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Schiff der tausend Träume

Schiff der tausend Träume

Titel: Schiff der tausend Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Fleming
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Bestimmt kann man da etwas machen … Sie nicht zu ihrer eigenen Mutter zu lassen, ist grausam. Mrs Smith muss wissen, dass es ihr gutgeht.« Die Freundin ihrer Mutter sah auf einmal sehr entschlossen aus. »Vater, wir müssen zurückgehen. Bleib einfach hier.« Die Dame stürmte die Auffahrt hinauf, während der Kanonikus ein Taschentuch fand, damit Ella sich die Nase putzen konnte.
    »Weißt du, Ella, man ist hier sehr nett zu ihr. Sie macht eine lange Pause und muss ruhig gehalten werden, aber keine Bange … sie ist in Sicherheit.«
    Ella hatte Kanonikus Forester immer gemocht. Er kramte in seiner Tasche und förderte ein eingewickeltes Bonbon zutage. »Das ist nur ein Hustenbonbon. Meine Tochter wird sehen, was sie tun kann … Wenn überhaupt jemand die Vorschriften umgehen kann, dann wird sie eine Möglichkeit finden.«
    Ella blinzelte, um ihre Tränen zu unterdrücken, und nickte. »Gestern hat sie mir ein Geschenk gebracht.«
    »Das klingt ganz nach Celeste; ich kann immer noch nicht fassen, dass sie wieder zu uns zurückgekommen ist … Schau, sie winkt uns zu sich … Ich habe dir ja gesagt, Celeste kann Wunder bewirken. So, und jetzt wisch dir die Augen trocken und gib mir deine Hand. Langsam, nicht so eilig.«
    Ella wäre liebend gern gerannt in der Hoffnung, ihre Mutter auf der Treppe zu sehen, aber da stand nur die Dame mit dem kurzen Rock, der die Waden sehen ließ. Sie lächelte und zeigte auf ein Fenster an der Seite. »Schau, Ella, da drüben am Fenster vom Tagesraum.«
    Mum stand dort und schaute sie an. Sie lächelte nicht, sondern starrte reglos. Ella fuhr mit der Hand in die Einkaufstasche und hielt die Bilder hoch, die sie von den Kathedralentürmen gemalt hatte. »Die hab ich für dich gemacht!«, rief sie und wedelte damit. Ihre Mutter nickte. Sie sah so eingefallen und blass aus, das Haar stand seitlich ab und war grau. Ella streckte die Hand aus und berührte die Fensterscheibe, um die Hand ihrer Mutter zu spüren.
    Im ersten Augenblick wandte Mum sich ab, hielt dann aber inne und legte ihre Hand mit gespreizten Fingern an das Fenster, so dass sie die kleine Hand ihrer Tochter bedeckte.
    »Wirst du gesund?«, rief Ella. »Ich bin am St. Chad’s-Brunnen gewesen. Du wirst bald wieder gesund. Ich möchte, dass du nach Hause kommst.« Mum nickte, ihre Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln, und sie tätschelte das Fenster noch einmal. Die Pflegerin führte sie fort, sie verschwand im Raum und war nicht mehr zu sehen.
    Als Ella sich umdrehte, wischte die Dame sich über die Augen. »Zu wissen, dass du hier bist, wird deiner Mutter besser bekommen als alle Tabletten der Welt. Wir werden ihr deine schönen Bilder übergeben, die sie dann bei sich am Bett behalten kann. Ich bin mir sicher, dass sie sich darüber freuen wird. Du bist ein sehr kluges Mädchen, wenn du so zeichnen kannst.«
    Ella ging die Auffahrt wieder hinunter und hielt sich an der Hand der Dame fest. Mrs Perrings würde sich inzwischen fragen, wo sie war. Wie eigenartig ihr Leben im Moment war, ohne jemanden, den sie ihr Eigen nennen konnte. Sie schaute auf die drei Kathedralentürme herab, die in Sicht kamen, als sie Pipe Hill hinunterfuhren. Wenigstens wusste sie, dass Mum in der Burg sicher war, dennoch kam sie sich sehr einsam vor.
    »So, junge Dame, was machen wir denn jetzt mit dir? Wenn ich Papa zum Kathedralenhof zurückbringe, solltest du mitkommen, und ich mache Tee. Dann bringe ich dich wieder zu deiner Unterkunft, packe deine Sachen, und du kannst für ein paar Tage mit zu mir nach Streethay kommen. Ich möchte, dass du Roddy kennenlernst. Und wir können dich besser kennenlernen. Ich habe dich einmal als winziges Baby gesehen, aber du bist jetzt so groß geworden. So ein hübsches Mädchen. Ich möchte alles über dich erfahren und wer dir beigebracht hat, so zu malen.«
    »Danke, Miss, aber Mrs Perrings passt jetzt auf mich auf.« Sie wollte nicht bei Fremden wohnen.
    »Und ich bin mir sicher, dass sie sich bewährt hat, aber jetzt bin ich an der Reihe, gefällig zu sein. Warte nur ab, bis du Selwyns altes Haus siehst. Es hat Platz genug, um eine ganze Armee unterzubringen. Da gibt es drei riesige Kastanienbäume, und die Kastanien werden gerade reif. Roddy braucht jemanden, mit dem er spielen kann. Es wird dir gefallen. Du kannst Tante Celeste zu mir sagen. Deine Mutter war in der Vergangenheit wie eine Schwester für mich.«
    Ella betrachtete die hellblauen Augen und das rotgoldene Haar, das unter

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