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Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schimmer der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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Ex-Freunden, Ex-Mutter, Ex-Arbeit, Ex-Hobbys und allen Ex-Erinnerungen, die mir lieb und teuer waren, erzählen zu dürfen.
    Frustriert sprach ich mit Jack darüber, und er gab mir zu verstehen, dass er sich ebenfalls des Öfteren auf die Zunge beißen musste. Hatte er doch zu einem Kunden gesagt, dass er die Ware bei der Ankunft „automatisch“ prüfe. Selbst ein so einfaches Wort, das uns ohne darüber nachzudenken über die Lippen kam, löste Erstaunen bei den Menschen aus. Das Problem war, nicht einfach drauflos zu plappern, sondern die Worte genau zu überlegen, die als Nächstes das Gehege unserer Zähne verlassen sollten. Meine Leidenschaft für spontane Beteiligungen an Gesprächen brachte mich daher in rhetorische Schwierigkeiten.
    Das einzig Positive an den langen, unausgefüllten Tagen war die viele Zeit, die Jack und ich miteinander verbringen konnten. Wir unterhielten uns oft, und er vertraute mir nicht nur seine sprachlichen Fauxpas, sondern auch einiges über seine Familie an.
    Seit zwei Jahren hatte er nicht mehr mit seinem Vater gesprochen und telefonierte nur ab und zu mit seinem Bruder Brandon sowie mit seiner Mutter. Mehrere Versuche seinerseits, mit dem Vater ins Gespräch zu kommen, hatte dieser kalt abgeblockt. Jacks grimmiger Gesichtsausdruck verbot es mir jedes Mal, wenn er davon sprach, weiter in ihn zu dringen. Was hatte er dem Vater wohl Schlimmes angetan, dass dieser so reagierte? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es in irgendeiner Beziehung Jacks Schuld gewesen sein mochte. Mit Missverständnissen zwischen Eltern und Kindern hatte ich meine eigenen Erfahrungen, doch irgendwann würde der Tag kommen, an dem er mit mir unbefangen über seine Familie sprechen konnte, da war ich ganz sicher.
    Ich ließ ihm einfach Zeit und erzählte stattdessen von meiner Familie, obwohl es da nicht viel zu erzählen gab, denn die Dinge waren immer glasklar gewesen. Meine Mutter hatte sich nach vielen Jahren der Entscheidungsfindung von meinem Vater getrennt, was ich nur begrüßen konnte. Inzwischen war er gestorben, und ich hatte sein Grab noch nie besucht. Er hatte es uns nicht leicht gemacht, ihn zu lieben. Jack wollte wissen, was für ein Mensch er gewesen war, und ich konnte nur erwidern, dass das Wort Tyrann eine zu zärtliche Umschreibung wäre.
    Jack tröstete mich mit der Bemerkung, dass wir uns darin die Hand geben könnten, und ich fand es einfach wunderbar, dass zwei Menschen mit einer Kindheit voller Ängsten, Lieblosigkeiten und sinnlosen Versuchen, die Liebe des Vaters zu erlangen, es trotzdem geschafft hatten, so etwas wie eine normale Beziehung miteinander einzugehen – wenn auch unter völlig anormalen Umständen.
     
    Karin hatte bei Johannes’ Familie schließlich doch noch einen guten Eindruck hinterlassen, nachdem sie sich wieder zusammengerauft hatten. Ich mochte Johannes sehr, und Jack zog in Erwägung, ihm den Verwalterposten anzubieten, da sich bisher nur Männer gemeldet hatten, denen Jack nicht einmal die Verwaltung seines Rasierzeuges anvertraut hätte.
    Johannes’ Vater war selbst ein Händler, besaß aber noch drei weitere Söhne. Daher würde es nicht schwierig für ihn werden, wenn er sich mehr für das Kontor der Göttmanns interessierte als für das seines Vaters, das eines Tages von seinem älteren Bruder übernommen werden würde. So gesehen war Johannes nicht nur der einzige, sondern auch ein guter Kandidat.
    Barbara musste oft aus dem Haus, um zu einer Geburt zu eilen, doch es machte ihr viel Spaß, und der Arzt sang Loblieder über ihr Geschick, verkehrt herum liegende Kinder im Bauch zu drehen, oder war fasziniert davon, Frauen in einem großen Waschbottich gebären zu lassen. Sie hatte alle Hände voll zu tun, den Angestellten klar zu machen, dass man nicht im blutverschmierten Kittel von der letzten Amputation eine Geburt begleitete. Dem Händewaschen, Abkochen von Operationsbestecken und wiederverwendeten Verbänden wurde mit Misstrauen begegnet. Man erachtete es als wenig sinnvoll, für die Reinigung eines Operationsmessers kostbares Wasser zu verschwenden, das mühsam aus dem Brunnen herangeschafft werden musste.
    Doch es war offensichtlich, dass Barbaras Patienten nicht an Infektionen starben und generell schneller genasen, so dass der Arzt zögernd begann, Barbaras Beispiel zu folgen. Ich hielt das für einen enormen Erfolg, und Barbara wurde von Tag zu Tag enthusiastischer bei ihrer Arbeit.
    Sie arbeitete im 1779 eröffneten und von J. C. Senckenberg

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