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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford & William Rotsler
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Menge Sternschnuppen geben. Wahrscheinlich die ganze Nacht.«
    »Na ja … schön.« Das Kind ging ins Haus.
    »Mach die Tür …« – klirrend fiel die Glastür ins Schloß – »… leise zu!« Howell Bates verzog das Gesicht und nahm einen Schluck Kaffee. »Weißt du, Clyde, ich hätte heute ganz gern einen Schluck von deinem Brandy im Kaffee.«
    Clyde faßte zu dem abgetretenen Fußboden der Sitzterrasse herunter und brachte eine Halbliterflasche mit einer braunen Flüssigkeit zum Vorschein. Er goß einen freigiebigen Schuß davon in die Kaffeetasse seines Schwagers und in seine eigene. Der ignorierte den züchtig-mißbilligenden Blick seiner Schwester und nahm einen kräftigen Schluck. »Ahhh …« Er sah die Straße hinunter. »Haufen Leute sind heute draußen.«
    Mrs. Bates nippte an ihrem Kaffee und seufzte. »Was hätte wohl unser alter Harry zu alledem gesagt?«
    »Weiß nicht«, erwiderte Howell Bates, »wahrscheinlich, daß die Welt zum Teufel geht.«
    »Howell«, sagte seine Frau vorwurfsvoll mit einer Kopfbewegung zum Hause, »nicht in Gegenwart des Kindes!«
    Ein kurzes Schweigen, dann sagte Clyde Cass: »Stell dir vor, in aller Kürze wird sie eine ganze Menge mehr dergleichen zu hören und zu sehen kriegen.«
    Mrs. Bates nickte grimmig. »Ich muß furchtbar aufpassen, wenn sie fernsieht. Was heutzutage alles in den Nachrichten gezeigt wird …!« Klirrend flog die Tür auf, und Clementine rannte, die Augen zum Himmel, die Stufen hinunter in den Hof. »Vorsichtig, Liebes!« mahnte ihre Mutter.
    »Oh! Sieh doch nur! Das war eine ganz lange!«
     
    »Die Vorauspartikel der Schiwa-Wolke nähern sich nun der Erde«, verkündete der Nachrichtensprecher und blickte, das Mikrophon vor dem Mund, ernsthaft in die Kamera, »doch alle Experten versichern, daß noch kein Grund zur Aufregung besteht. Bis auf einen winzigen Bruchteil verglühen Staub und Partikel in den äußeren Schichten der Atmosphäre. Diese sogenannten Sternschnuppen sind eindrucksvoll, aber harmlos.« Er wandte sich etwas um und deutete auf den schwach beleuchteten Computer hinter ihm. »Hier im Thales-Center in Boston wertet die NASA jeden Asteroiden im Schwarm aus, sobald er entdeckt wird.« Er wandte sich nach links, und die Kamera machte einen Schwenk. »Dr. Wade Dennis vom NASA-Stab beim Thales-Center ist heute bei uns im Studio. Dr. Dennis, wie ist die derzeitige Lage?«
    »Nun, die Hauptmasse des Schwarms ist noch Wochen weit entfernt. Was wir jetzt abbekommen, ist der vordere Saum des Schwarms. Allerdings gelangen einige Meteore tatsächlich auf die Erdoberfläche, doch bisher sind sie alle außerordentlich klein und haben wenig oder gar keinen Schaden angerichtet.«
    Er hielt ein paar Blatt Papier hoch. »Einer schlug in die Cherokee-Indianerreservation in Nord Carolina, aber er wog nicht einmal fünfzig Kilo. Die Russen haben uns mehrere gemeldet, in der Größenordnung von sechzig bis zweihundert Kilo. Weitere Einschläge – doch diese sind extrem klein, wie ich Ihnen versichern kann – sind gemeldet aus Argentinien, Mali, Australien, Grönland, Polen und Italien.«
    »Wann ist die Hauptmasse zu erwarten, Doktor?«
    »Das können wir zur Zeit noch nicht ganz genau sagen, Mr. Decker. In ungefähr zweiundzwanzig Tagen. Im Laufe der Zeit werden wir diese Schätzung natürlich präzisieren.«
    »Werden diese kleineren Meteoriteneinschläge andauern, bis die Hauptmasse des Schwarms die Erde trifft?«
    Die Frage war Dennis offensichtlich unangenehm. »Nun – ja; aber die Meteoriten werden immer größer.«
    Nach kurzem Zögern fragte Decker weiter: »Sie meinen also, Sir, daß die Größenordnung der auftreffenden Meteoriten kontinuierlich ansteigen wird?«
    »Allerdings. Was wir jetzt bekommen ist der … der leichteste meteorische Schauer, den wir erwarten können, bis Schiwa uns passiert hat oder abgelenkt worden ist oder … hm … nun, was auch immer geschieht.«
    Decker sagte nichts dazu, doch das Fernsehpublikum konnte sein Gesicht nicht sehen. »Es gibt einen frontalen und einen rückwärtigen Kegel aus … äh … Staub, kleineren Asterioden und so weiter.«
    »Aha«, sagte Decker, »so ist das also. Nun, vielen Dank, Dr. Dennis.« Er wandte sich wieder zur Kamera. Quer über seiner Brust war das Wort »live« eingeblendet. »Sie hörten soeben die Ansicht von Dr. Wade Dennis, des Mannes, der die diversen Objekte innerhalb des Schiwa-Schwarmes ortet und verfolgt. Hier spricht Bob Decker vom CBS aus dem Thales Center in

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