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Schillerhoehe

Schillerhoehe

Titel: Schillerhoehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Schaewen
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Vorsitzenden des Schützenvereins, zu, der sie sofort aufgeschlossenen begrüßte: »Hallo, was kann ich für Sie tun?«
      »Struve, Kripo Stuttgart, das ist meine Kollegin, Frau Förster. Wir müssten Sie mal einen Moment sprechen, Herr Conradi.«
      »Oh, ich hoffe, ich habe nichts verbrochen«, ant­ wortete der und lachte, bevor er sich mit den beiden Polizisten in einen kleinen karg eingerichteten Raum zurückzog. Das Zimmer diente offenbar dem Haus­ meister als Aufenthaltsort, wie unschwer an einigen herumstehenden Mineralwasserflaschen, einer Garde­robe mit blauen Latzhosen sowie Einsatzplänen für die Putzfrauen zu erkennen war.
      »Wir möchten mit Ihnen über das Armbrust­Team sprechen«, sagte Struve.
      »Das Armbrust­Team?«, fragte Conradi überrascht zurück. »Aber das gibt es doch seit fünf Jahren schon nicht mehr.«
      »Ach ja? Erzählen Sie uns mehr darüber«, antwor­ tete Struve. »Wir ermitteln in einem Mordfall, Näheres dürfen wir ihnen dazu noch nicht sagen.«
      »Wie, ein Mord? In Affalterbach?« Conradi blickte ihn neugierig an.
      »Nein, nicht in Affalterbach, in Marbach.« Struve fasste sich kurz. »Berichten Sie uns bitte jetzt von dem Armbrust­Team.«
      »Ist der Mord mit einer Armbrust verübt worden?«
      »Ja.« Struve wurde langsam ärgerlich. Er war gewohnt, die Fragen zu stellen.
      Conradi bemerkte, dass beim Kommissar der Gedulds­ faden riss.
      »Na, die Geschichte ist schnell erzählt: Wir hatten
    1995 eine Mannschaft mit vier Schützen, wir haben lange überlegt, ob wir die vier überhaupt für den Run­ denbetrieb anmelden sollten. Wenn auch nur einer von den Schützen fehlt, hat man gleich ein Riesenproblem, weil man nicht unvollständig antreten darf.«
      »Verstehe«, warf Struve ein. Er war erleichtert dar­ über, endlich eine brauchbare Antwort erhalten zu haben.
      »Die Mannschaft gabs auch nur einige Jahre. Dirk Ostholt, das war ein Mitarbeiter beim großen Autover­ edler in Affalterbach, der ist dann wieder rüber nach Berlin, wo er herkam. Nach seinem Weggang war dann Schluss.«
      Melanie Förster schaltete sich ein: »Sind heute noch Schützen aus dem Team im Verein?«
      »Aktiv niemand mehr«, sagte Conradi. »Aber als passive Mitglieder sind zwei noch dabei, die helfen heute auch beim Fest.« Der Vereinsvorsitzende blickte suchend zu den Ausgabeständen.
      »Um wen handelt es sich?«, fragte Melanie Förster.
      Jemand tippte Conradi auf die Schulter und flüsterte ihm etwas ins Ohr. »Ja, natürlich.« Er blickte hektisch auf seine Armbanduhr. »Sie müssen mich entschuldi­ gen. Ich muss schnell zur Präsentation unserer neuen Bundesliga­Mannschaft. In einer halben Stunde wäre ich wieder für Sie da? Reicht Ihnen das?«
      In einer halben Stunde kann sehr viel passieren, dachte Peter Struve, der kurz zu Melanie Förster blickte, die den Kopf schüttelte. Der Kommissar wollte Conradi zurückhalten, aber ihr Gesprächspartner hatte sich schon entfernt. »Mist!«, ärgerte sich Struve, als er den Vereinsboss hinter der Hallentür verschwinden sah. Auch Melanie Förster wirkte unzufrieden. »Warum haben wir ihn gehen lassen? Er hätte uns wenigstens noch die Namen nennen müssen.«
      »Zu viel Schlagsahne«, sagte Struve angesäuert, »ver­ klebt das Gehirn.« Er nahm sein Handy und gab den Namen Dirk Ostholt an Littmann durch. Vielleicht führte das zu neuen Erkentnisses.
      »Ohne die anderen drei Namen kommen wir nicht weiter«, bemerkte Melanie Förster.
      »Vielleicht gibt es ja noch eine Art Gerätewart, der uns etwas über die Armbrüste erzählen kann, schauen wir mal«, schlug Struve vor und zeigte auf den Schup­ pen, der am anderen Ende des Platzes hinter einer Baumgruppe stand. »Was ist das dahinten? Sieht aus wie ein Materialhäusle.«
      Sie gingen zu dem Schuppen, der auch Luca Santos interessiert hatte. Sie schauten durch das Fenster und sahen einige hohe Stahlschränke, die ihre Aufmerk­ samkeit weckten. »Könnte sich lohnen, da mal rein­ zuschauen«, bemerkte Melanie Förster.
      »Sie sind aber auch überhaupt nicht neugierig«, ant­ wortete Peter Struve und holte grinsend seinen Schlüs­ selbund mit den Dietrichen aus seiner Jackentasche. »Einer wird wohl passen«, murmelte er und bedeutete seiner Kollegin mit einer Kopfbewegung, dass sie an der Ecke des Schuppens Schmiere stehen sollte.
      Als er den dritten Dietrich ins Schloss gesteckt hatte, merkte der

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