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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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sich nach draußen lehnte. »Was ist denn? Gibt es irgendein Problem?«
    »Könntest du bitte nach draußen kommen, Neelix? Ich
    brauche deine Hilfe.«
    Neelix’ Herz klopfte schneller. Vaxi brauchte seine Hilfe?
    Hatte sie sich mit ihren Eltern gestritten? War sie in Schwierigkeiten und vielleicht sogar in Gefahr? Sofort schwang er ein Bein über die Fensterbank und kletterte nach draußen – ein Manöver, das er schon oft durchgeführt hatte.
    Vaxi stand neben einigen Farnbäumen im rückwärtigen
    Bereich des Anwesens. Sie trug ein helles, dünnes Gewand, das in der leichten Brise wogte und das Licht von Talax schimmernd reflektierte. Der goldene Glanz betonte ihre wunderschönen gelben Augen und Neelix glaubte, nie ein hübscheres Mädchen gesehen zu haben.
    »Was ist, Vaxi? Was ist passiert?«
    Sie wirkte nicht besorgt, stellte er fest, eher… aufgeregt?
    Erwartungsvoll? Neelix’ Gedanken rasten, als er das seltsame Geschehen zu verstehen versuchte. Er glaubte, ein leises Rascheln zwischen den Farnbäumen zu hören, sah aber nichts.
    Vaxi streckte ihm die Hand entgegen – unglaublich. Neelix zögerte, aber sie winkte ihn näher. »Komm, Neelix. Ich möchte dir etwas zeigen.«
    Er näherte sich ihr vorsichtig und wusste noch immer nicht, was er von der Sache halten sollte. Normalerweise war Vaxi ruhig und zurückhaltend; derzeit verhielt sie sich auf eine für sie völlig untypische Weise. Sie ergriff seine Hand, drehte sich sofort um und zog Neelix in das Gehölz aus Farnbäumen.
    Buschige Farnwedel umgaben sie und der Junge hob einen Arm, um sie abzuwehren, während Vaxi entschlossen einen Fuß vor den anderen setzte.
    Das Unbehagen in Neelix verdichtete sich immer mehr. Vaxi, die nach ihm rief, der mysteriöse Marsch durchs Farnbaum-Gehölz – es erschien ihm alles viel zu bizarr. Sollte er stehen bleiben und sich weigern, einen weiteren Schritt zu gehen, bis Vaxi ihr sonderbares Verhalten erklärte? Ein großer Teil von ihm wollte genau das.
    Doch er musste auch zugeben, dass von diesem seltsamen Ausflug ein gewisser Reiz ausging. Es fühlte sich gut an, Vaxis weiche Hand zu halten. Er war nahe genug, um ihr Parfüm zu riechen: ein vager Duft nach süßen Gräsern, der sein Herz noch schneller schlagen ließ. Er beschloss, die unverhoffte Nähe zu Vaxi zu genießen, was auch immer ihn am Ende
    dieser ungewöhnlichen Tour erwartete.
    Er drehte den Kopf und spähte in die Dunkelheit, als
    irgendwo ein Zweig knackte. Befand sich noch jemand anders im Gehölz? Das Wohlbehagen verschwand abrupt aus ihm.
    Weiter vorn vernahm er leises Husten und instinktiv wurde er langsamer. Vaxi wandte sich zu ihm um. »Komm«, flüsterte sie heiser und drängend.
    Ein dunkles Objekt ragte vor ihnen auf und diesmal blieb Neelix stehen. Was auch immer es sein mochte: Er wollte sich dem unbekannten Etwas nicht noch weiter nähern. Es wurde Zeit für Antworten.
    Vaxi zog ihn jetzt nicht mehr vorwärts. Sie war ebenfalls stehen geblieben und wandte sich ihm zu, wirkte noch
    erwartungsvoller als zu Beginn des Ausflugs. Auf der einen Seite bewegte sich etwas und jemand schnappte nach Luft, schien ein Lachen zu unterdrücken.
    Dann plötzlich leuchteten Lampen auf und brachten jähe Helligkeit in die dunklen Tiefen des Farnbaum-Gehölzes.
    Neelix blinzelte geblendet, schirmte seine Augen ab und sah nach vorn.
    Sein Blick fiel auf ein Hover-Fahrzeug.
    Lachende Stimmen begleiteten diesen Moment und sie alle kamen hinter den Bäumen zum Vorschein: seine Eltern und Schwestern, Vaxis Eltern und ihr Bruder. Die Szene wirkte unwirklich, schien aus einem Traum zu stammen. Was
    geschah? Neelix versuchte die unverständlichen Ereignisse in einen Zusammenhang zu bringen.
    Alixias Lachen erlaubte es ihm, ganz in die Wirklichkeit zurückzukehren. Er sah in die Richtung, aus der ihre Stimme kam, und beobachtete, wie sie sich ihm voller Freude näherte.
    »Oh, Neelix, du solltest dein Gesicht sehen!«
    Er sah zu Vaxi, die zu kichern begonnen hatte, wandte sich dann an seine Eltern, die außer sich zu sein schienen vor Entzücken. Die Haarbüschel seines Vaters tanzten im hellen Licht und die Augen seiner Mutter glühten in einem goldenen Ton.
    Neelix’ Erstaunen ließ nicht nach, als er begriff, was geschah und wie ausgeklügelt der Plan gewesen war. Sprachlos starrte er seinen Vater an.
    »Nun, Neelix, ich sehe deutlich, wie verblüfft du bist. Die Überraschung ist uns also gelungen.«
    »Wir haben es über Wochen hinweg geplant«, sagte

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