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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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sie zu besuchen und vielleicht wieder zu lieben.
    Aber sie war einfach nicht mutig genug gewesen, sich mit ihm in Verbindung zu setzen.
    Und jetzt würde sie hier sterben, auf einem namenlosen Planetoiden, ohne jemals das großes Mysterium des Lebens zu erfahren, ohne Gelegenheit zu bekommen, die klingonische Wildheit zu zügeln und so menschlich wie möglich zu werden.
    Und es wäre so einfach gewesen…
    Sie fühlte sich schläfrig. Kam der Tod auf diese Weise?
    Indem er schläfrigen Frieden brachte? Aber wenn er sich so angenehm anfühlte – warum fürchtete man ihn dann so sehr?
    Ihre Mutter hatte immer betont, den besten Tod, den
    ehrenvollen, gäbe es auf dem Schlachtfeld. Und vermutlich ging es dabei nicht so sanft zu wie hier. Ihr ganzes Leben lang hatte B’Elanna Geschichten über ruhmreiche klingonische Schlachten gehört, über Helden, die unter grässlichen – wenn auch ehrenvollen – Umständen ums Leben kamen. Dieser
    friedliche Tod war besser, dieses ruhige Akzeptieren des Unvermeidlichen. Sie konnte auf Ehre verzichten…
    Druck wich von ihr und sie glaubte, der Zeitpunkt des Todes sei gekommen. Das Lösen irdischer Fesseln, Schweben und dann eine Reise – wohin? Gab es ein Ziel? Oder folgte das Nichts? Es mochte besser sein als das Unbekannte…
    Dann begriff sie: Das Nachlassen des Drucks bedeutete Befreiung von den Felsen. Eine Hand zog an ihrem Arm – es tat weh! –, zerrte und zerrte, bis sie glaubte, dass er sich aus dem Schultergelenk lösen würde, und dann stieg sie plötzlich auf durchs Wasser des Flusses, trat mit den Beinen, während ein unerbittlicher Griff sie weiterhin nach oben zog, bis ihr Kopf schließlich die Wasseroberfläche durchstieß.
    Tom schwamm mit ihr zum Ufer. B’Elanna hustete – eine instinktive Reaktion auf das Wasser, das ihr in die Lungen geraten war. Und sie spürte Kälte. Dies alles fühlte sich viel unangenehmer an als das Felsengrab am Grund des Flusses.
    Tom zog sie ans Ufer. B’Elanna hustete noch immer, als sie zu ihm aufsah und feststellte, dass er sehr blass war. Einzelne Strähnen des nassen rotblonden Haars klebten in der Stirn. »Es ist alles in Ordnung«, schnaufte er. »Es besteht keine Gefahr mehr. Sie sind in Sicherheit.«
    Der Hustenanfall ließ nach und B’Elanna versuchte sich aufzusetzen. Übelkeit stieg in ihr empor und der Hals brannte.
    Sie wollte sprechen, aber es wurde nur ein Krächzen daraus.
    Tom rieb ihr hilflos den Rücken.
    »Danke«, brachte sie schließlich hervor und fühlte sich schuldig, als sie an ihre ursprüngliche Absicht dachte – sie hatte dem Piloten einen Schrecken einjagen wollen.
    »Es ist mir ein Rätsel, dass Sie noch leben«, sagte Tom besorgt. »Sie waren eine Ewigkeit unter Wasser. Ich wusste nicht einmal, wo ich nach Ihnen suchen sollte – bis die Felsen kippten.«
    B’Elanna atmete mehrmals tief durch. Allmählich fühlte sie sich wieder normal. »Tom…«, sagte sie. Das Sprechen fiel ihr noch immer schwer. »Können wir vom Shuttle aus eine
    Subraum-Nachricht senden?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht durch die Plasmastürme in den Badlands. Wir müssen warten, bis wir wieder an Bord des Schiffes sind.«
    B’Elanna stand auf. »Dann lassen Sie uns das Gebäude fertig stellen. Ich muss mich mit jemandem in Mexiko in Verbindung setzen.«
    Tom richtete einen fragenden Blick auf sie, aber B’Elanna schritt an ihm vorbei. Sie wollte ihre Aufgabe so schnell wie möglich erledigen, denn sie sah die Antworten auf die großen Fragen des Lebens in Reichweite.
    Zwischen Tom und ihr kam es kaum noch zu Gesprächen,
    bevor er verschwand. Einen Tag später griffen zwei
    cardassianische Schiffe an. Zwar gelang es der Liberty, sie zu zerstören, aber sie wurde dabei schwer beschädigt. Chakotay schickte Tom mit einem Shuttle los, um Hilfe zu holen, aber er kehrte nie zurück. So viel zu seiner Loyalität, dachte B’Elanna.
    Chakotay flog nach Bajor und kehrte mit einem neuen
    Besatzungsmitglied zurück, einem dunkelhäutigen Vulkanier namens Tuvok. B’Elanna begrüßte es, dass wieder ein
    Vulkanier zur Crew gehörte, aber derzeit galten ihre Gedanken nicht unbedingt den Aktivitäten des Maquis. Sie teilte Chakotay mit, dass sie eine Subraum-Nachricht schicken musste, und er gab ihr die Erlaubnis dazu, unter der
    Voraussetzung, dass sich die Sendung nicht auf ihren
    Ausgangspunkt zurückverfolgen ließ.
    B’Elanna verbrachte einige Zeit damit, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen, und dann schickte sie

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