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Schiffe versenken

Schiffe versenken

Titel: Schiffe versenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Chisnell
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Hand über die Tastatur spielte. Hamnet verstand die Botschaft sofort.
    »Ich muss weiterlesen, aber würde es Ihnen etwas ausmachen, mich einzuloggen? Es wäre einfacher, wenn ich alles gleich am Monitor ausprobieren könnte, was ich im Handbuch lese.«
    »Kein Problem.«
    Hamnet schaute genau hin, als sie ihr Passwort sorgfältig eintippte. Obwohl er glaubte, es zu kennen, setzte sie die Buchstabenkombination immer noch zu schnell für ihn ab; doch er war zuversichtlich, dass er es erfasst hatte. Er überblätterte ein paar Kapitel und surfte langsam zwischen den Terminangaben, die die Hafenzeiten der Schiffe betrafen, hin und her. Immer mehr Mitarbeiter verließen das Büro, und gegen sieben Uhr dreißig war er fast allein. Eine einzige Frau saß noch auf der anderen Seite des Raumes über Papieren mit langen Zahlenkolonnen, und auch in Tobys Büro brannte noch Licht. Sicherer konnte Hamnet sich nie fühlen, also suchte er sich mithilfe seiner Notizen aus dem Handbuch den Weg durchs Programm, bis er die Ladungsverzeichnisse fand. Das Handbuch ließ er aufgeschlagen neben der Tastatur liegen, damit er im Notfall eine perfekte Ausrede hatte.
    Nach kaum einer halben Stunde hatte er gefunden, wonach er suchte – ein Containerschiff mittlerer Größe, beladen mit Computerchips aus Singapur. Sie waren in einem 40-Fuß-Container, der fast ganz oben und außen gestapelt war. Hamnet notierte sich den Namen des Schiffs und die Angaben zum Auslaufen, dann blätterte er zurück, bis er die Route fand. Ein Rascheln von der anderen Seite des Büros ließ ihn aufschauen, und er sah, wie die Kollegin die Papiere zu einem Stapel schichtete und dann in einem Aktenschrank verschwinden ließ. Auch sie schaute zu ihm herüber und sagte: »Sie sind spät dran.«
    »Ich muss viel lernen«, antwortete er.
    Darauf schenkte sie ihm ein verständnisvolles Lächeln und ging, und während sich die Tür hinter ihr schloss, kehrte sein Blick auf den Monitor zurück. Er fand die Route und verglich sie mit den Koordinaten, die Janac ihm in die Hand gedrückt hatte. Alles war wie gewünscht, er brauchte Janac nur noch die Zeiten des Auslaufens, den Kurs, die Einzelheiten hinsichtlich der Ladung, den Namen des Schiffs und die Unterlagen zu übergeben. Doch eines fehlte noch. Er loggte sich aus und versuchte dann, unter Joans Namen wieder ins Programm zu kommen. Natürlich lautete das Passwort »Shashi«. Damit war die Arbeit dieses Tages erledigt; er war sehr zufrieden mit sich, und als er die Bürotür hinter sich schloss, arbeitete Toby immer noch.
    Zu Hause erfuhr Hamnet, dass Jasmine bereits angerufen hatte und sich gegen neun Uhr dreißig noch einmal melden wollte. Er gönnte sich ein schnelles Abendessen, duschte und nahm sich dann Annas Computer vor, und da das Schlafzimmer über einen Telefonanschluss verfügte und er das richtige Modem hatte, war er eine halbe Stunde später probeweise im Internet, stieg aber schnell wieder aus. Als er die Nachricht für Janac aufsetzte, klingelte das Telefon. Er hörte, wie Margaret im Wohnzimmer den Hörer abnahm, und einen Augenblick später klopfte es an seiner Tür.
    »Jasmine«, sagte sie und deutete mit dem Kopf in Richtung Wohnzimmer.
    »Kann ich das Gespräch hier annehmen?«
    »Nur den Hörer abnehmen.« Margaret schloss die Tür wieder.
    »Jasmine?«
    »Hi! Ich habe schon einmal angerufen …«
    »Ja, ich weiß. Vielen Dank, dass Sie sich noch einmal melden. Sie wissen doch, dass ich einen neuen Job habe, und am Wochenende will ich in meine Wohnung zurückkehren. Das heißt, dass ich Unterstützung für Ben brauche. Wären Sie daran interessiert? Ich kann zwar nicht viel zahlen, aber dafür habe ich ein freies Zimmer. Also, was halten Sie von dreihundert Singapur-Dollar pro Woche bei freier Kost und Logis? So könnten Sie nach einem oder zwei Monaten nach Indonesien weiterreisen, und ich hätte genug Zeit, eine längerfristige Hilfe zu finden.« Er zögerte. »Könnten Sie sich das vorstellen?« Bis zu diesem Moment war er sich nicht im Klaren gewesen, wie sehr er sich wünschte, dass sie einschlug. Doch ihre Antwort kam schnell. »Fantastisch, wunderbar. Da ich am Samstag meine Wohnung wieder übernehme, können Sie anschließend einziehen, wann immer Sie wollen.«
    »So schnell wie möglich, denn ich drehe in dieser Absteige allmählich durch.«
    »Samstagmorgen gegen zehn bei mir? Oder brauchen Sie Hilfe mit Ihrem Gepäck?«
    »Nein, ich habe nur einen Rucksack.«
    Hamnet nannte ihr die

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