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Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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sich genug in der Gewalt hatte, um etwas zu erwidern. Das Funktelephon lag auf dem Beifahrersitz, und der schwarze Kunststoff schimmerte wärmer als Cruz’ Blick.
    »Warte hier auf mich«, sagte er leise.
    »Aber...«
    »Kein Aber«, seine Stimme war messerscharf. »Versprich es mir.«
    Laurel starrte ihn schockiert an und fragte sich, wo der sanfte Geliebte von vor wenigen Sekunden geblieben war.
    »Hör mir zu«, er sprach drohend weiter. »Was ich fühle, widerspricht allem, was ich je über den Umgang mit Klienten und professioneller Distanz gelernt habe. Aber wir hängen gemeinsam hier fest, weil du dich geweigert hast, Gillespie an meiner Stelle mitzunehmen, und weil ich blöd genug war, dir diesen Unsinn durchgehen zu lassen.«
    Laurel wurde vor Schreck stocksteif.
    »Es ist noch nicht zu spät, um es mir anders zu überlegen«, fuhr er fort. »Wenn ich dir einen Befehl gebe, dann ist das kein Spiel. Also streite nicht mit mir, und frage mich nicht, warum. Wenn du mir das nicht versprechen kannst, dann gebe ich den Fall in dieser Sekunde ab.«
    Der Impuls zu streiten, nach dem Warum zu fragen, mehr Informationen zu verlangen, war fast stärker als sie, doch ein Blick in Cruz’ Augen verriet ihr, dass ihre erste Frage zugleich die letzte wäre. Er würde Gillespie anrufen und gehen, ohne sich noch ein einziges Mal umzudrehen.
    Sie atmete tief ein und nickte. »Was soll ich tun?«
    »Wenn du irgend jemanden kommen siehst«, sagte Cruz, »dann drückst du den Sendeknopf des Telephons und fährst, so schnell du kannst, davon. Gillespie wird dir sagen, was dann zu tun ist.«
    »Und was wird mit dir?«
    »Der Lärm, den du veranstaltest, wenn du auf das Gaspedal trittst, ist für mich Warnung genug. Verstanden?«
    Laurel nickte stumm, da sie wußte, ihre Stimme würde umkippen, falls sie sprach.
    Cruz schloß lautlos die Beifahrertür und blickte um sich. Hinter keinem der Fenster in der Nachbarschaft regte sich etwas. Keine Tür öffnete sich. Kein Hund schlug an.
    Mit der Geschmeidigkeit eines Mannes, der in der Nacht zu Hause war, trat Cruz in die dunklen Flecken, die zwischen den Flutlichtkreisen in der Einfahrt lagen. Man hörte lediglich ein leises Klicken, als er seine Waffe zog, den Hahn spannte und sie entsicherte. Seine weichen Schuhe verursachten nicht das geringste Geräusch.
    Als er die Stelle erreichte, an der Swann Laurel zufolge normalcrwcise seinen Wagen abstellte, bückte er sich und fuhr mit dem Zeigefinger der linken Hand über einen schwarzen Fleck auf dem Beton. Seine Fingerspitze wurde schwarz. Er rieb sie an seinem Daumen, spürte etwas Schmieriges und roch dran.
    Motoröl. Frisch genug, um noch flüssig zu sein. Einen Tag alt vielleicht, aber nicht mehr. Die sengende kalifornische Sonne verwandelte ein paar Tropfen Öl innerhalb kürzester Zeit in klebrigen Teer.
    Auf leisen Sohlen umrundete Cruz das Haus, um herauszufinden, ob vor ihm jemand anderes einen Erkundungsgang unternommen hatte. Alles, was er fand, waren ein paar Markierungen am Rande eines der Blumenbeete, die Fußabdrücke sein mochten.
    Auf jeden Fall bewiesen sie nichts. Offenbar wurde das Grundstück von einem Gärtner gepflegt.
    Ein paar Minuten lang stand Cruz reglos hinter ein paar Hibiskusbüschen und lauschte den nächtlichen Geräuschen. Eine leichte Brise wehte durch die Platanen, eine Spottdrossel sang, und zur Antwort drang der sehnsuchtsvolle Schrei einer Trauermöwe durch die Dunkelheit.
    Wie ein Schatten huschte er über das Blumenbeet auf die Steinterrasse. Die Haustürschlüssel, die Laurel ihm widerwillig in Karroo ausgehändigt hatte, lagen in seiner linken Hand. Der zweite Schlüssel war für die Hintertür.
    Er wandte sich von der Terrasse ab und schlich über einen schmalen Pfad, der zur Hintertür des Hauses führte. Der Schlüssel ließ sich lautlos drehen. Cruz trat zur Seite, schob die Tür mit den Fingerspitzen auf und wartete.
    Keine Bewegung. Kein Geräusch.
    Nach einer weiteren Minute glitt Cruz hinein, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und lauschte erneut. An jeder Tür blieb er stehen, horchte und schob sich weiter, bis er das ganze Haus durchforscht hatte. Erst dann löste er den Hahn seiner Pistole, sicherte sie, drehte die Lichter an und ging hinaus, um Laurel zu sagen, dass alles in Ordnung war.
    Sobald sie ihn sah, stellte sie den Motor ab, rannte auf ihn zu und hielt ihn eine Minute lang eng an sich gepreßt. Er umarmte sie ebenfalls, aber seine Augen suchten ununterbrochen die

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