Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , William Rotsler
Vom Netzwerk:
spreche mit Colonel Dunnigan. Er wird Verständnis haben. Er war in Harvard«, fügte er stolz hinzu.
    »Gut«, stöhnte Wade, dem von Sekunde zu Sekunde schwindliger wurde, »reden Sie mit ihm. Tun Sie, was Sie müssen, aber wir brauchen den Strom bald. Nicht in drei Tagen… eher… die Siliconchips werden warm… dann arbeiten sie nicht mehr richtig…«
    »Ohh – « stöhnte Caroline auf. Für sie war es einfach selbstverständlich, daß die Computer gleichmäßig arbeiteten; und so hatte sie überhaupt nicht daran gedacht, daß die Elektronik in einem heliumgefüllten Tank bei einer Temperatur weit unter dem Gefrierpunkt steckte. »Dann haben wir ja nur noch ein paar Stunden!«
    »Heiliger Jesus!« murmelte der Offizier und seufzte. »In Ordnung«, sagte er mit plötzlicher Entschlossenheit und rannte an sein Jeep-Radio.
    Hinkend folgten ihm Caroline und Wade. Sekundenlang mußte Wade sich an die Mauer lehnen, um wieder Kraft in die Beine zu bekommen. Entschuldigend lächelte er Caroline an. »Tut mir leid«, sagte er. Er haßte es, schwach zu sein, seine körperlichen Funktionen nicht völlig in der Gewalt zu haben.
    Sie gluckste mitfühlend, und als er wieder soweit war, ging sie mit ihm zum Haupteingang des Thales Center. Der Captain schaltete sein Radio ab, stieg über ein paar Bewußtlose oder Tote und kam dann schnellen Schrittes zu ihnen.
    »Nichts zu machen. Der Colonel sagt, alle transportablen Aggregate des Regiments hängen irgendwo an Hospitälern oder lebenswichtigen Zentren.«
    »Nichts…« Wade stöhnte auf, denn sein eigenes wütendes Knurren tat ihm weh – »… aber auch gar nichts ist grade jetzt wichtiger als das Thales Center, Captain!«
    »Aber die Menschen in den Hospitälern, Mr. Dennis…!« Er deutete die Straße hinunter. »Die Operationssäle laufen über! Die machen da Hackfleisch-Chirurgie wie im Feldlazarett der vordersten Linie! Die Stationen für Brandverletzungen sind voll bis oben! Der Einschlag war bei Watertown. Es gibt kein Watertown mehr, und die Brände kommen immer näher!«
    »Ist mir ganz egal, Captain! Wenn wir nicht weiter arbeiten können, gibt’s kein Boston mehr! Keinen Staat Massachusetts! Kein Neu-England! Keine gottvergeßnen Vereinigten Staaten! Und die ganze Scheiß-Erde vielleicht auch nicht mehr!« Er schwankte wieder, und Caroline hielt ihn fest. Seine Augäpfel rollten nach oben, und er brach zusammen. Sie konnte grade noch verhindern, daß sein Kopf aufs Pflaster schlug.
    Starr blickte sie zu dem Offizier hoch. »Er hat nicht übertrieben, Captain… äh… Captain…?«
    »Hennessey, Ma’am.«
    »Captain Hennessey. Was er gesagt hat, ist die absolute Wahrheit. Wir müssen einfach Strom für die Computer haben. Zum Sehen genügen Kerzen, Taschenlampen oder sonstwas… aber die Rechner brauchen Strom!«
    »Heiliger Jesus!« sagte der Captain leise.

20. Mai: Kollision minus 5 Tage, 1 Stunde
     
    »Alpha I, hier ist Houston.«
    »Kontrolle Houston, hier ist Alpha I. Sprechen Sie!«
    »Carl, hier ist Chuck Bradshaw.« Jagens warf Colonel Menschow einen kurzen Blick zu.
    »Ja, Chuck?«
    »Schlechte Nachrichten. Wir haben hier ein paar Einschüsse abbekommen, hauptsächlich Kleinzeug. Bloomington in Indiana hat’s erwischt. Ein paar in Nord-Chile. Hokkaido ziemlich schwer; Nord-Jemen, Libyen, einer irgendwo im Balkan, einer bei Antwerpen…«
    »Ja, ja«, unterbrach Carl ungeduldig, »erzählen Sie schon – bitte!« fügte er diplomatisch hinzu.
    »Boston – bei Boston, genauer gesagt. Hat das Kraftwerk für das Thales Center erwischt. Die Computer sind stromlos. Man versucht, sie wieder flottzukriegen, ehe sie zu warm werden, aber die ganze Gegend ist ein einziges Chaos. Wir fliegen was ein, aber Logan ist für einige Zeit völlig unbenutzbar. Wir versuchen, einen kleinen privaten oder kommerziellen Flughafen in der Gegend zu finden, wo wir landen können, aber wie wir durchkommen wissen wir noch nicht, die Verbindungsstraßen sind völlig im Eimer.«
    »Ohne Thales keine exakten Daten«, murmelte Jagens. Er sah Menschow an. »Habt ihr irgendwelche Daten, nach denen wir uns durchnavigieren können, vielleicht etwas, was wir noch nicht wissen?«
    Menschows breites Slawengesicht blieb ausdruckslos. »Wieviel Zeit ist noch?«
    Jagens gab die Frage an Bradshaw weiter.
    »Ungefähr vier bis fünf Stunden«, antwortete dieser, »dann sind die Elemente warm, und sie müssen neu kalibrieren und Gott weiß was alles.« Beide warteten sie auf Menschows

Weitere Kostenlose Bücher