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Schläft das Personal auch an Bord?

Schläft das Personal auch an Bord?

Titel: Schläft das Personal auch an Bord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Lukoschik
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Untergang der »Titanic« wissen wir, dass man es dort nur kurze Zeit aushält, ehe diese (und jede weitere) Reise zu Ende ist.
    Das ist ein kleiner Vorgeschmack auf die Region sehr viel weiter südlich von Patagonien – die Antarktische Halbinsel ( ⇒ siehe dazu auch »A wie Antarktis«) . Meist geht man für eine Antarktisreise in Ushuaia an Bord und muss dann durch die Drake-Passage . Diese Meeresverbindung zwischen Atlantik und Pazifik, an dessen nördlichster Stelle Kap Hoorn liegt, ist im Hinblick auf die dort tobenden Stürme legendär. Auf der inzwischen außer Dienst gestellten »Maxim Gorkiy« wurde bei einem Sturm in der Drake-Passage der in der Lounge stehende und fest im Boden verankerte Konzertflügel aus seiner Halterung gerissen und auf den Deckel geworfen. Der Konzertflügel! Da wegen des Sturmes alle Passagiere in ihren Kabinen um mehr als ihre Würde kämpften, war niemand in der Nähe, der zu Schaden hätte kommen können.
    Ob sich die Drake-Passage von dieser Seite zeigen wird, wissen natürlich am ehesten die nautischen Offiziere, weil ihnen der aktuelle Wetterbericht en Detail vorliegt. Doch die werden es Ihnen nicht sagen, weil sie niemanden verschrecken wollen. Wenn Sie sich dennoch ein eigenes Bild machen wollen, werfen Sie einen Blick ins Restaurant. Werden dort die Tischdecken mit Wasser eingesprüht, ist das eine Vorsichtsmaßnahme,damit das aufgedeckte Porzellan nicht verrutschen kann. Denn da die Unterseite der Teller gemeinhin etwas aufgeraut ist, bleiben sie auf einer feuchten Tischdecke besser haften als auf einer trockenen, falls sich der Tisch bewegen sollte. Und das tut er nur, wenn … Na ja. Sollten sich auch noch die Stühle bei Tisch nicht bewegen lassen, so liegt das daran, dass sie festgeschraubt wurden. Das wird nur gemacht, wenn der Kapitän dem Hotelmanagement mitteilt: »Rough Sea!« In diesem Falle sollten sie sich nicht unbedingt den Magen vollschlagen, sondern maßvoll den Appetit stillen. Denn ein bisschen was im Magen hilft bei bewegter See gegen Seekrankheit. ( ⇒ Mehr dazu unter »S wie Seekrankheit«)
    Die Drake-Passage kann aber auch glatt wie der Bodensee sein. Und die Antarktis im Dezember so viele Sonnentage aufweisen, dass man sich regelmäßig zwicken möchte, um festzustellen, ob es wahr ist: strahlend dunkelblauer Himmel, tiefgrüne See und eine weiße Pracht, dass man in diese gigantische Sahnebaisers reinbeißen möchte. Ich habe mir bei einer solchen Reise mehr als einmal gewünscht, nur für zwei Stunden wieder in der regnerischen Heimat zu sein, um aus diesem Kontrast heraus die überwältigende Schönheit dieser unberührten Landschaft immer wieder neu genießen zu können. So viel Schönheit ohne Kontrast kann nämlich blind machen.
    Zu den fortgeschrittenen Schiffsdestinationen gehört auch die Fahrt durch die Südsee mit ihren Inseln, die wir alle als »Paradies auf Erden« im Kopf haben. Das trifft auch zu, wenn man eine Bootstour durch die Lagune von Bora Bora macht, an deren Ende man auf einem kleinen Motu (das sind die Inselchen, die wir alle aus Cartoons kennen, auf denen nur drei Kokospalmen stehen und auf denen Schiffbrüchige mit Vollbärten auf die Rettung warten) Kokosnüsse vom Baum pflückt, aufschneidet und das köstliche und sehr nahrhafte Kokoswasser trinkt, während das Motorbötchen im Seichten der türkisblauen Lagune dümpelt und der erloschene Vulkan im Hintergrund sich eine winzig kleine Wolke als Mütze aufsetzt.
    Aber nicht immer geht’s so harmonisch und friedlich in diesem Teil der Erde zu. Lesen Sie mehr dazu unter ( ⇒ »I wie Inseln«.)
    Viele der Südseeinseln stehen übrigens unter neuseeländischer Verwaltung. Nicht dass das jetzt hier erörtert werden sollte. Aber es ist eine gute Überleitung zur nächsten Schiffsdestination – der Umrundung Neuseelands mit dem Schiff. Viele Kinogänger haben von der neuseeländischen Natur ja schon einen ersten Eindruck bekommen durch die »Herr der Ringe«-Trilogie. Das Faszinierende daran ist: Neuseeland ist wirklich so großartig, schön und spektakulär. (Aber Gott sei Dank überhaupt nicht so dramatisch wie Mittelerde!) – Wie auch immer: Die Umrundung der beiden neuseeländischen Inseln vom Meer aus ist eine echte Alternative zur Durchquerung mit dem Mobilhome. Die deutlich stilvollere Alternative.
    Nun sind das ja alles sehr exotische Destinationen, die nur von Spezialschiffen angesteuert werden. Gibt’s denn nichts für »First Time Cruisers« auf häufiger

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