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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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war«, sagte sie, doch schon während sie die Worte aussprach, fragte sie sich, ob sie log. Sie hatte hart darum gekämpft, sich auf ihre eigenen Füße zu stellen, doch bei der Zukunftsplanung hatte sie die ganze Zeit im Hinterkopf
gehabt, Kane und Mack bräuchten einen Zufluchtsort, wenn sie sich zur Ruhe setzten. Irgendwann mussten sie sich doch zur Ruhe setzen, oder etwa nicht? Hatte überhaupt einer von ihnen eine Zukunft?
    Mack nahm ihr Gesicht in seine Hände. »Schau nicht so traurig, Jaimie. Wir schaffen das schon.«
    Sie wollte es gern glauben, aber sie hatte gesehen, was alles dagegen sprach, und das war gewaltig. Die Schattengänger hatten Feinde im eigenen Lager. »Ich bin nicht wie du, Mack. Du begibst dich Hals über Kopf in Situationen, wo sich sonst niemand vorwagen würde. Im Ernst. Du glaubst, du kannst die Welt retten.« Sie wies auf die Treppe. »Jeder Einzelne von uns  – Javier, Kane, ich, Rhianna  –, wir waren alle kaputt, und du hast unsere Scherben aufgelesen und sie wieder zusammengeklebt. Du würdest die Hölle mit einem Eimer Wasser angreifen. Nichts macht dir Angst. Überhaupt nichts. Du tust es einfach. Was erforderlich ist, tust du. Ganz gleich, was es ist, du erledigst das schon.«
    »Ohne dich zu sein macht mir Angst«, gab er mit leiser Stimme widerstrebend zu. Er hielt seinen Blick fest auf ihr abgewandtes Gesicht gerichtet. Er bekam sie einfach nicht zu fassen. Gerade eben waren sie noch jeder in die Seele des anderen gekrochen, doch schon war sie wieder außer Reichweite. Wie zum Teufel war sie ihm diesmal durch die Finger geschlüpft?
    Sie riss den Kopf hoch und sah ihn an. Er konnte ihr den Schock ansehen, verstand aber nicht, woher er kam. Himmel nochmal. Sie hatte ihm die Seele aus dem Leib gerissen, als sie fortgegangen war. Ihre Zunge berührte ihre Unterlippe und lenkte seine Aufmerksamkeit auf den bezaubernden Schwung ihres Mundes, der so sexy
war. Er konnte nicht widerstehen und beugte sich vor, um ihre volle Unterlippe zwischen seine Zähne zu nehmen und zart daran zu ziehen, bevor er sie küsste.
    Jaimie blickte blinzelnd zu ihm auf, mit diesem verblüfften, verträumten Gesichtsausdruck, den er so unverschämt sexy fand. Sie legte einen Finger auf ihre Lippen. »Ich verstehe dich nicht, Mack. Ich habe dich nach unserer Zukunft gefragt, und du hast gesagt, wir hätten keine, du wolltest keinen Klotz am Bein.«
    Ihre Stimme klang so verletzt, dass er unwillkürlich zusammenzuckte.
    »Und beim Sex konnte ich deutlich fühlen, was du empfindest.« Jetzt klang ihre Stimme gepresst und war so leise, dass er sich vorbeugen musste, damit er sie hören konnte. »Du warst wütend, aber noch entscheidender ist, dass dich dein Wunsch, mit mir zusammen zu sein, ärgert. Ablehnung ist ein starkes Gefühl, das viele andere Dinge überschattet. Dein Groll ist unverkennbar. Es fällt mir schwer, unser Verhältnis zu verstehen, wenn du es offensichtlich ablehnst.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich war nie jemand, der einen anderen Menschen brauchen wollte, Jaimie. Ist das wirklich so schwer zu verstehen? Es fällt mir verdammt schwer, mir selbst einzugestehen, dass ich nicht ohne dich auskomme, und es dir einzugestehen fällt mir noch viel schwerer. Du bist wie eine verfluchte Sucht, von der ich mich nicht befreien kann.«
    Sie krümmte sich tatsächlich zusammen, als sie den Hieb in ihre Magengrube fühlte. Sie schluckte schwer, denn ihre Kehle war wie zugeschnürt, doch sie war entschlossen, den Weg zu Ende zu gehen. Wenn er wollte, dass sie mit ihm sprach, bevor sie fortging, dann würde
sie es tun. »Was ist mit Liebe, Mack? Du hast mir nicht ein einziges Mal gesagt, dass du mich liebst.«
    Er fuhr sich mit einer raschen, beinah wütenden Geste mit einer Hand durchs Haar, und seine Augen funkelten. »Was zum Teufel willst du von mir? Ich habe dir gerade gesagt, was ich für dich empfinde. Vor wenigen Minuten hast du meinen Namen geschrien und mich angefleht, nicht aufzuhören. Was wir miteinander haben, ist gut. Es ist toll. Können wir es nicht einfach dabei belassen?«
    »Aber trotzdem würdest du mich gern los.«
    Er warf die Hände in die Luft. »Das ist natürlich das Einzige, was du gehört hast.« Er war derjenige, der immer alles in der Hand hatte. Er war in jeder Hinsicht diszipliniert. Nur nicht in einer: wenn es um Jaimie ging. Bei ihr verlor er jede Disziplin. Jede Zurückhaltung. Er wurde zum Tier, zu einer eifersüchtigen, primitiven Bestie, die er kaum

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