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Schieß, wenn du kannst Kommissar Morry

Schieß, wenn du kannst Kommissar Morry

Titel: Schieß, wenn du kannst Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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ich, Ihnen nicht helfen zu können."
    Plötzlich schrillte das Telefon.
    „Entschuldigen Sie, bitte", sagte Graham.
    Er erhob sich und ging zu dem Apparat, der hinter einem bemalten Wandschirm stand. Dann nahm er den Hörer von der Gabel und meldete sich.
    „Oh, Gloria, Liebling", rief er gleich darauf erfreut aus. „Schon wieder zurück? Das nenne ich eine reizende Überraschung! Ich bin sehr froh darüber. Wann werde ich dich sehen können?"
    Ray vermochte nicht zu hören, was Grahams Gesprächspartnerin sagte. Graham lachte einige Male laut und unbeschwert, murmelte vergnügt: „Köstlich, köstlich!" und „Gut, gut!" und schloß dann mit: „Abgemacht, Liebling. Verbleiben wir so!"
    Er erwähnte mit keinem Wort seine tote Frau.
    Nachdem er aufgelegt hatte und zu seinem Sessel zurückgekehrt war, meinte Ray:
    „Eine Freundin, vermute ich?"
    Graham hob die linke Augenbraue.
    „Mein lieber Freund, ich glaube, das geht Sie verdammt wenig an."
    „Davon bin ich nicht so sehr überzeugt. Sie behaupten ja immer, wir säßen in einem Boot. Da sollte man eigentlich wissen, woran man mit seinem ,Partner' ist. Ich begreife aber auch ohne Ihre ausdrückliche Erklärung, daß Sie Ihre Frau niemals wirklich geliebt haben. Sie begehrten sie nur . . . aus Eitelkeit, und Sie töteten sie nicht aus Verzweiflung, sondern aus verletztem männlichem Stolz."
    „Was spielt das für eine Rolle?" fragte Graham gereizt. „Wollen wir jetzt etwa dazu übergehen, die psychologischen Hintergründe des Tatmotivs aufzuhellen, oder ist uns daran gelegen, praktische Arbeit zu leisten?"
    Ray verzog keine Miene, aber die nüchterne Art, in der Graham über die „praktische Arbeit" sprach, und die sich auf nichts anderes als die Beseitigung der Leiche bezog, entschied Rays Einstellung zu den Dingen. Er nahm sich in dieser Sekunde vor, zum Schein auf Grahams Wünsche und Bedingungen einzugehen, um die Leiche der jungen rothaarigen Frau den Behörden in die Hände spielen zu können. Auf diese Weise würde Mrs. Graham zu einem ordentlichen Begräbnis, und ihr Mann, der Mörder, zu seiner gerechten Strafe kommen.
    „Schön, wenden wir uns den bestehenden Problemen zu. Wo befindet sich die Tote?" fragte Ray.
    „Das klingt wesentlich vernünftiger", lobte Graham. „Howard hat sie in der Besenkammer verborgen."
    „Kann sie dort nicht von einem der Hausmädchen entdeckt werden?"
    „Kaum. Nur Howard besitzt einen Schlüssel zu dem Schrank", erklärte Graham. „Es ist nicht anzunehmen, daß die Mädchen den Schrank mit Gewalt zu öffnen versuchen. Wenn sie schon schnüffeln wollen, dann gewiß nicht in einem Schrank der Besenkammer. Dort vermuten sie nur ein kleines Lager an Scheuertüchern und Reinigungsmitteln."
    „Ich hoffe, ich kann diese Nacht hier im Haus schlafen?"
    „Ich möchte Ihnen jetzt einen Vorschlag unterbreiten, Crane. Sie fahren noch in dieser Stunde los und bringen meine Frau weg . . . dann sind wir aller Sorgen ledig. Nach Ihrer Rückkehr, mit der ich noch vor Morgengrauen rechne, können Sie tüchtig ausschlafen. Außerdem erlaube ich Ihnen, so lange bei mir zu wohnen, bis ich die Papiere beschafft habe. Einige Tage werde ich dazu benötigen."
    „Nein, Graham . . . bei allem Verständnis für die Dringlichkeit Ihres Wunsches, muß ich doch erklären, daß ich das Unternehmen nur mit wachen Sinnen in Angriff nehmen kann. Ich habe seit Nächten nicht mehr richtig geschlafen. Meine Augen brennen und es ist ein Wunder, daß ich nicht während dieses Gespräches zu schnarchen beginne. Ich brauche erst mal Ruhe... ich muß mindestens zehn Stunden Schlaf haben . . . dann können wir weiter sehen."
    Graham dachte kurz nach, dann nickte er. „Ich sehe ein, daß Sie für das Unternehmen Spannkraft brauchen. Im übermüdeten Zustand könnten Sie einen Unfall herbeiführen . . . naja, und das wäre mit dem, was sich im Wagen befinden wird, alles andere als wünschenswert. Also gut. Begeben Sie sich jetzt zur Ruhe. Howard wird Ihnen eines der Gästezimmer anweisen. Möchten Sie vorher etwas essen?"
    „Nein, vielen Dank. Ich habe schon in der Stadt gegessen."
    Graham schob die Unterlippe nach vorn und verzog das Gesicht.
    „Sie sind ein leichtsinniger Bursche, Crane. Was ist, wenn Sie jemand erkannt hat? Besteht nicht die Möglichkeit, daß Sie beobachtet und verfolgt wurden?"
    „Ich war ganz allein, als ich diese Straße betrat."
    „Das hoffe ich, Crane. Ihretwegen möchte ich nicht in Teufels Küche geraten."
    „Ich glaube,

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