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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Geruch, so männlich und herb und meist mit Sex verbunden.
    Sie hatte ihn vermisst, alles an ihm vermisst. Insbesondere den Sex. Und doch war der Sex mit ihm, wenn er auch noch so toll gewesen war, nie auch nur annähernd das gewesen, was er ihr gerade gegeben hatte. Sie hatte den Blick vermisst, der in dem Moment, bevor er sie küsste, in seinen Augen stand. Mack war unglaublich stark, aber er hatte ihr nicht ein einziges Mal wehgetan, selbst dann nicht, wenn sie sich zügellos liebten und er skrupellos und unbeherrscht zu sein schien. Er berührte sie immer nur sanft. Das liebte sie an ihm, seine Behutsamkeit im Umgang mit ihr. Wollte sie zu viel? Brauchte sie zu viel?
    Mack kam noch näher, presste sich an sie und griff nach ihren Oberschenkeln, als gehörte sie ihm. Als wüsste er, dass seine Berührungen sie schwach machten. Er spreizte ihre Schenkel und zwängte sich zwischen ihre Beine. Als er so nah war und über ihr aufragte, fühlte sie sich klein, schutzbedürftig und zerbrechlich. Sie wusste, dass sie es nicht war, doch er löste dieses Gefühl trotzdem bei ihr aus. Sie hatte ihn immer geliebt. Sie konnte ihn in ihrem Mund schmecken und atmete seinen Geruch in ihre Lunge ein.

    »Mack.« Sie flüsterte seinen Namen. Es war ein Flehen.
    »Ich lasse dich nicht gehen, Jaimie. Wir werden eine Lösung finden. Für alles, was du brauchst. Ich werde mir etwas einfallen lassen. Sei nicht ganz so streng mit mir. Ich werde niemals darüber hinwegkommen, dass du mich hast sitzenlassen. Damit hast du mich restlos erschüttert, und ich habe mich immer noch nicht davon erholt.«
    »Du bist wütend.«
    »Damit liegst du verflucht richtig.« Er schlang seine Finger um ihren Nacken und presste seine Stirn an ihre. »Es ist verflucht wahr, dass ich wütend bin.« Die Worte kamen zwischen seinen Zähnen heraus. »Ich stelle mir dich mit anderen Männern vor. Die Vorstellung verfolgt mich. Es ist zur Besessenheit geworden. Dein Mund auf einem anderen. Ein anderer in dir.« Er holte Luft wie ein Ertrinkender. »Du bist ein Teil von mir, Jaimie. Du kannst unmöglich glauben, du könntest einfach weggehen und alles sei in Ordnung. Du hättest jederzeit zurückkommen können, aber du hast es nicht getan. Ich dachte …«
    »Was dachtest du?« Aus ihrer Stimme waren Tränen herauszuhören. »Dass ich am Boden zerstört zurückgekrochen käme?« Allein. Innerlich in Stücke gerissen. Unfähig zu schlafen, zu essen oder sich für irgendetwas zu interessieren.
    »Ich dachte, du würdest sehen, dass es uns bestimmt ist, zusammen zu sein. Du würdest herausfinden, dass du mich willst.« Jetzt klang seine Stimme verletzt. Sie hörte den Schmerz.
    Und genau das verschlug ihr den Atem. Sein Schmerz. Jetzt konnte sie ihn fühlen, diesen entsetzlichen, stechenden Schmerz. »Natürlich wollte ich dich, Mack. Wir
hatten nie ein Problem damit, einander zu wollen. Alles, was darüber hinausgeht, ist das, womit wir Schwierigkeiten haben.«
    Etwas flackerte in den Tiefen seiner Augen, und ihr drehte sich fast der Magen um. Sie erhaschte einen flüchtigen Blick auf seine Wut, die tief saß. Bis ins Mark ging. Er hatte gesagt, sie sei innerlich mit ihm verschlungen. Sie hatte sich nie vor Mack gefürchtet, nicht einmal einen Augenblick lang. Manchmal jagte ihr die Intensität, mit der sie im Bett übereinander herfielen, Angst ein, aber es war nie Mack, der ihr Angst einjagte.
    »Finde gemeinsam mit mir eine Lösung, Jaimie.«
    Wie konnte sie sich ihm gegenüber behaupten? Es war ihm immer gelungen, ihr den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Er bestürmte sie, und sie gab nach, und zwischen ihnen änderte sich nichts. »Ich werde es versuchen, Mack«, flüsterte sie und hatte dabei das Gefühl, sie überließe ihm ihre Seele.
    Er fand ihren Mund und bemächtigte sich ihrer Lippen. So einfach ging das. Er schmeckte nach Mann und nach Sex, nach sündiger Lust, die wie Blitze durch ihre Adern zuckte, knisterte und ihr den Atem raubte. Sie wusste, was er meinte, wenn er sie als eine Sucht bezeichnete, denn umgekehrt war er ihre Sucht. Sie verzehrte sich nach ihm, nach seinem Geschmack und nach seinem Geruch und danach, wie er sich anfühlte. Nach seinem Gelächter und nach seiner Kraft. Er war ihr Ein und Alles. Und er würde es immer sein.
    »Was bin ich für dich?«, murmelte sie mit den Lippen an seinem Mund.
    Besessenheit. Sucht.
    Die Worte flimmerten in ihrem Innern. Darüber eine
Schicht von Ablehnung. Grenzenlose Besitzgier. Sie konnte keine

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