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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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sich den anderen zu. »Nun, was meinen Sie?«, fragte sie und ihre Stimme klang schärfer als beabsichtigt. »Können wir etwas mit diesem Planetoiden anfangen?«
    Die übrigen Mitglieder der Einsatzgruppe reagierten so, als hätte man sie aus Träumereien geweckt. B’Elanna bemerkte, dass Seska ihr einen verärgerten Blick zuwarf. Chakotay genoss die Pracht der unberührten Natur. »Ja, ich denke schon«, erwiderte er leise. »Wenn wir hier einige Gebäude errichten… Dann hätten wir eine Basis, die vor Starfleet absolut sicher ist. Wir könnten das Schiff von Zeit zu Zeit verlassen, um uns ein wenig die Beine zu vertreten und frische Luft zu schnappen.«
    B’Elanna hörte einen gewissen Unterton in seiner Stimme, etwas, das auf Liebe und Respekt der Natur gegenüber
    hinwies, und plötzlich bedauerte sie ihre scharfen Worte. Ihr stand es nicht zu, den anderen die Freude über diesen paradiesischen Planetoiden zu verderben.
    »Es würde nicht lange dauern, einige Hütten zu bauen«, sagte sie. »Holz gibt es genug und wir könnten es mit den Phasern zuschneiden. Ich melde mich freiwillig für den Bautrupp.«
    »Das halte ich für eine ausgezeichnete Idee«, entgegnete Chakotay begeistert. »Sie sind alle Freiwillige und können gleich mit der Arbeit beginnen.«
    »Ich glaube, ich werde an Bord des Schiffes gebraucht«, wandte Seska ein. B’Elanna begriff sofort, dass der
    Bajoranerin damit ein Fehler unterlief – es gefiel Chakotay bestimmt nicht, dass sie in Anwesenheit der anderen seinen Befehl in Frage stellte. Und tatsächlich: Als er sich Seska zuwandte, presste er kurz die Lippen zusammen, ein Zeichen von Missbilligung.
    »Ich treffe solche Entscheidungen, wenn du gestattest«, sagte er mit ruhiger Festigkeit und B’Elanna musste sich bemühen, ein Lächeln zu unterdrücken.
    Bereits um acht Uhr morgens war es sehr warm und zwei Stunden später wurde die Hitze fast unerträglich. Sie alle schwitzten und trugen nur noch die notwendigsten
    Kleidungsstücke. Erfrischung bot nur der nahe Fluss, der von einem See hoch in den Bergen gespeist wurde.
    Chakotay hatte es abgelehnt, Seska mit dem Schiff nach Bajor fliegen zu lassen, um dort neues Ausrüstungsmaterial an Bord zu nehmen, und daraufhin gab sich die Bajoranerin gekränkt, was B’Elanna nur recht war. Es fiel ihr immer schwerer, mit dieser Frau zu sprechen, die sich durch ihre Präsenz ganz offensichtlich bedroht fühlte.
    Juri war so fröhlich wie immer, plauderte munter, witzelte über »seinen« Planetoidengürtel und versuchte alles*, um die Situation angenehm zu gestalten.
    Damit blieb nur noch eine Person übrig, mit der es fertig zu werden galt: Tom Paris.
    Tom beunruhigte B’Elanna auf eine Weise, die sie nicht ganz verstand. Er vermittelte ihr immer das Gefühl, eine Art lebendiges Ausstellungsstück zu sein, und sie ärgerte sich über seine abschätzenden Blicke. Andererseits: Viele Männer hatten sie so angesehen. Bei Tom kam noch etwas anderes hinzu, das sie nicht identifizieren konnte.
    In brütender Hitze arbeiteten sie Seite an Seite und zogen eine Wand des Gebäudes hoch, während Juri und Seska mit ihren Phasern Baumstämme zuschnitten. Das Holz der Bäume erwies sich als sehr massiv und deshalb waren die einzelnen Segmente sehr schwer. B’Elannas Schultern und Arme
    protestierten bereits, obgleich noch viele Stunden Arbeit vor ihnen lagen. Mit dem Unterarm wischte sie sich Schweiß aus den Augen und winkelte die Beine an, als sie versuchten, ein zwei Meter langes Holzstück an die richtige Stelle zu rücken.
    Es war ihnen fast gelungen, als B’Elannas Hände plötzlich abrutschten, wodurch der Balken zu Boden fiel.
    »VeQ nglm!«, fauchte sie und hörte, wie Tom leise lachte. Sie drehte sich um und bedachte ihn mit einem finsteren Blick.
    »Was finden Sie so komisch?«, fragte sie scharf.
    »Sie – wenn Sie wie eine klingonische Söldnerin klingen.
    Aus irgendeinem Grund passt es nicht zu Ihnen. Sie
    unterscheiden sich von allen Klingonen, die ich jemals kennen gelernt habe.«
    »Das hoffe ich.«
    Tom musterte B’Elanna verwundert. »Was soll das denn
    heißen?«
    Sie atmete tief durch. Es hatte ihr noch nie gefallen, über sich selbst zu sprechen, und Tom Paris war die letzte Person, mit der sie über ihre persönlichsten Empfindungen reden wollte.
    »Schnappen wir uns den Balken«, sagte sie und hoffte, dass er verstand. Erneut hoben sie das zwei Meter lange Holzstück und wenige Sekunden später befand es sich an der

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