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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dem Jaimie zu ertrinken schien. Ihre Wimpern flatterten, aber sie brachte es nicht fertig, ihre geschwollenen Augenlider zu heben. Ihr ganzer Kopf tat weh, jeder Zentimeter, sogar die Zähne. Sie verabscheute diesen Zustand, der eine Folge von extremer Reizüberflutung war.
    Sie feuchtete ihre trockenen Lippen an und ignorierte den metallischen Blutgeschmack. »Geh weg.« Sie würde nämlich nicht aufstehen, noch nicht einmal, um seine Stimme wieder zu hören.
    »Gott sei Dank, Jaimie.« Wogen von Erleichterung durchdrangen Macks Stimme. »Ich wollte schon Hilfe holen. Mach die Augen auf.«
    Sie schluckte ihren Protest hinunter. »Was ist an ›geh weg‹ so schwer zu verstehen?« Sie wagte es nicht, sich zu rühren; keinen Teil ihres Körpers wollte sie bewegen und ihren Kopf erst recht nicht.
    Boss, es sieht so aus, als bekämt ihr Gesellschaft, meldete Gideon. Ein riesiger Kerl, er sieht aus wie ein Model. Richtig gut sieht der aus. Irgendwie haben seine Bewegungen etwas an sich …
    Mack gab Kane ein Zeichen, während er eine Waffe zog und sich vor Jaimies Bett aufstellte. Kane glitt durch
den Raum und blieb auf einer Seite des Fensters stehen, um auf die Straße hinunterzuspähen. Ethan verschwand vollständig.
    »Jaimies beharrlicher Assistent«, sagte Kane. »Javier ist hinter ihm her.«
    Sieh dich vor, Javier, warnte Gideon. Er weiß, dass er beobachtet wird, fügte er gleich darauf hinzu. Boss, du wirst mich für verrückt halten, aber ich schwöre es dir, er bewegt sich wie Superman. Ich glaube, er ist derjenige, der über Jaimie wacht. Und dieser Schuss gestern? Der Wind war brutal. Ich hatte Glück mit dem Schusswinkel, er aber nicht. Einen solchen Schuss abgeben  – das können auf der ganzen Welt nur eine Handvoll Leute. Falls er es ist, und ich glaube, er ist es, dann ist er richtig gut, Mack.
    Ich halte dich nicht für verrückt, Gideon. Javier, komm nicht in seine Nähe. Bleib in Bewegung.
    Du verdirbst mir den Spaß.
    Kane fluchte tonlos. »Javier ist gerade an ihm vorbeigezischt und hat mit ein paar Tricks mächtig angegeben. Er hat vier Jugendliche dabei. Jaimies kleiner Freund hat sie keinen Moment lang aus den Augen gelassen. Er hat Javier pausenlos beobachtet. Leicht wird er es uns nicht machen, Mack.«
    Javier, hör auf, mit dem Feuer zu spielen. Dieser Mann ist ernstzunehmen. Ich brauche dich hier, komm zurück, sowie es sich gefahrlos machen lässt.
    Javier schnaubte höhnisch. Ich kann ihn kaltmachen, Boss. Ein Wort genügt.
    Du wirst Ruhe geben.
    Und auf Befehle warten, wie sonst auch immer, kam prompt die Antwort.

    Mack schnaubte. Javier tat ja doch genau das, was er wollte, und hinterher grinste er ihn betreten an, wenn Mack ihm eine Strafpredigt hielt. Ich brauche dich am Computer, damit du so viel wie möglich über diesen Kerl herausfindest. Ich will nicht die blödsinnige vorgeschobene Geschichte. Ich will seine wahre Identität herausfinden, und ich will wissen, wer ihn geschickt hat.
    Kann ich hinter ihm reinkommen und Jaimies schnucklige Geräte benutzen?, fragte Javier mit Feuereifer.
    Nur, wenn es dir nichts ausmacht, dass sie stinksauer auf dich sein wird, weil du dich an ihre Babys rangemacht hast, sagte Mack.
    »Er steht vor der Tür, Mack«, meldete Kane.
    Wie auf ein Stichwort hin tutete das Nebelhorn. Mack drückte mit dem Finger auf den Knopf der Gegensprechanlage. »Ja?«
    »Ich will sie sehen. Jaimie. Ich will sie sehen.«
    »Sie hat dir doch gesagt, du sollst den Tag freinehmen.« Mack tat gar nicht erst so, als sei ihm nicht klar, wer der Mann war. Wozu sollte das gut sein?
    »Tja, nun, entweder ich oder die Bullen. Ich will sie selbst sehen, und wenn du glaubst, ich bluffe, dann stell mich auf die Probe.«
    Er hat uns irgendwie gesehen, als wir sie zum Wagen gebracht haben, sandte Kane telepathisch aus. Er weiß, dass sie verletzt ist. Wahrscheinlich hatte er uns im Visier und hat das Blut gesehen, als wir sie getragen haben. Du würdest dasselbe tun wollen  – dir mit eigenen Augen ein Bild davon machen, wie es um sie steht. Der Typ traut sich was, Mack.
    Dann kann ich ihm nur raten aufzupassen. »Jetzt komm schon rauf«, sagte Mack in die Gegensprechanlage
und bedeutete Kane, an die Tür zu kommen. »Aber du kommst unbewaffnet.«
    »Ich brauche keine Waffen«, sagte Joe mit einer enorm ruhigen Stimme.
    Kane grinste Mack an. »Der traut sich wirklich was, das musst du ihm lassen.« In seiner Stimme schwang Bewunderung mit. »Er weiß, dass er sich in die

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