an ihrem Ohr und hielt sie mit seinem Körper unter sich fest. »Du weißt, wer sie sind. Das sind keine Terroristen, die es auf dich abgesehen haben, stimmt’s? Es sind nicht die, denen wir gefolgt sind.«
    »Es sind keine Freunde von mir.« Sie wandte ihren Kopf um und sah Kane finster an. »Ich komme nicht zurück. Niemals im Leben. Mir ist ganz egal, wie viele Männer ihr hinter mir herschickt. Ich werde nie wieder
für Whitney arbeiten. Ich habe mich in genug Dateien eingehackt, um zu wissen, was er tut, und er ist nicht allein. Er hat Experimente an Kindern durchgeführt. Und er betreibt ein Zuchtprogramm. Die Frauen werden gezwungen, sich mit einem Mann zusammenzutun, den Whitney für sie ausgesucht hat. Das ist barbarisch und illegal. Und die Frauen werden gefangen gehalten und haben niemanden, der ihnen hilft.«
    Mack sah, dass Kane zusammenzuckte. Er sprang automatisch für ihn ein, packte Jaimies Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Weiß Whitney, dass du Beweismaterial gegen ihn zusammengetragen hast?«
    »Geh von mir runter, Mack.« Sie stieß die Worte einzeln durch zusammengebissene Zähne hervor. »Jetzt sofort.«
    Er blieb eine volle Minute liegen, wo er war, und sah ihr in die Augen. Mit schwindender Hoffnung erkannte er die Wahrheit. »Du traust mir nicht.«
    Wenn sie ihm nicht mehr vertraute, hatte er etwas von unschätzbarem Wert verloren. Für Jaimie war er der Größte gewesen. Sie hatte alles geglaubt, was er gesagt hatte, und alles, was er getan hatte, war in ihren Augen richtig gewesen. Er war ihr Held gewesen. Er wartete, doch ihr Gesichtsausdruck war verschlossen, und er konnte ihr deutlich ansehen, dass sie ihm nichts über ihr derzeitiges Leben erzählen

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