Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bourne
Vom Netzwerk:
Unterwäsche bei Bloomingdale’s gegönnt. Dann folgte ein kleiner Spaziergang im Central Park, wo sie sich manchmal auf eine Bank setzte und den jungen, reichen Müttern zusah, die ihre Kinder zum Spielplatz führten. Sie stellte sich dann die Babys vor, die sie mit Rick haben würde. Anschließend ging sie nach Hause und begann zu kochen. Wenn
Rick in der Stimmung war, machten sie sich auch fein und gingen in eines »ihrer« Restaurants. Wieder zu Hause, folgte ein bisschen Fernsehen, und wenn Rick nicht zu müde war, fantastischer Sex. Mit Rick war es tatsächlich wunderbar.
    Cherry wusste, dass Rick zum Teil nur aufgrund des Donahue-Vorfalls so nett zu ihr war. Es hatte sie schwer mitgenommen, und Rick hatte alles getan, um ihr die Sache leichter zu machen. Sie war ihm so dankbar, dass sie nicht einmal wütend wurde, als er neulich meinte, ihre Wohngenossinnen würden sie sicher vermissen.Vielleicht hatte er damit nichts Bestimmtes gemeint, sonder nur eine Tatsache konstatiert: dass sie nämlich nur noch sehr selten auf Turtle Island anzutreffen war.
    Sie setzte sich auf, griff nach Ricks Jackett auf dem Stuhl und fischte in der Tasche nach dem Programm vom vorigen Abend. Stattdessen zog sie einen Zettel heraus. Sie faltete ihn auseinander und starrte ungläubig darauf.
    Es war eine Patientenkarte mit Mr. Donahues Namen. Cherry suchte nach dem Datum - es war das von Mr. Donahues Tod, das sie wohl nie wieder vergessen würde. Sie schüttelte sich leicht, als sie nachsah, ob das Heparin angekreuzt war, das sie dem Mann versehentlich gespritzt hatte. Und da war das Kreuzchen! Mit Ricks rotem Kuli. Cherry konnte es nicht glauben. Rick musste die Originalkarte - die sie jetzt in der Hand hielt - entfernt und durch eine ersetzt haben, auf der es nicht angekreuzt war. Hatte er nicht auch an diesem Tag dieses Jackett getragen? Genau. Sie war ganz sicher.
    Ihre Gedanken überstürzten sich. Sie sprang hoch, zog
Jeans, einen Pullover und Schuhe an. Dann faltete sie die Patientenkarte und schob sie in die Gesäßtasche. Sie zitterte am ganzen Körper, wusste aber, dass sie ruhig bleiben musste, um das Ganze zu überlegen.Vielleicht gab es eine sinnvolle Erklärung.
    Aber es konnte keine solche Erklärung geben. Dieser Gedanke war fürchterlich.
    Um sich zu beschäftigen, ging sie in die Küche und bereitete Rührei auf Toast zu. Sie musste das Ganze genauer untersuchen. Aber etwas sehr Unrechtes war geschehen. Sie fühlte sich, als hätte man sie körperlich geschlagen.
    Als Rick fertig war, setzte er sich an den Tisch zu ihr. Cherry saß ihm gegenüber und beobachtete ihn, wie er mit einem so herzhaften Appetit aß, als könnte ihn nichts in der Welt betrüben.
    »Schätzchen«, sagte sie unschuldig, »ob es wohl möglich ist, dass du den Fehler mit Mr. Donahue gemacht hast?«
    »Mit wem? Oh, Donahue. Nein, das halte ich für unmöglich. Warum sollte ich das tun?«
    »Keine Ahnung«, sagte Cherry und dachte plötzlich, dass sie diesen Mann überhaupt nicht kannte. Alles hatte sich verändert. Nichts war mehr so, wie es geschienen hatte.
    »Warum fragst du dann?«, sagte Rick und sah Cherry direkt an. Dabei kaute er seinen Toast mit unheimlicher Präzision weiter.
    Cherry erkannte, dass sie ausgetrumpft war. Rick wusste doch (und sie konnte das Aufflackern dieser Erkenntnis in seinen Augen sehen), dass die Original-Karte
nicht vernichtet worden war. Er hatte vielleicht geplant, sie loszuwerden, war aber aus irgendeinem Grund noch nicht dazu gekommen. Jetzt beobachtete er Cherry, um herauszubekommen, was sie wusste.
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass ich einen solchen Fehler machen würde«, meinte Cherry. In ihrer Angst wirkte sie trotziger, als sie beabsichtigt hatte.
    »Na«, gab Rick in perfekt gelassenem Tonfall zurück, »wenn du Recht hast, dann wäre ich ja ein Lügner.« Das brachte er so völlig sachlich und locker, aber trotzdem sehr direkt heraus, dass Cherry erschauderte. Sollte sie ihm einfach den Beweis hinlegen? Aber nein, er konnte ihn ihr aus der Hand reißen oder sonstwie mit Gewalt abnehmen. Wenn er zu einer solchen Täuschung fähig war, war er zu allem fähig.
    Cherry begann zu zittern. Sie konnte nur mühsam ihre Wut beherrschen. Rick hatte ihr ein Messer in den Rücken gestoßen und dabei kaum mit der Wimper gezuckt.
    »Möchtest du irgendetwas sagen?«, fragte Rick.
    »Wie meinst du das, Schätzchen«, flötete Cherry und spielte das Dummchen. Aber ihr Jammerton nützte ihr jetzt

Weitere Kostenlose Bücher