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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sich nicht vom Fleck. Seine Intuition sagte ihm, dass Joe Spagnola da war, um Jaimie zu helfen, und nicht, um ihr etwas anzutun, aber eine Sekunde hätte genügt, um sie zu töten.
    »Meine Arzttasche steht im Aufzug.«
    Kane holte augenblicklich die kleine Tasche, öffnete sie und durchsuchte sie sorgfältig. Joe sah sich keinen Moment lang nach ihm um. Er hatte seine Fingerspitzen auf Jaimies Kopf gelegt und die Augen geschlossen. Marc war geschickt darin, bei Einsätzen Wunden zu verarzten, aber er besaß nicht die Fähigkeit, etwas gegen Gehirnblutungen zu unternehmen. Schlaganfälle und sogar der Tod konnten die Folge sein. Sowie sich die Finger um ihren Schädel legten, veränderte sich Jaimies Gesichtsausdruck. Sie zog die Stirn in Falten, und unter dem dünnen Laken bewegte sich ihr Körper unruhig.
    »An etlichen Stellen sickert Blut heraus, aber es scheint nirgends allzu schlimm zu sein. Keine großen Gerinnsel.«
    »Kannst du die Blutungen stillen?«, fragte Mack. Glaubst du, er ist ein Geistheiler? Ein echter?
    Ich weiß es nicht, Boss, aber er macht den Eindruck, als wüsste er, was er tut, antwortete Kane.
    »Ich werde versuchen, die schwachen Bereiche zu versiegeln. Manchmal kann ich das, aber bei anderen
Gelegenheiten habe ich nicht die Kraft, die Energien anzuzapfen, die ich dafür brauche. Es hängt alles davon ab, wie schwerwiegend das Problem ist. Ich habe Medikamente in meiner Tasche, die helfen sollten. Weiß einer von euch, wie man einen Tropf aufbaut?«
    »Das können wir beide.« Fast jeder Schattengänger konnte es. Sie alle besaßen medizinische Grundkenntnisse, die in erster Linie dazu dienten, Leben zu retten.
    Kane zog die notwendigen Gegenstände aus der Tasche und machte sich an die Vorbereitungen, während Mack Joe nicht aus den Augen ließ. Der Mann ließ seine Finger auf Jaimies Schädel liegen, und sie konnten den Sog von Energien um sich herum wahrnehmen, als er fast sämtliche Energien im Raum zu versammeln und einzusetzen schien. Einen Moment lang stieg der Geruch von verbranntem Fleisch auf, und Macks Herz machte einen heftigen Satz, doch er hielt trotzdem still, denn er hatte das ausgeprägte Gefühl, Joe arbeitete daran, Jaimie zu helfen.
    Sie stöhnte leise und versuchte ihren Kopf zu drehen; ihr Körper bewegte sich unruhig unter dem Laken. Ihre Beine traten um sich, und sie hob die Hände und versuchte ihn fortzustoßen. Sie wehrte sich schwach, aber beharrlich.
    »Haltet sie fest«, ordnete Joe an. »Es tut teuflisch weh. Im Grunde genommen versuche ich die Energien zu manipulieren, um das zu tun, was wir in der Chirurgie täten.«
    Mack steckte seine Waffe ein und setzte sich auf die andere Seite des Bettes. Mit seinem Gewicht drückte er Jaimies schmalen Körper auf die Matratze, während Kane den Katheter in ihren Handrücken steckte.

    »Wir hätten sie ins Krankenhaus bringen sollen«, sagte Mack, der wütend auf sich selbst war. Er konnte sie keinem Krankenhaus anvertrauen. Dort wäre es viel zu einfach für einen Mörder, an sie heranzukommen. Zu viele Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, die in ihrem Zimmer ein und aus gingen.
    Joe schüttelte den Kopf. »Zu gefährlich. Jemand ist auf sie angesetzt. Das hättest du nicht riskieren können, und das weißt du.«
    Jaimie bewegte ununterbrochen den Kopf und versuchte seine Hände abzuschütteln. Ihr Stöhnen ging in gequälte Schreie über. Mack beugte sich dichter zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr. »Ich bin bei dir, Schätzchen. Er versucht dir zu helfen.«
    Seine Stimme schien sie für ein Weilchen zu beschwichtigen. Sie ergab sich in ihr Los, und ihre Finger glitten über das Laken, um sein Bein zu finden.
    »Weißt du, warum sie ihren Tod wollen?«, fragte Mack.
    »Ich habe einen Verdacht. Ich hoffe, ich irre mich. Ursprünglich wurde mir der Auftrag erteilt, sie vor den Versuchen ausländischer Regierungen, sie an sich zu bringen, zu beschützen. Was ist mit euch? Wisst ihr es?«
    »Wir sind erst letzte Nacht hier angekommen. Wir sind gemeinsam aufgewachsen.«
    »Du musst Mack McKinley sein. Ich habe ihre Akte gelesen. Sie kam aus ganz anderen Verhältnissen. Ihr alle wart miteinander befreundet, ehe ihr im selben Team gelandet seid.« Joe entspannte sich sichtlich, nahm seine Fingerspitzen jedoch keinen Moment lang von Jaimies Schädel.
    Sie stimmte wieder leise protestierende Rufe an und begann von neuem unter ihm zu zappeln. Kane nahm
ihre Hand, um zu verhindern, dass sie sich den Tropf herausriss. Ihre

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