Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition)
und gekündigt. „
„Oha, das war sicher ein Schock für ihn.“
„Das musste mal passieren. Aber du hättest ihn predigen hören sollen. Über Tradition und Verantwortung und ... Pflichten!“ Er schüttelte den Kopf. „Es war einfach zum Kotzen!“
Nicole sah ihn verwundert an. Der Devlin, den sie bisher gekannt hatte, hätte so etwas nie gesagt.
„Also habe ich aufgelegt“, fuhr er mit schleppender Stimme fort. „Ich habe es satt, immer nach der Pfeife der Familie zu tanzen. Ich bin gut, sogar sehr gut und will endlich selbstständig und unabhängig sein!“
Sie tätschelte ihm den Arm. „Und du hast dich betrunken, weil du nicht weißt, wie? Weil du keine Ideen hast?“
„Nein, weil mir zu dir nichts mehr einfällt. Weil ich nicht weiß, wie ich dich überzeugen kann. Ich möchte nicht, dass mein Kind unehelich geboren wird. Ich wollte, dass du dir einen Ring aussuchst. Ich habe dir gesagt, dass ich immer für dich sorgen werde. Und ich habe dich in Ruhe gelassen, damit du dich nicht bedrängt fühlst.“ Er rieb sich müde die Augen. „Und dann habe ich die Ultraschallbilder gesehen. Und plötzlich war alles so wirklich.“
„So wirklich?“
„Ja, als ich seine kleinen Ärmchen und Beinchen sah, war es plötzlich mein Kind. Und ich hatte nur den einen Wunsch, ihm ein besserer Vater zu sein, als es mein Vater für mich gewesen ist.“
Langsam hob er den Kopf, und als er Nicole ansah, war sein Blick plötzlich klar. „Ich habe endlich begriffen, dass ich mich in dich verliebt habe. Und dass ich erst merkte, dass es Liebe ist, als ich kurz davor war, dich zu verlieren. Aber ich weiß nicht, was ich sonst noch anstellen soll, damit du mich heiratest. Ich habe doch schon alles versucht.“
Nicole starrte ihn nur an. Hatte sie sich verhört? Er liebte sie? Die Tränen liefen ihr über die Wangen, und sie lachte und weinte zugleich. „Und ich habe mich schon in Atlantic City in dich verliebt.“
„Das habe ich wahrscheinlich auch. Warum hätte ich dich sonst unbedingt wiedersehen wollen?“
„Oh Devlin, ich tue alles, was du sagst. Ich heirate dich. Ich ziehe mit dir nach Philadelphia, wenn du willst. Nur mein Häuschen will ich behalten. Vielleicht können wir hier mal Ferien ...“
Weiter kam sie nicht, denn Devlin zog sie so fest in die Arme, dass ihr vorübergehend die Luft wegblieb. „Selbstverständlich behältst du das Haus. Vielleicht bleiben wir auch hier. Ich kann überall arbeiten. Allerdings müssen wir dann ordentlich anbauen, denn ...“
„Pst“, machte sie plötzlich, nahm seine Hand und legte sie sich auf den Bauch. „Kannst du ihn fühlen?“
„Ja.“ Seine Augen leuchteten. „Ich kann sie fühlen!“
Dann fiel er vor ihr auf die Knie, zog eine kleine Samtschachtel aus der Hosentasche, öffnete sie und hielt sie Nicole hin. „Ich liebe dich, Nicole. Du bist das Glück meines Lebens. Ich möchte der Vater all deiner Kinder sein. Ich möchte immer bei dir sein und für dich sorgen. Ich möchte der Partner sein, den du dir wünschst. Bitte, bitte heirate mich.“
„Ich liebe dich, Devlin. Ja, ich will dich heiraten.“ Sie nahm den Ring, den er ihr hinhielt. Es war nicht der protzige Diamantring, sondern ein wunderschöner Reif mit Saphiren und Diamantsplittern. „Woher weißt du, dass ich mir den ausgesucht hätte?“
Er grinste. „Vielleicht kenne ich dich doch besser, als du geglaubt hast.“
Devlin hob das Bierglas und prostete einem dunkelhaarigen Mann zu, der gerade die Sportsbar betreten hatte und sich suchend umsah. Das war Ryan Sperling, einer der Sieben Samurai.
Der Mann kam auf ihn zu. „Hallo, Devlin. Bist du also auch nicht mehr auf dem Heiratsmarkt?“
Devlin stand auf und umarmte ihn. „Mensch, Ryan, du hast dich ja überhaupt nicht verändert!“
„Aber du! Du warst doch sonst immer gut rasiert.“
„Den Bart rasiere ich mir auch noch vor der Hochzeit ab. Ich will damit nur noch meinen Vater schockieren.“
Ryan lachte. „Das kann ich gut verstehen.“ Auch Ryans Verhältnis zu seinem Vater war nicht besonders gut.
„Danke, dass du mein Trauzeuge sein willst.“
„Es ist mir ein Vergnügen.“
„Und ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass du erst morgen in die Lodge ziehen kannst? Nicole hat dir hier im Hotel auch schon eine Suite gebucht.“
„Ist mir sehr recht.“
„Ich bin ja mal gespannt, was du für Erfahrungen machen wirst.“ Devlin lehnte sich lächelnd zurück. „Mir hat die Lodge Glück gebracht. Und auch Luke
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