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Schläft das Personal auch an Bord?

Schläft das Personal auch an Bord?

Titel: Schläft das Personal auch an Bord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Lukoschik
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Aufenthalt auf den Schiffen das eigentliche Ziel – und der Besuch der Destinationen dient der folkloristischen Ergänzung des Bordprogramms.
    •  In der ganz hochpreisigen Kreuzfahrt der Super-Luxus-Klasse wird beides miteinander verbunden –luxuriös-abwechslungsreicher Aufenthalt an Bord und exotische Ziele. Aber so ist das nun mal auf der Welt: Wenn man alles haben will, muss man meist auch alles auf den Tisch legen. Bargeldmäßig.
    Das ist keine Wertung, sondern eine auf die Spitze getriebene Abgrenzung unterschiedlicher Reisekonzepte. Denn wir wissen ja alle: Übertreibungen dienen der Veranschaulichung. Und wenn mich nun jemand fragen würde, wie er sich entscheiden solle – ob für ein großes oder ein kleines Schiff –, dann sagte ich ihm:
    »Beginnen Sie mit den großen Schiffen und lassen Sie sich dort vom Urlaub auf See begeistern. Und wenn Sie dann wissen, was Ihnen wichtig ist am Reisen auf See, und Sie die gängigen Routen gesehen haben, dann wechseln Sie zu den kleinen Schiffen mit den ausgefeilten Individualkonzepten.«

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Gutes Schiff
    Und weil wir schon mal dabei sind, nun die Frage: Was unterscheidet ein gutes Schiff von den anderen?
    Güte hat zuallererst etwas damit zu tun, wo man sich wohlfühlt. Und dazu gehört, dass man zunächst mal das bekommt, was man bestellt hat. Wer also Remmidemmi haben möchte und sich auf einem klassischenKreuzfahrtschiff statt auf einem Partyschiff einbucht, könnte enttäuscht werden und sich fehl an Bord fühlen. Ebenso wer gerne durch landeskundliche Vorträge die bereisten Länder erklärt haben möchte, aber auf einem Clubschiff statt einem Expeditionsdampfer anheuert. Kurzum: Zuallererst muss man selbst wissen, was man gerne hätte – und sich das passende Schiff aussuchen. Aber das Reisebüro Ihres Vertrauens hilft Ihnen bei dieser Sondierungsphase gerne weiter. In der »Phase eins« liegt der Ball also erst mal bei Ihnen.
    Erst wenn man seinen Schiffstyp gefunden hat, kommt man zur »Phase zwei« und der Frage, was ein gutes von einem sehr guten Schiff unterscheidet.
    An dieser Stelle betreten die Damen und Herren des Service die maritime Bühne. Und zwar ist dabei nicht ausschlaggebend, ob sie wissen, welche Garnitur zum Rinderfilet »Strindbergh« gehört, ob sie eine Seezunge filetieren oder am Tisch flambieren können. Vielmehr ist wichtig, ob sie ihren Gästen helfen, ihr Erwartungsmanagement in den Griff zu bekommen. Das würden sie natürlich so niemals sagen. Aber meist geht es genau darum.
    Das ist zwar ohnehin das, was jedermann in seinem Leben Tag für Tag hinkriegen muss. Oder zumindest sollte: Die Erwartungen möglichst realistisch halten und sich an den auftauchenden Möglichkeiten und Chancen freuen. Statt sich über deren Ausbleiben zu ärgern. Wenn dieses eigene Erwartungsmanagement aber mal gerade nicht so gut klappt (zum Beispiel weilman sich schon so dolle auf die Seereise gefreut hat und einem das Wetter, ein Insulaner oder ein missgünstig gestimmter Mitreisender einen Strich durch die momentane Freude zu machen versucht) , dann sollte ein sehr guter Service genau diejenigen erkennen, die just von einer solchen Unzufriedenheit beschlichen werden – und zwar noch bevor sie ihre Unzufriedenheit äußern. Ein solch sensibles Frühwarnsystem und die Fähigkeit, mit ein paar sympathischen Worten auf den Passagier zuzugehen, das Gespräch mit ihm zu suchen und ihm dabei zu helfen, den Anlass seiner Unzufriedenheit anders anzuschauen und am Ende wieder zu lachen – DAS macht ein Schiff zu »meinem« Schiff.

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H

Hafen
    Der Hafen ist ein mit einem Schiff befahrbares Randstück der Erde. Damit ist nicht der Globus gemeint, sondern der betretbare, feste Untergrund der Kontinentalplatten. Auch »Festland« genannt. Als Randstück oder Grenze zwischen Flüssigem und Festem hat er natürlich etwas archaisch Faszinierendes. Das kann man schon daran erkennen, dass bei Anlegemanövern die Reling auf der Kai-Seite regelmäßig gut besucht ist.
    Na gut, es sind meist Jungs, die sich diesen Vorgang mit fachmännisch-skeptischem und gleichwohl interessiert-neugierigem Blick anschauen, wohl wissend, dass der einparkende Kapitän hinreichende Erfahrung bei der Durchführung dieses Vorgangs hat. Aber in ihren Blicken liegt mehr als nur technisches Interesse. Es ist der sinnlich verfolgbare Vorgang des Ankommens in der gewohnten Welt des Festlandes, der sie interessiert. Nach ein oder zwei Tagen voll Sonne und Meer.
    Als Grenze

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