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Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bourne
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natürlich, weil es in einem Fernsehfilm war und er nur gespielt hatte.
    Von der Decke hing ein Fernsehapparat. Matt starrte auf den dunklen Bildschirm, während der Arzt ihm erklärte, dass er fast zwei Wochen im Koma gelegen und nun eine Phase der »Anpassung« vor sich habe, die unabsehbar lang ausfallen könne. Seine Worte schwammen Matt schlüpfrig und glatt durch den Kopf. Dann tauchte die hübsche Schwester wieder am Fußende des Bettes auf. Sie hieß Grace, jawohl, und sie trug etwas aus blauem Leinen und sah aus wie ein Engel.
    Aufmerksam und professionell beobachtete sie den Arzt bei seinen Worten. Matt starrte sie bewundernd an.
    Sie erwiderte seinen Blick. »Matt?«, fragte sie. »Hier ist jemand, der Sie gerne sehen möchte.«
    Matt blickte auf und sah einen großen, ernst aussehenden Mann mit einem Cowboyhemd.

    »Pa!«, sagte Matt aufgeregt, denn dies war das Erste, was er absolut sicher wusste. »Pa.«
    »Matt!« Wade Conner verspannte das Kinn. Ein Tropfen quoll aus seinen Augen und rann über das runzlige Leder seiner Wangen. »Sieht aus, als ob der Herr meine Gebete erhört hat!«
    Aber Matt war verwirrt. War er denn in Texas? Denn sein Vater verließ Texas nie. Er fragte: »Wo sind wir?«
    »Wir sind im Manhattan Hospital von New York«, nölte Wade Conner mit seiner Bassstimme. »Ein bewundernswertes Institut.«
    »Du meinst, du bist den ganzen Weg hierhergekommen?«, fragte Matt.
    Sein Vater nickte. »Ich bin hergefahren, sobald ich den Anruf von diesem Burschen namens Lavender bekam. Sagte, er sei dein Manager. Komischer Typ.«
    Lavender? Das klang vertraut. In seinen Träumen war Matt mit einem riesigen Kaninchen namens Montgomery durch die texanische Wüste gelaufen, und einmal hatte eine Klapperschlange vor ihm gelegen, die vermutlich Lavender hieß.
    »Ruh dich jetzt besser aus, mein Sohn«, sagt Wade Conner. »Wir haben noch jede Menge Zeit zum Reden.«
    Matt sah, wie sein Vater mit den Tränen kämpfte. Wade war nie sehr emotional gewesen. Er wollte jedwede Aufregung vermeiden. Matt verstand das.
    »Keine Sorge, Pa, es wird schon werden.«
    Bei diesen Worten fühlte er sich gut. Sie auszusprechen hieß, dass es möglich war, wieder gesund zu werden. Er war nicht sicher, warum er hier war oder was passiert war.

    »Du bist hier in guten Händen«, sagt Wade Conner. »Dr. Daras ist einer der besten Neurologen. Und diese junge Dame hier ist nicht nur ein wunderbarer Anblick, sondern auch eine sehr liebevolle Pflegerin.«
    Matt sah Grace an. Wieder lächelte sie ihn strahlend an.
    Matt hob einen Arm und streckte dem Vater die Hand hin. Wade ergriff sie und schüttelte sie fest, wobei Matt sich sehr schwach fühlte. Aber er hatte den Arm bewegt, und das hieß, er war nicht gelähmt, denn das hatte er am meisten befürchtet. Er bewegte die Füße aufeinander zu, um auch das zu überprüfen. Er konnte es.
    »Gut«, sagte Grace, die ihn beobachtet hatte. »Sehr gut.«
    »Ich mache jetzt dem Arzt Platz«, sagte Wade Conner und winkte ihm zu. »Bis bald.« Damit ging er hinaus, dünner und gebeugter, als Matt ihn in Erinnerung hatte.
    »Tschüss, Pa«, sagte er, aber seine Stimme klang eher schwach. Hoffentlich gingen die anderen nicht auch.
    Der Arzt fragte: »Kann ich Ihnen ein paar Fragen stellen, Matt?«
    Matt nickte, sah aber wieder zu Grace. Sie war wie ein Stück Himmel, golden wie die Sonne und blau wie das Firmament. Warum schien sie so vertraut, so als würde er sie schon seit ewigen Zeiten kennen?
    »Was sind Sie von Beruf?«, fragte der Arzt.
    Beruf? Matt musste überlegen. Er wusste, dass er berühmt war, wusste, dass man ihn kannte. Er hatte das Gefühl behalten, dass er erwarten konnte, erkannt zu werden. Und sein Beruf? Nun fiel es ihm wieder ein. Er lernte Dialoge auswendig und sagte sie vor einer Kamera auf.
    »Ich bin Schauspieler«, sagte er selbstbewusster, als er
sich eigentlich fühlte. Schauspieler schien nichts Genaues zu sein.
    »Können Sie mir ein paar Filme nennen, in denen Sie mitgespielt haben?«
    »Filme? Klar«, erwiderte Matt, aber dann fiel ihm kein Titel ein. Er blickte zu Grace, die ihn geduldig ansah. Nimm dir ruhig Zeit, schien ihr Blick zu sagen.
    Das half. Allmählich tauchten die Namen auf, und als er sie nacheinander aufsagte, lächelte Grace ihm ermutigend zu und nickte. Matt konnte sich an die Filmtitel erinnern, aber nicht an viel mehr. Er konzentrierte sich sehr darauf, die Fragen zu beantworten, um diesen vermutlichen Test zu bestehen. Doch das machte

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