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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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Tuvok erkannte die Logik darin.
    »Fahren Sie fort, Mr. Paris«, ermutigte er ihn.
    »Wir lassen es zu einer Auseinandersetzung kommen, die zu einer Schlägerei führt. Es gibt jede Menge Zorn und
    Feindseligkeit. Nach dem Kampf brechen die meisten von uns auf und lassen sich an einem anderen Ort nieder. Unweit der Wand. Es wird den Anschein haben, dass böses Blut zwischen uns den Umzug verursacht hat.«
    Chakotay nickte langsam, während er darüber nachdachte.
    »Wären die Wächter imstande, ein solches
    Täuschungsmanöver zu durchschauen?«, fragte er Coris.
    Die junge Frau überlegte. »Vielleicht nicht«, erwiderte sie langsam. »Es kommt hier immer wieder zu
    Auseinandersetzungen, die dazu führen, dass Gefangene aufbrechen und sich woanders niederlassen. Es könnte
    klappen.«
    »Versuchen wir’s«, sagte Chakotay. »Wer geht und wer
    bleibt?«
    Alle waren bereit, Chakotays Entscheidung zu akzeptieren.
    Brad Harrison bat, mit seinem Partner Noah Mannick
    zusammenbleiben zu können, und Chakotay zögerte nicht, diesem Wunsch zu entsprechen. Sie bildeten erst seit kurzer Zeit ein Paar und ihre Beziehung steckte noch immer voller Romantik.
    »Na schön. Wer kämpft?«
    »Dazu bin ich gern bereit«, sagte Tom und B’Elanna lächelte erneut. Sie verstand seine Empfindungen. Es fühlte sich gut an, etwas zu planen, aktiv zu sein, Maßnahmen zu ergreifen mit dem Ziel, wieder Herr ihres Schicksals zu werden. Eine Stunde lang sprachen sie über die »Auseinandersetzung«, die am nächsten Morgen stattfinden sollte, wenn alle Details klar waren. In jener Nacht schlief B’Elanna so gut wie lange nicht mehr.
    Tom Paris hingegen schlief ziemlich schlecht. Er konnte es gar nicht abwarten, dass ein neuer Tag begann und sie Gelegenheit bekamen, den Plan in die Tat umzusetzen, etwas zu tun. Als schließlich der Morgen dämmerte, stand er vor den anderen auf, trank brackiges – aber notwendiges – Wasser und aß den aufgesparten Rest der Ration des vergangenen Tages.
    Inzwischen war der Hunger für sie alle zu einem ständigen Begleiter geworden und auch deshalb hielt er es für wichtig, dass sie möglichst bald einen Fluchtversuch unternahmen. Die knappe Nahrung bedeutete, dass sie im Lauf der Zeit immer schwächer wurden, anfälliger für Krankheiten und
    Verletzungen. In diesem Gefangenenlager konnte selbst ein normalerweise harmloses Leiden zu einer tödlichen Bedrohung werden. Selbst eine geringfügige Hautabschürfung mochte sich entzünden und zum Tod führen. Deshalb galt es, so schnell wie möglich zu handeln.
    Seine Ungeduld würde ihm dabei helfen, der ihm
    zugewiesenen Rolle gerecht zu werden. Er gab sich ihr ganz hin, schritt unruhig umher, schlug sich mehrmals mit der Faust auf die flache Hand und führte Selbstgespräche, bis er spürte, wie es tief in seinem Innern heftiger zu brodeln begann. Immer mehr Energie sammelte sich und suchte nach einem Ventil.
    Er brummte vor sich hin, erinnerte sich an Erlebnisse, die ihn verärgert oder mit Zorn erfüllt hatten, schürte auf diese Weise das Feuer, das er in sich entfacht hatte. Dann bemerkte er Chakotay, der auf dem Boden saß und frühstückte – auch er hatte etwas von der Ration des vergangenen Tages aufgespart.
    Tom trat auf ihn zu und nahm eine herausfordernde Haltung ein. »Ich habe Hunger«, sagte er.
    Chakotay sah zu ihm auf und zuckte mit den Schultern. »Sie hätten sich etwas für heute Morgen zurücklegen sollen«, erwiderte er, stopfte sich einen Brocken in den Mund und kaute.
    Toms Hand schoss nach unten, schloss sich um Chakotays Unterarm und zog ihn nach oben, bis er den Rest des
    bröckeligen Kuchens aus den Fingern lösen konnte. Paris griff danach und aß ihn rasch.
    Chakotay sprang auf. »Was erlauben Sie sich?«, entfuhr es ihm empört und er gab Tom einen Stoß. Paris stieß Chakotays Hand beiseite und dann fielen die beiden Männer übereinander her. Wenige Sekunden später lagen sie auf dem Boden,
    wälzten sich hin und her und schlugen aufeinander ein.
    Es dauerte nicht lange, bis auch die anderen in den Konflikt verwickelt wurden. Tuvok forderte Chakotay und Tom auf, den Kampf zu beenden, aber sie hörten nicht auf ihn. Neelix ermahnte Tom, was Harry verärgerte, und wenige Sekunden später kam es auch zwischen ihnen zu einer handfesten Konfrontation. B’Elanna und Brad schrien sich an, was Noah veranlasste, gegen B’Elanna Stellung zu beziehen. Innerhalb kurzer Zeit griff die Auseinandersetzung auf die ganze Gruppe über und

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