Schiffsmeldungen
schiß und zuckte. Und als das Bewußtsein schwand, fing er zu glauben an, er sei in einem riesigen Einmachglas. Wartete darauf, daß ihn jemand herauszog.
Quoyle erlebte Augenblicke in sämtlichen Farben, gab geist-reiche Bemerkungen von sich, achtete auf den vielschichtigen
Klang der Wellen, wenn sie Steine zählten, er lachte und weinte, bemerkte Sonnenuntergänge, hörte Musik bei Regen, sagte: Ja. Vor dem Haus der Burkes tauchte eine Reihe glänzender Radkappen auf Stöcken auf. Ein Hochzeitsgeschenk des Brautvaters.
Denn wenn Jack Buggit dem Einmachglas entkommen konnte, wenn ein Vogel mit einem gebrochenen Genick weg-fliegen konnte, was mochte dann sonst noch alles möglich sein? Wasser konnte älter sein als Licht, Diamanten in heißem Ziegenblut zerspringen, Berggipfel kaltes Feuer von sich geben, Wälder mitten im Ozean auftauchen, es kann passieren, daß ein Krebs mit dem Schatten einer Hand auf dem Rücken gefangen, daß der Wind in einem Stück verknoteter Schnur eingesperrt wird. Und es mag sein, daß die Liebe manchmal ohne Schmerzen und Elend kommt.
Danksagung
Beim Schreiben von Schiffsmeldungen erhielt ich von vielen Seiten Hilfe. Für die finanzielle Unterstützung danke ich dem National Endowment for the Arts, für einen ruhigen Ort zum Arbeiten der Ucross Foundation of Wyoming. Ratschläge, Kommentare und Auskünfte vieler Menschen in Neufundland halfen mir, die alten Bräuche und heutigen Veränderungen auf der Felseninsel zu begreifen. Der neufundländische Witz und die Freude am Gespräch machten die beiläufigsten Begegnungen zu einem Vergnügen. Besonders dankbar bin ich der Herzlichkeit und guten Gesellschaft von Bella Hodge aus Gunner’s Cove und Goose Bay, die meinetwegen von einem Hund gebissen wurde und mich mit den Genüssen der neufundländischen Küche vertraut machte. Carolyn Layers öffnete mir die Augen für die Stärken und die Vielseitigkeit der neufundländischen Frauen; ebenso der Schriftsteller Bill Gough mit seinem 1984 erschienenen Roman Maud’s House. Die Angehörigen der kanadischen Küstenwacht, das Personal des Northern Pen in St. Anthony, Fischer und Holzfäller, der Wetterdienst der kanadischen Umweltschutzbehörde, sie alle erzählten mir, wie es dort zugeht. John Glusman stöberte Bücher über Neufundland auf, die ich nie entdeckt hätte. Walter Punch von der Massachusetts Horticultural Society Library bestätigte mir einige unsichere botanische Namen. Mein Dank gilt auch meinen Gefährten auf den Reisen an die kanadische Atlantikküste: Tom Watkin, der gegen Winde, Bären und Stechmücken kämpfte; meinem Sohn Morgan Lang, der ein Aprilgewitter, Eisberge und Karibus mit mir teilte. Dankbar bin ich dem Rat und der Freundschaft von Abi Thomas. Barbara Grossman ist die Lektorin meiner Träume – klarer blauer Himmel bei dichtestem Nebel. Und ohne die Eingebungen aus Clifford W. Ashleys 1944 publiziertem Werk Das Ashley-Buch der Knoten, das ich zum Glück bei einem Flohmarktverkauf für ein paar Cents erstand, wäre dieses Buch nur ein Gedankenfaden geblieben.
Die Originalausgabe erschien 1993 unter dem Titel »The Shipping News« bei Scribner’s, New York.
Die Zitate aus dem »Ashley-Buch der Knoten« wurden mit freundlicher Genehmigung der Edition Maritim, Hamburg, abgedruckt.
Verlagsgruppe Random House
1. Auflage
Genehmigte Taschenbuchausgabe April 2007, btb Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
Copyright © der Originalausgabe 1993 by Dead Line Ltd. Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2007 by Verlagsgruppe Random House GmbH, München
Das Copyright der deutschen Übersetzung von 1995 liegt © by Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin. Erschienen im List Verlag.
Umschlagbild: getty-images
Druck und Einband: Clausen & Bosse, Leck
CP · Herstellung: AW
eISBN : 978-3-6410-1521-3
www.btb-verlag.de
www.randomhouse.de
Weitere Kostenlose Bücher