Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford & William Rotsler
Vom Netzwerk:
blinde Wut aus. Nur ein paar Stunden später brannte eine Bande Teenager unter den Augen der gleichen Kameras das Observatorium völlig nieder.
    Aber diese Steine waren nur hors d’oeuvres, Schiwas Samen. Der Große Zerstörer war noch Wochen entfernt.
    Abecher im östlichen Tschad, 21.506 Einwohner, verschwand in einem Flammenpfuhl.
    Stowall, Mississippi.
    Ein winziges Städtchen, Piapoco im weiten Hochland von Columbien, wurde fast direkt getroffen. Es dauerte Wochen, bis jemand auch nur etwas davon erfuhr.
    Nancy Darrin, unterwegs von Houston nach Florida, wurde von einer Bande tobender Prädestinenser vergewaltigt und verblutete in einem Sumpf bei Good Hope, Louisiana.
     
    »Colonel Morgan auf Leitung 3, Sir.«
    Bradshaw nahm das Handaggregat auf und drückte den Knopf. Der Sichtschirm flimmerte auf, der grauhaarige Offizier erschien im Bilde. »Colonel?«
    »Mr. Bradshaw, wir haben die endgültige Schadensmeldung zur Desertion von McDonnell und Stanley. Ich bedaure, melden zu müssen, Sir, daß neun Rollen Computerbänder fehlen sowie vier Handbücher, drei integrierte Blocks –«.
    »Ach du lieber Gott!«
    »Wir suchen natürlich alles durch, Sir, und finden vielleicht noch die vermißten Artikel …«
    »Wenn sie nicht alles vernichtet haben, was wahrscheinlich der Fall ist.«
    »Wir sind allerdings zur Zeit ein wenig unterbesetzt. Ich hatte ein verstärktes Regiment aus Fort Bragg erwartet, aber da ist etwas schiefgelaufen, und ich habe nur eine knappe Kompaniestärke bekommen.«
    »Wenn sie die Bänder mitgenommen oder vernichtet haben, dann haben sie auch gewußt, welche Bänder sie nehmen müssen, Colonel. Ich kümmere mich sofort persönlich darum.«
    »Gewiß, Mr. Bradshaw. Wenn Sie mich brauchen, ich bin im Hubschrauber. Red Leader IV.«
    »Danke, Colonel.«
    Bradshaw setzte den Apparat nieder, und der Schirm wurde dunkel. Er seufzte, dann drückte er die Schultern zurück und starrte Lyle Orr finster an. »Na – worauf warten Sie? Scheren Sie sich rüber in Ihr Büro und starten Sie Gegengerüchte. Säuberungsaktion ist nicht. Verstanden?«
    »Jawohl, Sir.« Er zögerte. »Sage ich damit die Wahrheit, Chuck, oder schwindle ich?«
    Bradshaw sah auf seinen Schreibtisch hinunter. Er drehte die Hand um und blickte in die Handfläche, als stände die Antwort dort geschrieben. »Keine Ahnung, Lyle. Ich hoffe nicht.«
     
     
     
    3. Mai: Kollision minus 23 Tage
     
    Caroline Weinberg lächelte den blauuniformierten Posten in der Vorhalle an und warf einen bedenklichen Blick auf die vier Mann von der Nationalgarde, die sich dort am Fenster räkelten. Die starrten unverblümt zurück, direkt durch ihre Kleider hindurch, wie es Soldaten (und Männer überhaupt) immer tun.
    »Miss Weinberg?«
    »Ja, Archie?«
    Der ältere Mann kam näher und dämpfte die Stimme zu einem vertraulichen Flüstern. »Hören Sie, es ist besser, Sie lassen sich von einem von diesen Schafsköpfen nach Hause begleiten. Oder vielleicht warten Sie hier auf Dr. Dennis?«
    »Danke, nein, Archie«, erwiderte sie lächelnd. »Dr. Dennis hat noch zu tun, und …« Sie warf einen Blick zu den jungen Männern hinüber, die einander lachend auf die Schultern schlugen. Ihre Gewehre lehnten an dem Fenster neben ihnen. »Sie haben ja selbst gesagt, das sind Schafsköpfe.«
    »Ja, schon, aber …« Er musterte die Männer verächtlich. »Keine richtigen Soldaten, wissen Sie. Nicht so wie damals, als ich dabei war. Ich war Funker in Vietnam, wissen Sie. Da hab ich mir das Ding im Bein eingefangen, beim Rückzug aus Huey.«
    Er grinste melancholisch und gedankenvoll. »Ist lange her, was? Hab gestern einem von diesen Schafsköpfen davon erzählt, und der dachte, Vietnam sei der Zweite Weltkrieg gewesen. Die haben ja keine Ahnung heutzutage, nicht wahr, Miss Weinberg?«
    Sie zuckte die Achseln und stieß die dicke Glastür auf. »Danke schön, Archie, daß Sie so besorgt um mich sind.«
    »Nichts zu danken, Miss Weinberg, ist ja schließlich mein Job. Sie wollen sich also bestimmt nicht von einem von diesen Halbaffen nach Hause bringen lassen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe es ja gar nicht weit.«
    »’n Haufen Schiwa-Tänzer sind grade vor ’ner Stunde entlanggekommen.«
    »Die sind harmlos.«
    Der alte Wachmann schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Man hört so allerlei. Vergewaltigungen. Sind immer scharf auf neue Jünger für ihre Religion – die denken, Sex ist alles, Sex und Rumtoben und Gott weiß was. Ich bin

Weitere Kostenlose Bücher