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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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Alixia fröhlich. »Alle nahmen daran teil. Ich weiß gar nicht, wie wir es so lange geheim halten konnten.«
    Neelix wandte sich erneut dem Schweber zu.
    Er glaubte, nie zuvor ein prächtigeres Fahrzeug gesehen zu haben. Es war ein Zweisitzer, schnittig und rasant, natürlich nicht neu, aber in einem hervorragenden Zustand. Nicht eine einzige Beule zeigte sich im Diburnium-Chassis. Nun, das stimmte nicht ganz. Es gab eine kleine, ganz unten, aber sie fiel kaum auf. Das Burgunderrot der Lackierung war so dunkel, dass es fast schwarz wirkte. Zierleisten glänzten an den Flanken.
    »Das… ist… für… mich?«, brachte Neelix mit ungläubiger, zittriger Stimme hervor. Die Freude der anderen schien noch zuzunehmen; seine Schwestern mussten sich sehr beherrschen, um nicht lauthals zu lachen.
    »Vielleicht war es ein wenig grausam, den Anschein
    zu erwecken, die Kanone wäre dein einziges Geschenk«, sagte sein Vater. »Aber diese durchtriebenen Frauen…« Bei diesen Worten deutete er auf seine Frau und Neelix’
    Schwestern. »… wollten es nicht anders.«
    Neelix’ Knie drohten nachzugeben. Er atmete mehrmals tief durch und trachtete danach, die enorme Bedeutung der
    aktuellen Ereignisse zu begreifen.
    Er hatte ein Hover-Fahrzeug bekommen!
    Sein Blick glitt über die Gesichter der Eltern, Schwestern und Freunde. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals und mit tiefem Durchatmen ließ sich nichts dagegen ausrichten. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Danke. Ich… ich… bin
    überwältigt…«
    »Du hast so sehr versucht, deine Enttäuschung angesichts der Kanone zu verbergen«, kicherte Alixia. »Wie süß von dir…
    Aber dabei sahst du aus wie jemand, der seine über alles geliebte Kimkatze verloren hat.«
    »Ihr… ihr habt das alles geplant? Die Kanone… das
    Fahrzeug…« Neelix hörte sich stottern. Es fiel ihm noch immer schwer zu verstehen.
    Seine Mutter lächelte. »Die Mädchen haben mich davon
    überzeugt, dass du ein Hover-Fahrzeug noch mehr zu schätzen weißt, wenn du zunächst glaubst, keins bekommen zu haben.
    Sie wussten, dass du mit einem solchen Geschenk gerechnet hast. Deshalb entwickelten sie diesen Plan und überredeten Vaxi, daran teilzunehmen.«
    »Wir wussten, dass du keinen Verdacht schöpfen würdest, wenn Vaxi mit von der Partie ist«, sagte Mixin und grinste.
    »Aber ich war so nervös«, hauchte Vaxi. »Mein Puls raste.
    Die ganze Zeit über habe ich befürchtet, alles zu ruinieren.«
    Neelix trat an das Fahrzeug heran und strich mit der Hand sanft über den Lack. »Es ist wunderschön«, sagte er. »Etwas Schöneres hätte ich mir gar nicht vorstellen können.« Er wandte sich der Familie zu, den Nachbarn, und seine Augen brannten, als er sich von tiefer Liebe umgeben fühlte. Womit hatte er ein solches Glück verdient? »Danke«, fügte er hinzu.
    »Ich werde immer versuchen, euch… nie zu enttäuschen.
    Niemanden von euch.«
    Es waren seltsame Worte und er wusste nicht, woher sie kamen, aber sein Vater umarmte ihn, dann auch seine Mutter.
    Vaxis Vater klopfte ihm auf den Rücken und es kam noch besser: Vaxi hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Er errötete und in seiner Magengrube zitterte etwas auf seltsam angenehme Weise.
    Er war glücklicher als jemals zuvor in seinem Leben,
    glücklicher, als er jemals wieder sein würde. Er konnte sich nicht vorstellen, irgendwann einmal unglücklich zu sein.
    Vier Jahre später, zwölf Tage vor seinem neunzehnten
    Geburtstag, stand Neelix auf dem Hof eines geheimen Lagers auf Talax, heimgesucht von einer Katastrophe. Die ihm vertraute Welt existierte nicht mehr und das beste Gefühl in ihm war Trübsal.
    Wie hatte es hierzu kommen können? Wieso brach einfach alles zusammen? War das Leben tatsächlich so unvorhersehbar und unkontrollierbar? Und durfte er hoffen, dass es eines Tages erneut zu einem so abrupten und umfassenden Wandel kam, der ihn wieder glücklich machen würde?
    Und was noch wichtiger war: Hätte er irgendwie verhindern können, dass sich die Ereignisse in diese grässliche Richtung entwickelten?
    Als er sich diese Frage stellte, ahnte er die Antwort. Ja, die Dinge hätten anders sein können. Natürlich wäre er dann tot gewesen, aber diese Möglichkeit erschien ihm besser als das Leben, das ihm nun bevorstand.
    Auf eine sonderbare Art und Weise gingen die Geschehnisse auf das Prixin-Geschenk vor vier Jahren zurück. Auf seinen Schweber, der Freiheit für ihn bedeutet hatte.
    Damals verwandelten sich seine Träume in

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