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Schlachthof 5

Schlachthof 5

Titel: Schlachthof 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Vonnegut
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als an einen Schriftsteller, aus dem einfachen Grund, weil die Welt ihm nie gestattet hatte, in dieser Weise an sich zu denken.
    »Der — der Schriftsteller? « fragte Billy.
    »Der was? «
    Billy war sicher, daß er sich geirrt hatte. »Es gibt einen Schriftsteller namens Kilgore Trout. «
    »Ja, wirklich? « Trout machte ein törichtes und verwirrtes Gesicht.
    »Haben Sie nie etwas von ihm gehört? «
    Trout schüttelte den Kopf. »Niemand — kein Mensch hat das je... «
     
    Billy half Trout, seine Zeitungen auszutragen, indem er ihn in dem Cadillac von Haus zu Haus fuhr.  Billy übernahm es, die Häuser zu suchen und sie abzuhaken.
    Trouts Gedanken waren in Aufruhr. Nie zuvor war er einem Bewunderer begegnet, und Billy war ein so beflissener Bewunderer.
    Trout versicherte ihm, daß er nie eines seiner Bücher angezeigt, besprochen oder zum Verkauf angeboten habe. »Alle diese Jahre « , sagte er, »habe ich das Fenster geöffnet und meine Liebe in die Welt verstreut. «
    »Sie müssen Briefe bekommen haben « , meinte Billy. »Ich hatte oft das Gefühl, daß ich Ihnen schreiben sollte. «
    Trout hielt einen einzigen Finger hoch. »Einen. «
    »War er begeistert! «
    »Er war verrückt. Er schrieb, ich sollte Präsident der Welt werden. «
    Es stellte sich heraus, daß der Betreffende, der diesen Brief geschrieben hatte, Eliot Rosewater war, Billys Freund in dem Veteranenkrankenhaus in der Nähe von Lake Placid. Billy erzählte Trout von Rosewater.
    »Mein Gott — und ich glaubte, er sei so etwas wie vierzehn Jahre alt « , sagte Trout.
    »Ein ausgewachsener Mann — ein Hauptmann im Krieg. «
    »Schreiben tut er wie ein Vierzehnjähriger « , meinte Kilgore Trout.
     
    Billy lud Trout zu seinem achtzehnten Hochzeitstag ein, der in zwei Tagen war. Jetzt hatte die Party bereits begonnen. Trout war in Billys Eßzimmer und verschlang Appetithäppchen. Den Mund voll Philadelphiakäse und Lachsrogen, unterhielt er sich mit der Frau eines Optikers. Jeder von den Gästen hatte irgendwas mit Optik zu tun, außer Trout. Und er allein hatte keine Brille. Er war ein Bombenerfolg. Jedermann war begeistert, einen richtigen Schriftsteller bei der Party zu haben, obwohl sie nie seine Bücher gelesen hatten.
    Trout sprach zu einer gewissen Maggie White, die ihre Stellung als Assistentin eines Zahnarztes aufgegeben hatte, um die Haushälterin eines Optikers zu werden. Sie war sehr hübsch. Das letzte Buch, das sie gelesen hatte, war Ivanhoe. Billy Pilgrim stand als Zuhörer dabei. Er fummelte an irgend etwas in seiner Tasche. Es war ein Geschenk, das er jetzt seiner Frau überreichen wollte — ein weißes Satinetui, das einen Sternsaphirring enthielt. Der Ring war achthundert Dollar wert.
     
    Die Lobhudelei, die Trout zuteil wurde, stieg ihm, geistlos und analphabetisch, wie sie war, gleich Marihuana zu Kopf. Er war glücklich, laut und dreist.
    »Ich fürchte, ich lese nicht so viel, wie ich sollte « , sagte Maggie.
    »Wir fürchten alle etwas « , antwortete Trout. »Ich fürchte mich vor Krebs, Ratten und Dobermannpinschern. «
    »Ich sollte es wissen, aber ich weiß es nicht, deshalb muß ich Sie fragen « , sagte Maggie, »was ist von dem, was Sie jemals geschrieben haben, am berühmtesten? «
    »Es handelte von einem Begräbnis für einen großen französischen Küchenchef. «
    »Das klingt interessant. «
    »Alle großen Küchenchefs der Welt sind anwesend.
    Es ist eine schöne Feier. « Trout dachte sich das aus, während er fortfuhr: »Gerade bevor der Sarg geschlossen wird, streuen die Trauernden Petersilie und Paprika auf den Verstorbenen. « So geht das.
     
    »Hat sich das wirklich zugetragen? « fragte Maggie White. Sie war eine dumme Person, aber eine sensationelle Aufforderung, Babys zu machen. Die Männer schauten sie an und wollten ihr sofort ein Baby machen. Bisher hatte sie noch kein einziges Baby gehabt. Sie benutzte Verhütungsmittel.
    »Natürlich hat es sich zugetragen « , erklärte ihr Trout. »Würde ich etwas schreiben, was sich nicht wirklich zugetragen hat, und versuchen, es zu verkaufen, dann konnte ich ins Gefängnis kommen. Das ist Betrug. «
    Maggie glaubte ihm. »Daran hatte ich nie zuvor gedacht. «
    »Denken Sie jetzt daran. «
    »Es ist wie bei der Werbung. Man muß bei Zeitungsanzeigen die Wahrheit sagen, oder man bekommt Schwierigkeiten. «
    »Genau. Da gelten die gleichen Gesetze. «
    »Glauben Sie, daß Sie vielleicht einmal uns in einem Buch bringen? «
    »Ich bringe in Büchern

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