Schiwas feuriger Atem
Gesäßbacke gleiten und drückte zu. Sie sah, wie das Fleisch zwischen seinen Fingern quoll und sich rötete. Tu mir weh, dachte sie. Dann drückte er auf ihre Schultern, und sie sank in die Knie, ihre Augen ließen die seinen nicht los. Ihre Lippen öffneten sich, sie brachte ihn zu sich heran und nahm ihn. Sie blickte zu ihm hoch, sah das halbverborgene Lustempfinden in seinen Zügen, spürte es bei sich selbst feucht und warm werden. Ihr roter warmer Mund glitt über ihn hin – vor und zurück. Sie schloß die Augen und hatte nichts anderes mehr im Sinn, als ihm Lust zu machen.
Nach ein, zwei Minuten hörte sie sein tiefes, grollendes Aufstöhnen. Seine Hände hoben sie hoch, zogen sie zum Schlafzimmer hin. »Nein«, flüsterte sie heiser, »mach es hier mit mir.«
Ihm war es gleich. Sie hatten es schon überall im Weißen Haus getrieben: im Oval Office, direkt auf dem in den Teppich eingewebten Großen Staatssiegel, im Lincoln-Schlafzimmer, hinter der zugezogenen Tür einer Wäschekammer und einmal an der Wand des Staatsbankettsaals. Er hob sie auf, setzte sie aufs Waschbecken, sie machte die Beine breit, umfaßte seinen Hals, und er, mit sonderbar gesammelter, ernster Miene, führte sich in sie ein. Beide seufzten tief auf. Ihr war, als dränge er immer tiefer und tiefer in sie ein, spießte sie auf, von der Scham bis zum Mund. Sie keuchte jetzt, stieß tiefe, abgerissene, atemlose Laute aus. Schnell, viel zu schnell kam ihr Orgasmus, ein schauerndes Rieseln, das sie schwach und hilflos machte. Doch immer noch stieß er in sie, scharf und drängend, wie die Forderung der Nation, die Forderung einer ganzen brüllenden Menschheit. Ihre Muskeln krampften, ihr Mund öffnete sich zu einem langen erschaudernden Keuchen. Plötzlich hatte sie ein Bild vor Augen: die Secret Service-Agenten draußen an der Tür, lauschend, grinsend. Das Bild verging, es war unwichtig, es war ihr ganz gleich.
Er stieß und stieß in sie hinein. Es war als zöge er gar nicht mehr zurück, dringe nur immer tiefer ein, tiefer und tiefer. Sie war schlapp, eine Stoffpuppe, die durch statische Elektrizität an ihm festhing. Ein zweiter Orgasmus entstand in ihr, und sie wich vor ihm zurück, angstvoll, verschreckt. Sie ballte die Fäuste und wollte schreien, doch er erfüllte sie ganz. Und dann fuhr eine saugende fedrige Flamme über sie dahin, und da schrie sie auf. Knurrend, brüllend grub er seine Hände in ihre Hüften, hielt sie gepackt, rammte sein starres Glied gnadenlos in sie hinein.
Noch einmal schrie sie auf unter seinem Stoß und erstarrte, das Gesicht verzerrt, den Leib verkrampft. Sie spürte sein Pulsieren, die Entspannung, das Spritzen, das Ende. Wieder keuchte sie auf aus rauher Kehle. Sie spürte den heißen Strahl seines Samens in ihrem Innern wie flüssige Lava und zehrende Flamme. Ihr ganzes Becken krampfte sich, und nochmals kam es ihr.
»O Gott, o Gott«, schrie sie. Dann war es vorbei, schlaff und schwankend klammerten sie sich aneinander, klebrig haftete das gekachelte Waschbecken an ihrem Gesäß. Undeutlich sah sie sich und ihn in dem beschlagenen Spiegel.
Leiber, Fleisch.
Aneinander.
»Das war gut, verdammt gut war das«, stöhnte er.
»Ja«, hauchte sie. Ihr Herz schlug laut. Er ging von ihr weg, feucht, etwas verlegen lächelnd. Er schwankte, lachte, nahm sich zusammen.
»Verflucht und verdammt… ich danke dir.«
Dann ging er ins Ankleidezimmer, und sie blieb sitzen und blickte auf ihr unvollständiges Spiegelbild. Nacktes Frauenzimmer. Geiles Luder. Den Samen des Präsidenten hast du in deinem Bauch, sagte sie halblaut, mit kaum bewegten Lippen.
Sie war so schlapp, so erschöpft. Es war sehr anstrengend, vom Waschbecken herunterzukommen. Schnell unter die Dusche, dachte sie, und dann eine von diesen rosa-blauen Pillen, und eine rote, und vielleicht noch eine braungrüngestreifte. Dann würde ihr besser sein. Damit konnte sie vergessen. Nur konnte sie nicht allzuvieles vergessen. Sie mußte helfen. Unbedingt mußte sie helfen.
21. Mai: Kollision minus 4 Tage, 23 Stunden
Wade Dennis saß in der zerstörten Halle auf einem Stapel Rationen, den Rücken an die Wand gelehnt. Der Kopf tat ihm scheußlich weh, doch er versuchte zu durchdenken, was das Alpha-Team in den nächsten Tagen tun würde. Einen Tag vor dem Abschuß, ungefähr minus zweiundzwanzig bis fünfundzwanzig Stunden, mußte das Thales Center die Schlußinformationen geliefert haben. Später nützten sie nichts mehr. Es würde alles zu
Weitere Kostenlose Bücher