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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford & William Rotsler
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in die Kapsel zurück und klinkte das Luk zu. Dann schickte sie mit dem Laserstrahl einen Morsespruch ungefähr in die Richtung, wo Carl Jagens’ Schiff sein mußte.
    Es war eine Chance von eins zu tausend, doch sie mußte es versuchen.
     
    Carl Jagens sah den blinzelnden roten Punkt aus dem Augenwinkel.
    Stirnrunzelnd betrachtete er ihn ein Weilchen, dann begriff er, was er zu bedeuten hatte.
    Ein Lasergerät, auf diese Entfernung als Schneidewerkzeug nutzlos, wurde zum Signalisieren benutzt. Er bekam einen Teil des Spruches mit: BRAUCHE IHRE KOOPERATION CARL WIR MÜSSEN …
    Er sah nicht weiter hin. Gar nichts mußte er, nur die Erde retten. Er schwenkte das Schiff auf den nächsten 20-Megatonner ein.
     
    Ping! Ponk! Tick! Bonk.
    Langsam schwamm Diegos Bewußtsein wieder heran. Verdammt – er war ohnmächtig gewesen! Er hatte starke Schmerzen, doch zunächst sah er auf die Uhr. Etwa elf Minuten waren vergangen. Der Luftdruckmesser? Noch ausreichender, aber langsam sinkender Druck. Unter Schmerzen zog er sich herum und musterte die Geschoßkontrolle. Acht hatte er noch. Würden die ausreichen? Gab es nach Bolschoi überhaupt noch etwas, das ausreichte?
    Diego beugte sich zur Seite, um aus dem Bullauge zu sehen und seine Position in bezug auf Schiwa festzustellen. Er verfolgte das dicke schwarze Schattenband zurück bis zu dem mächtigen Gesteinsblock; dann sprang sein Blick zu einem glänzenden, rückwärtig erleuchteten Gebilde zurück, das soeben dieses dunkle Band passiert hatt.
    Ein Raumschiff.
    Angestrengt starrte er in den Staub, fand die Kapsel wieder und identifizierte sie rasch als Alpha I. Was hatte Jagens vor?
    Und als Diego sich diese Frage stellte, wußte er auch schon die Antwort.
    Ich habe kein Geschoß verloren – Jagens hat es mir weggenommen. Und die anderen will er auch. Er will sie Schiwa eins nach dem anderen aufknallen – und wird sie verkleckern! So schafft er überhaupt nichts.
    Rasch ortete Diego das Geschoß, auf das es Carl anscheinend abgesehen hatte, und nahm mit seinem eigenen angeschlagenen Schiff Kurs darauf.
    Pong! Ping!
    Wie kann ich ihn aufhalten? Er muß daran gehindert werden. Oder man muß ihn überzeugen. Diego kratzte sich die unrasierten Wangen. Er ist intelligent, er wird Vernunftgründen zugänglich sein.
     
    Jagens sah Alpha II aufkommen. Nur Calderon war vermutlich noch am Leben. Er oder dieser japanische Bastard. Die Russin? Nein, sogar Calderon würde die inzwischen erledigt haben. Ein kleiner Unfall – kein Mensch brauchte davon zu wissen. Wäre doch blöd, ihnen den Ruhm zu lassen, oder – noch schlimmer! – die Möglichkeit, etwas zu verpatzen!
    Doch Carl war irritiert. Diese dumme Kuh, die Bander, saß ihm auf den Hacken, blinkte ihn an wie eine blöde Verkehrsampel, bat und bettelte. Dämliches Frauenzimmer. Eine Frau hat im Weltraum überhaupt nichts zu suchen. Der bringt ihren Zyklus durcheinander. Und jetzt war auch noch in Alpha II jemand aktionsfähig.
    Kühl überdachte Carl seine Möglichkeiten. Er wählte die beste und nahm Kurs auf Alpha II. Parlamentieren wir also, Calderon. Hm, ja, tun wir das, kleiner brauner Bruder. Laß mich in deine Kabine. Wo die Abschußschalter sind.
     
    Er will mit mir sprechen, dachte Diego. Gut. Er war immer ein vernünftiger Mann. Einsichtig. Wir alle wollen ja, daß die Sache klappt. Funkverbindung bekam er nicht, da hat er wahrscheinlich gedacht, wir seien alle tot, und hat sein Bestes tun wollen. Na klar – in Kürze sind wir längsseits.
    Ein Licht blinkte aus dem Bullauge, und blinzelnd nahm Diego den Spruch auf. ALPHA II FREUE MICH DASS SIE AM LEBEN SIND MÜSSEN MITEINANDER SPRECHEN FUNKANLAGE HIER AUSGEFALLEN KOMME LÄNGSSEITS ZEIT IST KNAPP. Und dann der Schluß: JAGENS KOMMANDANT ALPHA TEAM.
    Kleine Gedächtnisauffrischung, dachte Diego. Na schön, großer Führer, komm längsseits.
    Die Luke war gesichert, der Druck stimmte wieder, und Jagens gab Zeichen, die Helme zu öffnen. Als er den seinen hochgeklappt hatte, begann er: »Ich habe nie gern über Helmradio gesprochen.« Er lächelte dünn. »Man weiß nie, wer da mithört.« Er deutete auf Issindo und die Nissen. »Warum schmeißen Sie die beiden nicht raus? Dann hätten Sie doch mehr Platz.«
    »Carl, was ist eigentlich los? Wir müssen gemeinsam vorgehen. Ich habe noch acht Geschosse. Ich habe unbeabsichtigt die Anschlüsse verrissen, als Sie die … äh … erste Rakete zündeten. Ich war nicht darauf gefaßt und …«
    Jagens unterbrach ihn mit

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