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Schläft das Personal auch an Bord?

Schläft das Personal auch an Bord?

Titel: Schläft das Personal auch an Bord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Lukoschik
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und prächtigsten Friedhöfe der Welt. Wer Buenos Aires verstehen will, muss diesen Friedhof gesehen und gespürt haben. Ebenso wie dasLeben in einem nächtlichen Tangopalast. UND einmal muss er in einem klassischen, alten Steakrestaurant vor einem echten argentinischen Steak sitzen und sich fragen, wo er diesen Quadratmeter Fleisch unterbringen soll. Schauen Sie dabei nicht auf die Einheimischen an den Nebentischen, denn die putzen diese Berge tierischen Eiweißes weg, als wären sie eine verhärmte Currywurst. Das ist erniedrigend, aber wahr. Wie auch immer Sie diesen Restaurantbesuch überstehen, emotional und biologisch: Sie sollten danach nichts Weiteres mehr planen. Denn Ihr spezifisches Gewicht hat sich nach dem Steakhousebesuch vervielfacht – und Ihre Beweglichkeit halbiert. Trollen Sie sich also zum Schiff oder ins Hotel. Ganz gemütlich. Alles andere gefährdet Ihre Gesundheit.
    Ebenfalls von uns aus sehr südlich gelegen und ein »Must« für den Maritimophilen ist eine Einfahrt in den Hafen von Kapstadt .
    Schon von Weitem sieht man den Tafelberg – der übrigens nur von vorne so platt aussieht. Von der Seite macht er einen eher konventionellen Gebirgszugeindruck. Egal, jetzt kommen wir also von vorne. Zu Füßen des Tafelberges, der an diesem Tag ohne Tischdecke aus Wolken auskommt, liegt Cape Town, das seine Hafenanlage wie Finger ins Meer hineinstreckt, auf deren Rücken die Harbour Front gebaut ist. Hier tummelt sich das Kapstädter Leben – besonders an Sonn- und Feiertagen – in seiner vielfältig-multiethnischen Form.Fresslokale wechseln sich mit Shopping-Malls ab, dahinter stehen Taxigeschwader und unweit davon laden Doppeldeckerbusse zur City Tour (rot) und Peninsula Tour (blau) ein. Unbedingt die blaue Tour außen um den Tafelberg herum machen – vorbei an all den herrlichen Wohnlagen dieser Stadt, von denen viele direkt aufs Meer blicken. Und zum Sonnenuntergang genehmigen Sie sich einen Sundowner im »Cafe del Mar« im Ortsteil Camps Bay. Am Fuße des Tafelberges, den Sie zuvor mit der Seilbahn erklommen haben sollten. Ich sage nichts, außer: grandios. Bei einem Overnight-Aufenthalt sollten Sie sich zum Abschluss unbedingt der Partymeile »Longstreet« widmen. Das könnte allerdings länger dauern.
    Und dann natürlich die Hafeneinfahrt nach New York . Zeitgenossen, die sich die Zeit nehmen, die Strecke zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und den noch nicht ganz vereinigten Staaten von Europa auf dem Seeweg zurückzulegen, haben einfach Klasse. Egal in welcher sie reisen. Wenn Sie morgens an der Reling einer der »Queens« stehen (»Queen Mary« oder »Queen Elisabeth«) und an der Freiheitsstatue vorbeidampfen, den Blick auf die Skyline von Manhattan gerichtet, dann ist das großartig. Erhebend. Eine Sensation. Kann man sich doch dabei auf eines der Schiffe voller zukünftiger Millionäre zurückversetzen, die, als Auswanderer getarnt, den Karrierestart als Tellerwäscher fest im Blick und die Freiheitsstatue alsstrahlendes Licht am Ende des Tunnels vor Augen hatten. So kamen sie an! Also nicht ganz so fein. So luxuriös kamen eher Marlene Dietrich und Max Schmeling hier an. Aber immerhin auch auf dem Wasser. Welche Gefühle mögen diese Menschen bewegt haben? Man kann es nur ahnen … Wie auch immer. In New York mit einem der Cunard-Liner anzukommen ist einzigartig, unvergesslich und für jeden, der gerne zur See fährt, ein »to do before I die«.
    Auf der anderen Seite des nordamerikanischen Kontinents ist es San Francisco , in dessen Hafen man einmal eingefahren sein sollte. Wenn die Golden Gate Bridge weitgehend wolkenfrei und sichtbar ist, kann man schon eine Gänsehaut bekommen, wenn man auf diese wunderbare Stadt in den Hügeln dieser Bucht zufährt. Und dann Frisco selbst. Seufz!
    Ein ähnliches »Brückenerlebnis« – aber weitaus näher gelegen und ohne Nebel – bietet Lissabon . Nehmen wir an, Sie sind im Hafen von Alcantara an Bord gegangen und fahren dann bei der Ausfahrt unter der Brücke »Ponte 25 de Abril« hindurch (das ist die Kulisse für oben erwähntes Brückenerlebnis) , vorbei am »Padrão dos Descobrimentos«, dem Denkmal für Heinrich den Seefahrer, dann kann man sich schon wie ebendieser Seefahrer fühlen, zumal wenn einem, auf dem Achterdeck der »Sea Cloud« stehend, ein Glas mit einem Fantasie fördernden, alkoholischen Getränk angeboten wird, die Sonne über dem Tejo langsam untergeht undman weiß, dass auch Vasco da Gama hier startete, um

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