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Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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er, dass sein Kopf klarer wurde, aber in seinem Bauch breitete sich eine eisige Kälte aus, die seinen einst so kraftvollen Körper versteinern wollte.
    »Was hast du mit mir gemacht?« flüsterte er.
    »Nichts, Baby«, sagte Toth. »Trink nur aus, dann hole ich dir dein Geld.«
    Swann hob sein Glas nicht an den Mund, und Toth warf einen unbehaglichen Blick darauf. Er hatte weniger als die Hälfte getrunken.
    Sie versuchte, das Glas erneut an seine Lippen zu führen, doch Swann schlug ihre Hände fort und starrte fiebrig auf das Glas. Allmählich dämmerte es ihm.
    Er schleuderte den Schwenker fort, so dass sich die restliche Flüssigkeit in hohem Bogen auf den Teppich ergoß. Er hechtete vor, um Toth zu fassen, und seine riesigen Hände griffen klauenartig nach ihrem Hals, aber er erwischte sie nicht. Seine Nerven und Muskeln reagierten nicht mehr.
    Toth fiel nach hinten und kroch wie eine verängstigte Krabbe davon.
    »Himmel!« kreischte sie. »Tun Sie doch etwas!«
    »Es ist bereits getan«, erwiderte Hudson gelassen.
    »Er hat nicht alles getrunken!«
    »Offensichtlich war es genug. Sieh ihn dir doch an.«
    Swann stellte sich zitternd auf die Beine, doch dann fiel er wieder in den Sessel zurück. In demselben Tempo, in dem ihn seine körperliche Kraft verließ, wurde sein Hirn wieder frei.
    »Was, zum Teufel, war das?« fragte er.
    »Ein sowjetisches Gebräu«, sagte Hudson und setzte sich wieder zurecht. »Es wird aussehen wie ein Herzanfall, vor allem bei einem großen, fleischigen Mann, wie Sie es sind. Aber Sie hätten alles trinken sollen. Dann wären Sie schmerzlos gestorben, was ich jetzt nicht garantieren kann.«
    Swann kippte gefährlich zur Seite.
    »Verdammt, ich bin ein Idiot«, flüsterte er und sah Hudson an. »Als ich Sie hier sah, habe ich mir keine Sorgen mehr gemacht über meinen Tod. Ich dachte nicht, dass Sie sich die Hände schmutzig machen würden.«
    »Ich bin Pragmatiker«, stellte Hudson richtig. »Das war ich schon immer. Ich würde ein Dutzend Männer wie Sie umbringen, wenn ich dafür das hier bekäme.«
    Während er sprach, streckte er die Hand aus und drückte mit dem Daumen auf das Ei. Es öffnete sich und enthüllte ein schimmerndes, außergewöhnliches Netzwerk aus Silber und Gold.
    Darüber brannte wie eine blutrote Flamme der Rubin.
    Das erstickte Geräusch, das Swann entfuhr, konnte ein Todesröcheln sein oder aber das Lachen eines Dämons.
    »Die Hure und der Pragmatiker«, keuchte er. »Himmel, was für ein Paar von Nullen ihr doch seid. Ihr seid soeben aus dem Spiel ausgeschieden, und ihr wißt es noch nicht einmal.«
    »Wovon reden Sie?« fragte Hudson.
    Swann ignorierte ihn, sprach nur noch mit Toth.
    »Der Rubin«, sagte er und rang nach genug Luft, um Toth das Ausmaß ihres Verlustes beschreiben zu können. »Ich habe ihn ausgetauscht. Du hast eine Fälschung erwischt, Baby. Leer. Unbeschrieben.«
    Sein Körper zuckte in einer Mischung aus Schmerzen und gräßlichem Gelächter zusammen.
    Hudson griff nach dem Ei und nahm den glühenden Rubin nervös in Augenschein. Er trug ihn zu einer Lampe, wo er besser sah, und untersuchte den Stein genau.
    »Nun?« fragte Toth. »Ist es ein Rubin?«
    »Ich weiß nicht. Aber ich kenne jemanden, der es uns sagen kann.«
    Doch noch während er diese Worte sprach, verspürte Hudson die zunehmende, schmerzliche Gewißheit, dass das Objekt in seinen Händen tatsächlich eine Fälschung war. Für einen Mann, der mit Claire Toth zusammenarbeitete, war es logisch gewesen, einen letzten Trumpf im Ärmel zu halten.
    Er hastete zu dem Sessel, in dem Swann zusammengesunken war, und vergrub seine Finger in Swanns Haar, zerrte seinen Kopf nach hinten.
    »Es gibt ein Gegenmittel«, rief er aus. »Sagen Sie mir, wo Sie den echten Rubin versteckt haben, und ich schaffe es her.«
    »Leck mich doch am Arsch, du Stinktier.« Swann zuckte abermals zusammen vor Schmerz, doch sein Blick war immer noch auf Toth gerichtet. »Wir sehen uns in der Hölle wieder, Baby. Darauf kannst du wetten.«
    Hudson wirbelte zu Toth herum.
    »Wo könnte er ihn versteckt haben?« fragte er. »Wem hat er vertraut?«
    »Niemandem. Menschen zu vertrauen ist dumm, und Jamie war nur dumm, wenn es um seine Tochter ging.«
    »Was soll das heißen?«
    »Er hat ihr das Ei geschickt.«
    »Wo ist sie?« fragte Hudson laut.
    »Jetzt? Keine Ahnung. Sie hat ein Haus in Cambria. Aber dort ist sie nicht.«
    »Wo ist sie?«
    »Ich arbeite daran«, erwiderte Toth knapp. »Sie und ihre Mutter

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